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Cinderella in der featured-Filmkritik: Die moderne Neuauflage im Musical-Stil
Seit Kurzem kannst Du mit „Cinderella“ ein Remake des Märchens Aschenputtel auf Amazon Prime streamen. Die Hauptrolle im Musicalfilm spielt die Sängerin Camila Cabello, die auch zeitgleich ihr Schauspiel-Debut feiert. Doch braucht es eine weitere Verfilmung des Klassikers, dessen Handlung mittlerweile allen bekannt ist? Ob sich der Film lohnt und alles über die Neuauflage und den Cast, erfährst Du hier.
Als Waise in einem Haus mit Stiefmutter und zwei Stiefschwestern leben. Dazu noch ein Prinz, eine Fee, ein gläserner Schuh und ein Happy End: Diese Elemente erwarten Dich auch in der Neuauflage von Cinderella auf Amazon Prime. Aber ganz so klassisch geht es dieses Mal nicht zu, denn Cinderella ist ehrgeizig und möchte mehr erreichen, als den häuslichen Pflichten nachzukommen.
Cinderella auf Amazon Prime: Die empowerte Cinderella mit eigenen Träumen
Als Prinz Robert (Nicholas Galitzine) alle unverheirateten Frauen des Landes zu einem Ball einlädt, um seine zukünftige Braut zu finden, interessiert sich Ella (Camila Cabello) zunächst überhaupt nicht dafür. Eine Ehe mit dem Prinzen kommt für sie nicht infrage, denn sie möchte Designerin werden und ihre eigenen Kreationen verkaufen. Dafür wäre in einem Leben an der Seite des zukünftigen Regenten allerdings keine Zeit. Bekanntermaßen bedeutet eine royale Hochzeit nämlich, dass die Braut sich dem Könighaus verpflichtet und ihre eigene Karriere hintenanstellt. Der Gedanke, ihre prächtigen Kleider auf dem Ball anderen vorzustellen, lockt sie schließlich doch in das Schloss.
Klassischerweise verhindert ihre Stiefmutter Vivian (Idina Menzel) einen reibungslosen Auftritt und es braucht die fabelhafte Fee Fab G (Billy Porter) und viel Magie, damit Ella es rechtzeitig zum Ball schafft. Dort angekommen, verliebt sie sich schließlich doch – ganz märchentypisch – in Prinz Robert und als die Uhr Mitternacht schlägt, beginnt der Zauber zu verfliegen. Ella rennt weg und zurück bleibt, wenig überraschend, nur ihr gläserner Schuh.
Auf den zauberhaften gläsernen Schuh musst Du auch in der Neuverfilmung nicht verzichten:
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Achtung: Die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler zum Ende von Cinderella.
Von wegen Happy End: Kompromisse sind die Lösung
Obwohl Ella verliebt ist, ist für sie eine Ehe mit dem Prinzen weiterhin keine Option. Und obendrauf erhält sie von einer wohlhabenden Frau auf dem Fest ein unschlagbares Jobangebot: Ella soll als Designerin für sie arbeiten. Diese Einladung bestärkt sie in ihrem Traum, zauberhafte Kleider zu entwerfen. Für den Prinzen steht hingegen fest, dass er sein Leben mit Ella verbringen möchte. Doch das geht nur, wenn Ella durch die Beziehung zu ihm keinen Pflichten nachkommen muss. Somit fasst er einen für Märchen untypischen Entschluss: Prinz Robert gibt den königlichen Hof, den er sowieso nicht möchte, an seine Schwester Gwen (Tallulah Greive) weiter. Diese liebäugelt schon lange mit der Thronfolge und wartet nur darauf, ihre innovativen Ideen umsetzen zu können: Zum Beispiel, ihr Land durch Windkraft voranzutreiben.
Du bist auf den Geschmack von Musicals gekommen? Hier findest Du die besten Musical-Filme:
Die Cinderella-Neuverfilmung kannst Du ganz einfach über GigaTV schauen. Dort hast Du nicht nur Zugang zu Free-TV und Pay-TV, sondern auch zu Streamingdiensten wie Amazon Prime Video. Unser Überblick liefert Dir alle Infos dazu.
