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Die fünf besten Hip-Hop-Dokus auf Netflix
Leider müssen wir aktuell auf Hip-Hop-Konzerte verzichten. Wenn Du Nachschub brauchst, können Dokumentationen und Doku-Serien zum Thema Rap und Hip-Hop die Zeit überbrücken, bis die Konzerthallen wieder öffnen. Die Biografien der einzelnen Rapper sind oft spannender als fiktive Gangsterfilme und bieten reichlich Stoff für aufwendige Netflix-Produktionen. Wir haben geschaut, welche Hip-Hop-Dokumentationen der Streaming-Dienst aktuell im Angebot hat und für Dich die fünf besten herausgesucht.
Rap und Hip-Hop ist immer schon mehr als eine bloße Musikrichtung gewesen. Ursprung des Genres war es, ein Sprachrohr für eine Schwarze Gesellschaft zu sein, die systematisch vernachlässigt und benachteiligt wurde und zuweilen auch heute noch wird. Der Ursprung der Hip-Hop-Kultur liegt in den 1970er-Jahren. Zu den Beats, die sich die Künstler aus Stilen wie Soul, Funk und Reggae zusammenmixten, kam der Sprechgesang (Rap), der vom harten Leben auf der Straße erzählte. Dank weiterer Ausdrucksformen wie Breakdance, Graffiti und Fashion entstand eine Subkultur, die sich erst in den USA und dann im Rest der Welt ausbreitete. 2017 haben Rap, Hip-Hop und R’n’B dann erstmals den Rock als populärstes Musikgenre überholt.
Auch auf der Leinwand und im TV hat der Hip-Hop seine Wurzeln geschlagen. Neben unzähligen Filmen, die im Rap-Umfeld spielen, gibt es auch eine Reihe richtig guter Dokumentationen und Doku-Serien, die zeigen, wie es im Rap-Business wirklich zugeht. Hier sind fünf der sehenswertesten Rap-Dokus, die Du auf Netflix streamen kannst.
Mit einem bestehenden Netflix-Account kannst Du alle Dokus ganz einfach über die GigaTV-Plattform schauen.
Biggie: Das ist meine Geschichte (2021) – Eine der größten Rap-Tragödien
The Notorious B.I.G. war nicht nur dem Namen nach einer der Größten. Der Eastcoast-Rapper, der mit bürgerlichem Namen Christopher Wallace hieß, legte in den 1990er-Jahren eine unvergleichliche Karriere hin. Damals schaffte es der Hip-Hop gerade erst aus dem Nischendasein in den Mainstream und Notorious B.I.G alias Biggie Smalls war – ähnlich wie Tupac Shakur – eine der populärsten Figuren dieser Szene. Biggie wurde mit nur 24 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Musiklaufbahn ermordet.
Viele Filme haben sich bereits mit dem bewegten Leben von Christopher Wallace auseinandergesetzt. „Biggie: Das ist meine Geschichte“ (Im Original „Biggie: I Got a Story to Tell“) hat jedoch zahlreiche bislang unveröffentlichte Videodokumente zu bieten. Das Material kommt von einem seiner engsten Freunde, Damion Butler. Auch seine Mutter kommt hier ausführlich zu Wort. Das macht die Netflix-Doku zu dem wohl persönlichsten Werk über die Rap-Legende.
Hip-Hop Evolution (2016-2020) – Essenzieller Rap-Geschichtsunterricht
Bei „Hip-Hop Evolution“ handelt es sich um eine Doku-Serie, die inzwischen bei 16 Folgen angelangt ist – vier Staffeln mit je vier Episoden. Zahlreiche Rap-Legenden kommen hier in ausführlichen Interviews zu Wort und erzählen von der Entwicklung der Bewegung von der Straße bis in den Mainstream. Dazu kommen authentische und teils spektakuläre Bilder aus den goldenen Zeiten des Raps. Produziert wird die Serie von einem kanadischen Team, wodurch eine gewisse Distanz zu der Geschichte entsteht. Eine gute Sache, da die Geschehnisse von den konkurrierenden Seiten gerne unterschiedlich interpretiert werden.
