Kelsey Asbille als Iris im Netflix-Film "Don't Move"
© 2024 Netflix, Inc.
In einer Szene aus der Before-Serie auf Apple TV+ sitzen Noah auf einem gelben Stuhl links und Eli auf einem grünen Stuhl rechts an einem kleinen Tisch in einem schlicht eingerichteten Raum. Noah schaut konzentriert auf den Tisch, während Eli ihn ruhig und nachdenklich ansieht. Die beiden befinden sich in einer ruhigen Umgebung mit bunten Kissen im Hintergrund, was auf eine intensive und bedeutungsvolle Unterhaltung zwischen den beiden Charakteren hinweist.

Don’t Move: Das Ende des Horrorthrillers erklärt 

Hier find­est Du das Ende des Net­flix-Films „Don’t Move” erk­lärt. In diesem Thriller wird eine Frau zum schein­bar hil­flosen Ofer eines Serienkillers. Aber sie weiß sich zu wehren. Was treibt den Mörder an, wer über­lebt und was hat das mit dem Ver­hält­nis von Mann und Frau zu tun? Die Antworten find­est Du hier. 

Der Tod verbindet – das Ende von Don’t Move erklärt

Am Anfang ste­ht der Tod: Der Tod ist es, der die bei­den Haupt­fig­uren in Don’t Move über­haupt erst zusam­men­führt. Iris (Kelsey Asbille) betrauert ihren Sohn Mateo, der bei einem Unfall ums Leben kam.  

Nun ist sie zurück am Ort des Geschehens – am Rande ein­er Klippe in einem entle­ge­nen Natur­park. Iris will sich das Leben nehmen, sie kann mit dem Tod des Sohnes nicht weit­er­leben. Aber bevor sie springt, ver­wick­elt sie ein Fremder in ein Gespräch: Richard (Finn Wit­trock) gelingt es, Iris von ihrem Vorhaben abzubrin­gen.  

Denn dieser Mann, so erzählt er, hat eine ähn­liche Erfahrung gemacht wie sie, näm­lich einen geliebten Men­schen ver­loren. Richards Fre­undin Chloe starb bei einem Autoun­fall, und er musste hil­f­los mitanse­hen, wie das Leben aus ihr wich.  

Eine schreck­liche Geschichte, die Iris seel­isch betäubt und blind macht für die wahren Absicht­en des Mannes: Richard über­wältigt Iris und injiziert ihr ein Betäubungsmit­tel, das sie nach 20 Minuten bis zur völ­li­gen Bewe­gungslosigkeit lähmt. Er lässt keine Zweifel daran, dass er sie umbrin­gen will.  

Aber warum will er das über­haupt? Eine Antwort darauf und das Ende von Don’t Move erk­lärt find­est Du im Folgenden.

Wer ist dieser Richard? 

Sehr viel ver­rät der Film nicht über Richard. Er wirkt wie der typ­is­che soziopathis­che Serienkiller mit gepflegtem Äußeren und intel­li­gen­tem Auftreten, das mehr schlecht als recht eine abgrundtief fin­stere Seele verdeckt. 

Aber als Richard mit der gelähmten Iris im Auto unter­wegs ist, erhält er einen Anruf von sein­er Frau und von sein­er Tochter. Er führt also schein­bar ein bürg­er­lich-behaglich­es Leben mit Frau und Tochter. 

Wie aus dem Gespräch klar wird, nimmt er sich allerd­ings regelmäßig Auszeit­en von der Fam­i­lie, die er allein in sein­er Wald­hütte ver­bringt – um ungestört zu mor­den. Als seine Frau ankündigt, ihn dort besuchen zu wollen, gerät Richard in Panik. Denn nun dro­ht sein Dop­pelleben aufzu­fliegen. 

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Was macht Richard zu einem Killer? 

Wie Richard zu dem schw­er gestörten Mann wurde, der er ist, ver­rät Don’t Move nicht. Was der Film allerd­ings ver­rät, ist, warum er zum Killer wurde. Zunächst scheint es, als hätte ihn der Unfall­tod sein­er Fre­undin Chloe so trau­ma­tisiert, dass seine Psy­che einen Riesenknacks abbekam und ihn zum Mor­den trieb.  

Aber Richard ist kein Opfer, son­dern ein skru­pel­los­er Täter. Das offen­bart er Iris auch, als er vom Unfall erzählt. Chloes langsames Ster­ben ließ ihn sich lebendi­ger fühlen als je zuvor. Richard fühlte sich wie ein Gott, der über Leben und Tod entschei­det.  

Seine eigene Nah­toder­fahrung inklu­sive zwei Monate Kranken­hausaufen­thalt bestärk­ten seinen Wahn, der Herr über mehr als sein eigenes Leben zu sein. Und um sich dieses Gefühl göt­tlich­er Stärke immer und immer wieder zu ver­schaf­fen, ent­führt und tötet er junge Frauen.  

Diese Frauen lässt er langsam ster­ben, um sich an ihrem schwinden­den Leben zu berauschen. Deswe­gen set­zt er Betäubungsmit­tel ein. Es geht Richard nicht darum, ein­fach zu töten, es geht ihm darum, den Tod zu einem Schaus­piel zu machen. 

