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Das Ende von Bodkin erklärt: Was passiert mit Emmy, Gilbert und Dove?
Das Ende von „Bodkin” erklärt: Manchmal sind Erklärungen gar nicht so einfach. Das gilt auch für die Netflix-Serie, die als klassischer Krimi beginnt, sich dann aber zu einer tiefgründigen Erzählung über das Geschichtenerzählen selbst entwickelt. Im explosiven Finale müssen die Protagonist:innen ihre eigenen Erfahrungen und Überzeugungen hinterfragen. Erfahre hier, wie das Ende für alle Beteiligten ausgeht und was uns die Serie eigentlich sagen will.
Seit dem 9. Mai 2024 führt auf Netflix Schauspieler Will Forte das herausragende Ensemble von Bodkin an, dem zahlreiche großartige irische Neben- und Hintergrunddarsteller:innen angehören. Die Serie wurde komplett in Irland gedreht, wobei das malerische Fischerdorf Union Hall in West Cork als Schauplatz für das fiktive Örtchen Bodkin diente.
Außerdem bemerkenswert: An der Produktion von Bodkin waren Barack und Michelle Obama beteiligt.
Obwohl nicht auf einer wahren Begebenheit basierend, bietet Bodkin einen vielschichtigen Kriminalfall voller unerwarteter Wendungen, der in einem packenden Finale gipfelt.
Die Serie beginnt als wohlbekanntes Ermittlungs-Spektakel – plus einer gehörigen Prise Humor und irischer Kultur. Was dann kommt, reicht ein ganzes Stück tiefer. Im Laufe ihrer Ermittlungen decken die Podcaster:innen Gilbert (Will Forte) und Emmy (Robyn Cara) sowie die Journalistin Dove (Siobhán Cullen) nicht nur Wahrheiten über die bei der jährlichen Samhain-Feier verschwundenen Menschen auf, sondern auch über sich selbst.
Das Ende von Bodkin erklärt: Der verheerende Showdown
In der letzten Folge eskaliert die Situation dramatisch. Seamus, der rachsüchtige Drahtzieher hinter den Vorfällen, offenbart Sean, dass er sein leiblicher Vater ist. Als Sean zunächst ungläubig reagiert, rastet Seamus aus. Er richtet eine Waffe auf Edna, die beiden jahrelang die Wahrheit vorenthalten hat. Beim Versuch, einzugreifen, schießt Seamus versehentlich auf Sean und schießt ihm den Daumen ab.
In diesem Chaos trifft Interpol ein, um Seamus zu verhaften. Doch er flieht und nimmt Gilbert als Geisel. Sein Plan: Dem „kleinen Podcast das Ende geben, das er verdient”. Währenddessen macht Emily Dove Vorwürfe, Interpol reingeholt und sie alle verraten zu haben. Dove hingegen beeindruckt Interpol mit ihrer Dreistigkeit.
Was passiert am Ende mit Gilbert?
Der finale Showdown findet beim Samhain-Rave statt. Seamus fesselt Gilbert in einer Höhle voller Sprengstoff-gefüllter Teddybären. Als Gilbert den Podcast löschen will, weist Seamus darauf hin, dass sein Verschwinden die Geheimnisse nur noch vertiefen würde. Also beschließt er, alles in die Luft zu jagen. Dove und Emmy finden Gilbert gerade noch rechtzeitig, bevor Seamus den Zünder betätigt und eine gigantische Explosion auslöst.
Soll das Ende von Bodkin erklärt werden, heißt es nun, genau hinzuhören: Die Erfahrungen unseres Trios in dieser Extremsituation lassen es über sich selbst und sein bisheriges Leben reflektieren. Dove erkennt, dass sie lange Zeit ebenso einsam wie Seamus und nur auf der Suche nach Kontrolle über ihr Leben war. Emmy zeigt unerwartete Courage, als sie Interpol herausfordert. Und Gilbert realisiert, dass seine unmoralischen Methoden ihm letztlich nicht geholfen haben.
Auflösung der Geheimnisse und Podcast-Ende in Bodkin
Nach diesem chaotischen Höhepunkt legt Gilbert offen, was er bei den Ermittlungen gelernt hat. Dass all das Lügen, Betrügen und Manipulieren ihm weder geholfen hat, seine Karriere noch seine Ehe zu retten. Als symbolische Geste wirft er sein Aufnahmegerät ins Wasser und ersäuft damit den schändlichen Podcast für immer. Und dennoch: Auch dieser Schritt erklärt das Ende von Bodkin noch längst nicht umfassend.
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Dove hingegen findet im Nonnenkloster, in dem sie aufwuchs, alte Zeitungsausschnitte über ihre Arbeit sowie einen Talismanwolf ihrer Mutter. Dieser Rückbezug auf ihre Wurzeln gibt ihr die Kraft, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und eine neue Geschichte als ehrliche Journalistin zu schreiben.
Emmy erhält schließlich sogar den Job bei der Sonderermittlungsabteilung. Ihre Courage beim Stand-off mit Interpol hat sie dafür qualifiziert. Und Sean entwickelt eine Bindung zu Edna, der Frau, die ihn wie eine Mutter aufzog, anstatt auf der Suche nach seiner biologischen Herkunft zu bleiben.
Bodkin-Ende erklärt: Geschichten neu erzählen
Bodkin zeigt, wie das Erzählen von Geschichten unsere Wahrnehmung der Realität formt. Dove erklärt: „Wenn wir die Dinge, die geschehen sind, nicht ändern können, können wir vielleicht die Geschichte ändern, die wir erzählen.” Die Protagonist:innen müssen ihre eigenen Narrative hinterfragen und neu definieren.
Gilbert verwirft sein altes Leben als unmoralischer Podcaster. Dove findet Kraft in ihrer Vergangenheit, um eine ehrliche Journalistin zu werden. Und Emmy emanzipiert sich von ihrer Unerfahrenheit zur furchtlosen Ermittlerin.
Die Serie feiert damit die transformative Kraft des Geschichtenerzählens, Wunden zu heilen und dem Leben eine neue Richtung zu geben. Indem die Charaktere ihre Identitäten und Rollen neu aushandeln, finden sie zu einem erfüllteren Selbst.
Am Ende ist Bodkin eine schwarzhumorige Parabel darüber, wie wir durch das Neuerzählen unserer Geschichten unsere Perspektive und unser Leben verändern können – selbst in einer so zwielichtigen Stadt wie dem fiktiven Bodkin.