Ella und Prinz Robert auf dem Ball in Cinderella
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Cinderella in der featured-Filmkritik: Die moderne Neuauflage im Musical-Stil

Seit Kurzem kannst Du mit „Cin­derel­la“ ein Remake des Märchens Aschen­put­tel auf Ama­zon Prime strea­men. Die Haup­trol­le im Musi­cal­film spielt die Sän­gerin Cami­la Cabel­lo, die auch zeit­gle­ich ihr Schaus­piel-Debut feiert. Doch braucht es eine weit­ere Ver­fil­mung des Klas­sik­ers, dessen Hand­lung mit­tler­weile allen bekan­nt ist? Ob sich der Film lohnt und alles über die Neuau­flage und den Cast, erfährst Du hier.

Als Waise in einem Haus mit Stief­mut­ter und zwei Stief­schwest­ern leben. Dazu noch ein Prinz, eine Fee, ein gläsern­er Schuh und ein Hap­py End: Diese Ele­mente erwarten Dich auch in der Neuau­flage von Cin­derel­la auf Ama­zon Prime. Aber ganz so klas­sisch geht es dieses Mal nicht zu, denn Cin­derel­la ist ehrgeizig und möchte mehr erre­ichen, als den häus­lichen Pflicht­en nachzukommen.

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Cinderella auf Amazon Prime: Die empowerte Cinderella mit eigenen Träumen

Als Prinz Robert (Nicholas Gal­itzine) alle unver­heirateten Frauen des Lan­des zu einem Ball ein­lädt, um seine zukün­ftige Braut zu find­en, inter­essiert sich Ella (Cami­la Cabel­lo) zunächst über­haupt nicht dafür. Eine Ehe mit dem Prinzen kommt für sie nicht infrage, denn sie möchte Designer­in wer­den und ihre eige­nen Kreatio­nen verkaufen. Dafür wäre in einem Leben an der Seite des zukün­fti­gen Regen­ten allerd­ings keine Zeit. Bekan­nter­maßen bedeutet eine royale Hochzeit näm­lich, dass die Braut sich dem Könighaus verpflichtet und ihre eigene Kar­riere hin­te­nanstellt. Der Gedanke, ihre prächti­gen Klei­der auf dem Ball anderen vorzustellen, lockt sie schließlich doch in das Schloss.

Ella steht in ihrem Atelier

In der mod­erne Aschen­put­tel-Neuau­flage hat Ella (Cami­la Cabel­lo) einen großen Traum: Sie möchte Designer­in wer­den. — Bild: Ker­ry Brown © 2021 Ama­zon Con­tent Ser­vices LLC

Klas­sis­cher­weise ver­hin­dert ihre Stief­mut­ter Vivian (Idi­na Men­zel) einen rei­bungslosen Auftritt und es braucht die fabel­hafte Fee Fab G (Bil­ly Porter) und viel Magie, damit Ella es rechtzeit­ig zum Ball schafft. Dort angekom­men, ver­liebt sie sich schließlich doch – ganz märchen­typ­isch – in Prinz Robert und als die Uhr Mit­ter­nacht schlägt, begin­nt der Zauber zu ver­fliegen. Ella ren­nt weg und zurück bleibt, wenig über­raschend, nur ihr gläsern­er Schuh.

Auf den zauber­haften gläser­nen Schuh musst Du auch in der Neu­ver­fil­mung nicht verzichten:

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Achtung: Die fol­gen­den Abschnitte enthal­ten Spoil­er zum Ende von Cinderella. 

Von wegen Happy End: Kompromisse sind die Lösung

Obwohl Ella ver­liebt ist, ist für sie eine Ehe mit dem Prinzen weit­er­hin keine Option. Und oben­drauf erhält sie von ein­er wohlhaben­den Frau auf dem Fest ein unschlag­bares Jobange­bot: Ella soll als Designer­in für sie arbeit­en. Diese Ein­ladung bestärkt sie in ihrem Traum, zauber­hafte Klei­der zu entwer­fen. Für den Prinzen ste­ht hinge­gen fest, dass er sein Leben mit Ella ver­brin­gen möchte. Doch das geht nur, wenn Ella durch die Beziehung zu ihm keinen Pflicht­en nachkom­men muss. Somit fasst er einen für Märchen untyp­is­chen Entschluss: Prinz Robert gibt den königlichen Hof, den er sowieso nicht möchte, an seine Schwest­er Gwen (Tal­lu­lah Greive) weit­er. Diese liebäugelt schon lange mit der Thron­folge und wartet nur darauf, ihre inno­v­a­tiv­en Ideen umset­zen zu kön­nen: Zum Beispiel, ihr Land durch Wind­kraft voranzutreiben.

Die Königsfamilie in Cinderella

Die Königs­fam­i­lie: Gwen (Tal­lu­lah Greive), Köni­gin Beat­rice (Min­nie Dri­ver), König Roawn (Pierce Bros­nan) und Prinz Robert (Nicholas Galitzine).

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Diese Streifen machen selb­st Musik-Muf­feln Spaß

Die Cin­derel­la-Neu­ver­fil­mung kannst Du ganz ein­fach über GigaTV schauen. Dort hast Du nicht nur Zugang zu Free-TV und Pay-TV, son­dern auch zu Stream­ing­di­en­sten wie Ama­zon Prime Video. Unser Überblick liefert Dir alle Infos dazu.