Wie schafft es Iris zu überleben? 

Richard will Iris zwar umbrin­gen, aber damit ret­tet er ihr eigentlich das Leben. Denn Iris ist stark suizidge­fährdet - vom Selb­st­mord hält er sie aber ab, weil er sie selb­st töten will.  

Iris schal­tet nach dem Betäubungsmit­tel-Anschlag sehr schnell in den Über­lebens­modus. Denn der dro­hende Tod weckt ihre Lebens­geis­ter. Ihre Ver­suche, sich aus Richards Gewalt zu befreien, scheit­ern allerd­ings zunächst.  

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Aber schließlich weiß sie genug über ihren Peiniger, um ihn auszutrick­sen. Zu Beginn erzählt Iris Richard, dass sie nach Mateos Tod nicht mehr weinen kon­nte. Beim Show­down auf dem Boot weint sie dann endlich. 

Echte Verzwei­flung? Nein, sie lässt die Trä­nen fließen, um Richard das Gefühl zu geben, dass er sie vol­lkom­men im Griff hat, dass er sie verän­dert hat. Es ist The­ater – das Richard die Über­legen­heit ver­schafft, auf die er es abge­se­hen hat. 

Denn Typen wie Richard brauchen dieses Gefühl von Über­legen­heit. Iris fle­ht ihn an, ihr das kleine rote Spielzeug­boot zu geben, das Mateo gehörte. Richard bemerkt in seinem Tri­umphge­fühl des Sieges nicht, dass er ger­ade mit seinen eige­nen Waf­fen geschla­gen wird.  

Iris, die ihre motorischen Fähigkeit­en wieder­erlangt hat, rammt ihm sein Mess­er in die Kehle und schießt auf ihn mit der Waffe, die er dem ermorde­ten Polizis­ten gestohlen hat­te. Sie ver­passt ihm zwei Kugeln.

Ist Richard wirklich tot? 

Richard gelingt zwar noch ein kurzes Come­back, Don’t Move ist schließlich ein Hor­ror­film. Er kann sich, nach dem das Boot geken­tert ist, ans Ufer ret­ten, ist jedoch schw­er ver­let­zt. Die Schuss­wun­den haben für einen hohen Blutver­lust gesorgt.

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Und Hil­fe ist nicht in Sicht, denn der Ort, den er eigentlich aus­gewählt hat­te, um Iris zu töten, ist weit abgele­gen. Es ist sehr wahrschein­lich, dass diese Falle statt des Endes seines Opfers sein eigenes besiegelt.  

Es sei denn, jemand käme auf die Idee, „Don’t Move 2“ zu drehen. Dann müsste Richard wohl auf wun­der­same Weise mit dem Leben davonkom­men. 

Das Ende von Don’t Move erklärt: Warum bedankt sich Iris bei Richard? 

Als Iris am Ufer über dem ster­ben­den Richard ste­ht, sagt sie zu ihm: „Danke”. Dieses Wort irri­tiert zunächst, aber es tauchte bere­its zuvor im Film auf. Es ist das let­zte Wort, das Richard nach eigen­er Aus­sage an Chloe richtete, als sie starb. 

Denn ihr Tod wertete sein Leben auf, hob es in gottgle­iche Sphären. Mit Chloes Tod hat­te Richard seine Bes­tim­mung im Leben gefun­den: zu mor­den, um dem Tod bei der Arbeit zuzuse­hen. Iris dreht die Bedeu­tung des Wortes “Danke” nun für ihn um.  

Sie verspot­tet Richard, indem sie dem Killer für ihr Über­leben dankt. Damit schließ sich der Kreis: Richards Leben endet, während Iris die Chance zu einem Neuan­fang hat. 

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Mann vs. Frau 

Das Ende von Don’t Move ist damit aber noch nicht ganz erk­lärt. Denn es lässt sich nicht leug­nen, dass der Film auch ein (deftiger) Kom­men­tar zum Ver­hält­nis von Mann und Frau ist. Richards Tat­en als Serienkiller sind schließlich der ulti­ma­tive Ver­such, Frauen zu unter­drück­en.  

Dieser Mann bes­timmt nicht das Leben sein­er weib­lichen Opfer (das tut er sicher­lich bei Frau und Tochter), son­dern die Art und Weise ihres Todes. Für ihn ist let­ztlich nur eine ster­bende Frau eine gute Frau, denn nur der (langsame) Tod eines ihm aus­geliefer­ten Opfers befriedigt seine Mach­tansprüche.  

Frauen müssen sich ihm unter­w­er­fen, bis zum let­zten Atemzug. Beson­ders per­fide: Er beraubt die Frauen jeglich­er Möglichkeit, sich zu bewe­gen oder zu sprechen. Richards Kon­trolle über seine Opfer ist total. 

Iris schafft es als erstes sein­er Opfer, diesen Todeszirkel zu durch­brechen. Sie erringt weib­liche Selb­st­bes­tim­mung, indem sie sich von ihrem männlichen Dom­i­na­tor befreien kann. Der Preis dafür ist allerd­ings der Tod – der Tod des Killers, der seinen Got­tkom­plex mit ins Grab nehmen wird. 

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