Bob Marley im Biopic erhebt die Hand
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Bob Marley: One Love – Die wahre Geschichte hinter dem Biopic

Bob Mar­ley galt als König des Reg­gae und als spir­ituelle Ikone des 20. Jahrhun­derts. Mit seinem Leben zwis­chen den Jahren 1976 und 1978 beschäftigt sich nun das Biopic „Bob Mar­ley: One Love“. Der Film gipfelt in eine sein­er wohl größten Leis­tun­gen: Ein Frieden­skonz­ert gegen das Blutvergießen in sein­er Heimat Jamai­ka. Doch was ist wirk­lich geschehen und was ist für die filmis­che Erzäh­lung umgedichtet wor­den? Die wahre Geschichte hin­ter Bob Mar­ley: One Love erfährst Du hier.

Um Bob Mar­ley und seine Geschichte so orig­i­nal­ge­treu wie möglich auf die Lein­wand zu brin­gen, bekam Regis­seur Reinal­do Mar­cus Green Hil­fe von der Fam­i­lie des Musik­ers – unter anderem von Sohn Zig­gy, Tochter Celi­na und sein­er Frau Rita.

Der Cast des Bob Mar­ley-Films ist gut aus­gewählt: „Peaky Blinders“-Darsteller Kings­ley Ben-Adir schlüpft in die Rolle von Bob Mar­ley und Lashana Lynch (die weib­liche 007 aus „James Bond 007 – Keine Zeit zu ster­ben“) ver­wan­delt sich in seine Frau Rita Marley.

Der Film (Start: 15. Feb­ru­ar 2024) fokussiert sich vor allem auf die Zeit vom Atten­tat auf den Musik­er im Jahr 1976 bis zum „One Love“-Konzert im Jahr 1978. Eingestreute Rück­blenden zeigen Dir zusät­zlich, wie sich Bob an seinen Vater erin­nert, seine Frau ken­nen­lernte und wie er mit sein­er Band den musikalis­chen Durch­bruch schaffte.

Wie Film und Real­ität zusam­men­hän­gen? Wir ver­rat­en Dir die wahre Geschichte hin­ter Bob Mar­ley: One Love.

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Die nicht-chro­nol­o­gis­che Rei­hen­folge des Films brin­gen wir für das bessere Ver­ständ­nis wieder in die richtige Reihenfolge.

Die wahre Geschichte hinter Bob Marley: One Love – Wie wuchs Bob Marley auf?

Bob Mar­ley wurde am 6. Feb­ru­ar 1945 auf Jamai­ka geboren, als Robert Nes­ta Mar­ley. Seine Mut­ter zog ihn alleine groß. Im Film bleibt sein Vater eine mys­tis­che Gestalt ohne Gesicht, wir kön­nen erah­nen, dass er ein Sol­dat ist. In Real­ität ist mehr über ihn bekan­nt: Sein Name war Nor­val Sin­clair Mar­ley, ein Haupt­mann der britis­chen Armee, der auf­grund der Hochzeit mit Bobs Mut­ter Cedel­la aus der Armee ent­lassen wurde.

Im Bob Mar­ley-Film taucht die Vater­fig­ur in zwei Vari­anten auf. Zum einen sieht das Pub­likum Erin­nerun­gen an Mar­leys Vater Nor­val als Rück­blenden und zum anderen gibt es Szenen, die einen Wun­schtraum von Mar­ley zeigen. Hier taucht ein fik­tiv­er Vater auf, der sein Kund aus einem bren­nen­den Feld ret­tet. Aber so oder so, der Vater hat die Fam­i­lie verlassen.

Mar­ley wuchs im ver­armten Vier­tel Trench­town der Pfar­rei St. Andrew her­an. Hier lernte er Neville „Bun­ny“ O’Ri­ley Liv­ingston ken­nen – und mit ihm die Musik. 1963 grün­de­ten Bun­ny und der 18-jährige Mar­ley die Band „The Wail­ers“. Kurz darauf nah­men sie erste Sin­gles auf.

Bob Mar­ley: One Love | Filmkri­tik – Zugabe, Zugabe, Zugabe!

Wie gelang Bob Marley der Durchbruch?