Aschenputtel reloaded: Getanzt und gesungen wird zu modernen Songs

Unter­mauert wird die Geschichte mit zahlre­ichen Tanz- und Gesang­sein­la­gen, die nach jedem der kurzen und oft zum Schmun­zeln anre­gen­den Sprech­di­aloge ein­set­zen. Statt klas­sis­ch­er Musik­stücke set­zt die Pro­duzentin Kay Can­non auf bekan­nte Hits von Künstler:innen wie Jen­nifer Lopez, Ed Sheer­an, Madon­na und Queen. Die Songauswahl trägt entschei­dend dazu bei, dass Cin­derel­la ein Gute-Laune-Film ist. Die Kostüme und Kulis­sen wirken zwar wie aus ein­er alten Märchen­welt, doch durch die Mis­chung aus Sto­ry, Humor, Tanz und Gesang hat der Film einen mod­er­nen Touch.

Der Cast: Ein überzeugendes Musical-Ensemble 

Pro­duzentin Kay Can­nons Entschei­dung, bei einem Großteil des Casts auf erfahrene Sänger:innen zu set­zen, war defin­i­tiv die richtige. Vor allem Pop­sän­gerin Cami­la Cabel­lo, die mit dem Streifen ihr Film-Debut hin­legt, überzeugt auf allen Ebe­nen und das sowohl schaus­pielerisch als auch gesangstechnisch.

Stolz und über­glück­lich zeigt sich Cami­la Cabel­lo auf der Pre­miere zu Cinderella:

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Mit der aus „Frozen“ bekan­nten Idi­na Men­zel, die die Rolle der Stief­mut­ter Vivian spielt, und dem Sänger und Kom­pon­is­ten Bil­ly Porter, der Fee Fab G verkör­pert, sind zwei weit­ere Gesangstal­ente im Haupt­cast. Und auch die restliche Beset­zung kann sich sehen lassen: Mod­er­a­tor James Cor­den (Maus James) und Pierce Bros­nan (König Roawn).

Ella und die Fee tanzen

Funkel­nde Unter­hal­tung: Bil­ly Porter überzeugt in sein­er Rolle als Fee Fab G.

Cinderella mit Camila Cabello: Chancengleichheit im Remake

Im Ver­gle­ich zum ersten Zeichen­trick­film von 1950 unter­schei­det sich das Remake erhe­blich. Im Jahr 2021 erwartet Dich ein Musi­cal­film mit viel Gesang, Tanz und ein­er Prise Humor. Der Film spielt auf unter­halt­same Weise mit Klis­chees und sorgt damit für einige Lach­er. Ella fällt nicht nur durch ihr los­es Mundw­erk und ihren trock­e­nen Humor auf, son­dern auch mit ihrer starken Per­sön­lichkeit und dem Drang, ihre Träume zu verwirklichen.

Die  Charak­tere in der Neuau­flage sind emanzip­iert­er und nicht sel­ten müssen und wer­den alte Märchen-Ver­hal­tens­muster durch­brochen. Das gesamte Werk ist damit deut­lich mod­ern­er aus­gelegt und verzichtet – anders als beim Orig­i­nal – auf klas­sis­che Rol­len­bilder. Das zeigt schon die Beset­zung der guten Fee Fab G mit Bil­ly Porter, der in sein­er Rolle wirk­lich aufzuge­hen scheint. Mit der Abgabe der Thron­folge an die Schwest­er Gwen unter­stre­icht das Remake seine Ambi­tio­nen in Sachen Emanzi­pa­tion. Denn ent­ge­gen dem Orig­i­nal gibt es dies­mal keine Hochzeit. Stattdessen unter­stützt der Prinz Ella bei ihren Träu­men und begleit­et sie auf ihrem Weg zur Designer­in. So zeigt der Film echte Chan­cen­gle­ich­heit und räumt am laufend­en Band mit alten Stereo­typen auf.

Bil­ly Porter bringt als Fee Fab G viel Humor in die Hand­lung und punk­tet mit einem imposan­ten Kostüm:

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Unser Fazit: Überzeugt die neue Amazon Prime-Variante von Cinderella?

Die Neuau­flage gefällt wahrschein­lich nicht allen, schließlich wird das beliebte Märchen kom­plett umge­wor­fen und eine ganz neues Hap­py End erfun­den. Wenn Du aber offen für eine mod­erne Ver­sion bist, dann soll­test Du Cin­derel­la eine Chance geben. Uns hat der Film trotz leichter Schwächen überzeugt. So ist bei weit­em nicht jed­er Gag ein per­fek­ter Lach­er und auch das offen­sichtlich fehlende Knis­tern zwis­chen Prinz Robert und Ella fällt auf. Ein Schmun­zeln wirst Du Dir aber defin­i­tiv nicht unter­drück­en können.

Die schrille Geschichte von Cin­derel­la als Musi­cal­film eignet sich ide­al für einen Son­nta­gnach­mit­tag auf der Couch. Als Fan von „Glee“, „High­school Musi­cal“ oder „Pitch Per­fect“ wirst Du nicht ent­täuscht. Und oben­drein ver­mit­telt die Neu­ver­fil­mung eine wichtige Mes­sage: Heirat­en bedeutet nicht für jede:n das Hap­py End.

Darf es noch mehr Musi­cal sein?

The Prom, Glee & Co.: Die schön­sten Musi­cals auf Netflix

Wirst Du Dir Cin­derel­la auf Ama­zon Prime anschauen? Hin­ter­lasse uns einen Kommentar.

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