Die erste Staffel beginnt mit den Wurzeln des Raps in der Bronx und erzählt Geschichten über Pioniere wie Afrika Bambaataa und Grandmaster Flash über The Sugarhill Gang, Run DMC bis zum Gangsta Rap von Ice-T und N.W.A. In der zweiten Staffel geht es darum, wie sich das Genre weiterverbreitete und auch an Orte wie Houston und Miami gelang. Der Fokus der dritten Staffel liegt darauf, wie die Untergrund-Musik den Sprung in den Mainstream geschafft hat. Damit verbunden sind auch die Bandenkriege um Tupac und Notorious B.I.G. Die vierte Staffel aus dem Jahr 2020 beschäftigt sich verstärkt mit dem Süden der USA. Sie erzählt darüber hinaus auch die Geschichte von Künstlern der Gegenwart wie Missy Elliott, Lil Wayne und Kanye West. Hip-Hop Evolution ist Pflichtprogramm, wenn Du Deine Wissenslücken zur Hip-Hop-Kultur schließen willst.
The Defiant Ones (2017) – Eastcoast meets Westcoast
„The Defiant Ones“ sind Dr. Dre und Jimmy Iovine. Erster hat seine Wurzeln im berüchtigten Compton, Los Angeles, der zweite stammt von der anderen Seite des Landes, dem Schmelztiegel New Yorks. Kaum eine Partnerschaft zwischen Ost und West hat die Welt des Raps so nachhaltig beeinflusst wie diese zwei „Aufsässigen“. Die vierteilige Serie über die beiden Hip-Hop-Legenden, die es von der Straße bis zum Luxusleben geschafft haben, wurde von HBO produziert und gilt als eine großartige Musikdokumentation. Zu Wort kommen nicht bloß Rap-Größen wie Ice Cube, DJ Yella und Eminem, sondern auch Künstler und Künstlerinnen aus dem Rock- und Pop-Genre wie Bruce Springsteen, Patti Smith, Tom Petty und Gwen Stefani, um nur einige zu nennen.
Travis Scott: Look Mom I Can Fly (2019) – Von Null auf Megastar
40 Millionen Insta-Follower, Luxuswagen-Flotte, Kollaborationen mit Justin Bieber, Kanye West und Wiz Khalifa. Travis Scott ist einer der größten Namen im aktuellen Rap-Business. 2014 trat er noch vor einem Mini-Publikum auf, 2019 füllen seine Fans ganze Arenen. In „Travis Scott: Look Mom I Can Fly“ geht es vornehmlich um die Entstehung des Hit-Albums „Astroworld“, das 2018 dreifach Platin erhielt.
ASTRO !!! CANT WAIT FOR YALL TO SEE THESE VIBES WE COOKING UP https://t.co/8VimMYSf61 AHHH https://t.co/fjibWlh2Nw pic.twitter.com/V7O5JbXPdd
— TRAVIS SCOTT (@trvisXX) October 2, 2018
Der Film ist abgefahren und wild und passt damit gut zum Protagonisten. Reihenweise Instagram-Clips, bombastische Live-Aufnahmen und persönliche Einblicke verschmelzen hier zu einer Collage, die den einzigartigen Aufstieg eines Rap-Superstars in den 2010er-Jahren dokumentiert.
Wie die ausverkaufen Konzerte der Astroworld-Tour aussahen, zeigt der Rapper in diesem Tweet:
WHAT A RIDE 55 SHOWS SOLD OUT THANK U ALL RAGERS !! EVERY CITY BROUGHT THE SWEAT I LOVE YALL FOREVER !! pic.twitter.com/OHAIpwEHsN
— TRAVIS SCOTT (@trvisXX) March 27, 2019
Rapture (2018) – Acht Einblicke in den Rap von heute
Seit ihren rauen Anfängen in den 1970er-Jahren hat sich die Rap-Musik und damit auch die Hip-Hop-Kultur verändert. Wie bunt und unterschiedlich die Szene geworden ist, zeigt „Rapture“, eine achtteilige von Netflix produzierte Dokuserie. Jede Folge konzentriert sich auf einen Hip-Hop-Act, der 2018 das Genre geprägt hat. Dabei sind Nas, Dave East, A Boogie wit da Hoodie, Logic, 2 Chainz, Just Blaze, G-Eazy, Rapsody und T.I.
Die Serie gibt Dir nicht nur einen breiten Überblick über die Rapkultur dieser Zeit, sondern zeigt auch, wie unterschiedlich jüngere Acts und ältere Haudegen das Leben bewerten.
Wenn es mit der Kamera ins Studio geht, bekommt man erhellende Einblicke in den kreativen Prozess, aber auch alltägliche Dinge wie die Wohnungssuche werden unterhaltsam dokumentiert. Hinter den acht Folgen stecken sechs Regisseure, jede Episode ist also ein eigenes kleines Kunstwerk.
Welche Rap-Doku würdest Du noch auf diese Liste setzen? Schreib uns in die Kommentare!