Aschenputtel reloaded: Getanzt und gesungen wird zu modernen Songs
Untermauert wird die Geschichte mit zahlreichen Tanz- und Gesangseinlagen, die nach jedem der kurzen und oft zum Schmunzeln anregenden Sprechdialoge einsetzen. Statt klassischer Musikstücke setzt die Produzentin Kay Cannon auf bekannte Hits von Künstler:innen wie Jennifer Lopez, Ed Sheeran, Madonna und Queen. Die Songauswahl trägt entscheidend dazu bei, dass Cinderella ein Gute-Laune-Film ist. Die Kostüme und Kulissen wirken zwar wie aus einer alten Märchenwelt, doch durch die Mischung aus Story, Humor, Tanz und Gesang hat der Film einen modernen Touch.
Der Cast: Ein überzeugendes Musical-Ensemble
Produzentin Kay Cannons Entscheidung, bei einem Großteil des Casts auf erfahrene Sänger:innen zu setzen, war definitiv die richtige. Vor allem Popsängerin Camila Cabello, die mit dem Streifen ihr Film-Debut hinlegt, überzeugt auf allen Ebenen und das sowohl schauspielerisch als auch gesangstechnisch.
Stolz und überglücklich zeigt sich Camila Cabello auf der Premiere zu Cinderella:
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Mit der aus „Frozen“ bekannten Idina Menzel, die die Rolle der Stiefmutter Vivian spielt, und dem Sänger und Komponisten Billy Porter, der Fee Fab G verkörpert, sind zwei weitere Gesangstalente im Hauptcast. Und auch die restliche Besetzung kann sich sehen lassen: Moderator James Corden (Maus James) und Pierce Brosnan (König Roawn).
Cinderella mit Camila Cabello: Chancengleichheit im Remake
Im Vergleich zum ersten Zeichentrickfilm von 1950 unterscheidet sich das Remake erheblich. Im Jahr 2021 erwartet Dich ein Musicalfilm mit viel Gesang, Tanz und einer Prise Humor. Der Film spielt auf unterhaltsame Weise mit Klischees und sorgt damit für einige Lacher. Ella fällt nicht nur durch ihr loses Mundwerk und ihren trockenen Humor auf, sondern auch mit ihrer starken Persönlichkeit und dem Drang, ihre Träume zu verwirklichen.
Die Charaktere in der Neuauflage sind emanzipierter und nicht selten müssen und werden alte Märchen-Verhaltensmuster durchbrochen. Das gesamte Werk ist damit deutlich moderner ausgelegt und verzichtet – anders als beim Original – auf klassische Rollenbilder. Das zeigt schon die Besetzung der guten Fee Fab G mit Billy Porter, der in seiner Rolle wirklich aufzugehen scheint. Mit der Abgabe der Thronfolge an die Schwester Gwen unterstreicht das Remake seine Ambitionen in Sachen Emanzipation. Denn entgegen dem Original gibt es diesmal keine Hochzeit. Stattdessen unterstützt der Prinz Ella bei ihren Träumen und begleitet sie auf ihrem Weg zur Designerin. So zeigt der Film echte Chancengleichheit und räumt am laufenden Band mit alten Stereotypen auf.
Billy Porter bringt als Fee Fab G viel Humor in die Handlung und punktet mit einem imposanten Kostüm:
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Unser Fazit: Überzeugt die neue Amazon Prime-Variante von Cinderella?
Die Neuauflage gefällt wahrscheinlich nicht allen, schließlich wird das beliebte Märchen komplett umgeworfen und eine ganz neues Happy End erfunden. Wenn Du aber offen für eine moderne Version bist, dann solltest Du Cinderella eine Chance geben. Uns hat der Film trotz leichter Schwächen überzeugt. So ist bei weitem nicht jeder Gag ein perfekter Lacher und auch das offensichtlich fehlende Knistern zwischen Prinz Robert und Ella fällt auf. Ein Schmunzeln wirst Du Dir aber definitiv nicht unterdrücken können.
Die schrille Geschichte von Cinderella als Musicalfilm eignet sich ideal für einen Sonntagnachmittag auf der Couch. Als Fan von „Glee“, „Highschool Musical“ oder „Pitch Perfect“ wirst Du nicht enttäuscht. Und obendrein vermittelt die Neuverfilmung eine wichtige Message: Heiraten bedeutet nicht für jede:n das Happy End.
Darf es noch mehr Musical sein?
Wirst Du Dir Cinderella auf Amazon Prime anschauen? Hinterlasse uns einen Kommentar.