Während das Biopic Mar­leys Jugend nur mit weni­gen Rück­blenden umreißt, wird den­noch der wichtig­ste Wen­depunkt sein­er jun­gen Kar­riere gezeigt: 1972 unterze­ich­net die Band einen Ver­trag mit dem Musik­la­bel Island Records. Dadurch bekom­men sie die Chance, ihr erstes Album aufnehmen, näm­lich „Catch a Fire“.

Ab 1974, als Mar­ley als Solo-Sänger immer bekan­nter wurde, rück­te die Band in den Hin­ter­grund und unter­stützte den Front­mann. For­t­an nan­nte er sich „Bob Mar­ley And The Wail­ing Wail­ers“. Mit dem Album „Ras­ta­man Vibra­tion“ kon­nten sie 1976 wochen­lang die US-Charts für sich gewin­nen. Bob Mar­ley: One Love erzählt hier also die wahre Geschichte seines Durchbruchs.

Was waren die Hintergründe des Attentats auf Bob Marley?

Im Dezem­ber 1976 wurde Jamai­ka von der Gewalt eines Bürg­erkrieges entzwei geris­sen. Zwei Tage vor dem Frieden­skonz­ert „Smile Jamaica“ drangen Unbekan­nte in Mar­leys Haus ein, in dem er mit seinen Band­mit­gliedern zusam­men­lebte. Der Ablauf ist im Film soweit orig­i­nal­ge­treu dargestellt: Als sich Mar­ley und sein Man­ag­er Don Tay­lor in der Küche aufhiel­ten, schossen die Angreifer auf sie.

Durch Glück über­leben alle Opfer das Atten­tat. Die Hin­ter­gründe der Tat kon­nten nie aufgek­lärt wer­den. Nach dem Atten­tat zieht sich Mar­ley mit sein­er Band nach Lon­don zurück, um das Album „Exo­dus“ zu produzieren.

Klein­er TV-Tipps am Rande: Einen Überblick über die bekan­ntesten The­o­rien liefert die Net­flix-Doku­men­ta­tion „ReMas­tered: Who Shot the Sher­iff“.

Was brachte Marley dazu, nach Jamaika zurückzukehren?

Mit dem Album „Exo­dus“ wollte Mar­ley eine neue Stufe sein­er Philoso­phie erre­ichen – und damit die ganze Welt. Dafür trieb der Musik­er seine Band bis an die Gren­zen ihrer Kreativ­ität. Dabei ent­standen viele leg­endäre Stücke, wie zum Beispiel „Nat­ur­al Mys­tic“, „Exo­dus“, „Jam­ming“ und nicht zu vergessen „Three Lit­tle Birds“, deren Pro­duk­tio­nen auch im Film zu sehen sind.

Lon­don markierte nicht nur einen Höhep­unkt, son­dern auch einen entschei­den­den Wen­depunkt in Mar­leys Leben. Durch einen Unfall bei einem Fußball­spiel zog er sich eine Fußver­let­zung zu. Die Ärzt:innen stell­ten bei der Unter­suchung Krebs fest, den Mar­ley aus religiösen Grün­den nicht behan­deln ließ. Auch dieses Dilem­ma ist im Film zu sehen.

Schließlich wurde es für die Band Zeit, nach Jamai­ka zurück­zukehren. Das Land wün­schte sich ein Frieden­skonz­ert von Bob Mar­ley, um den Bürg­erkrieg in Jamai­ka zu been­den. Beim titel­geben­den Event „One Love“ führte der Musik­er den jamaikanis­chen Pre­mier­min­is­ter Michael Man­ley und Oppo­si­tions­führer Edward Sea­ga auf die Bühne, damit sich diese sym­bol­isch die Hand geben kon­nten. Diese Szene wird im Abspann mit ein­er realen Liveauf­nahme gezeigt und entspricht der wahren Geschichte von Bob Marley.

Bob Marley auf der Bühne im Biopic Bob Marley: One Love

Kings­ley Ben-Adir als Bob Mar­ley auf der Bühne. — Bild: © 2023 Para­mount Pic­tures. All Rights Reserved.

Was deutet der Film nur an und was zeigt er nicht?

Ein Aspekt, der im Film nur ober­fläch­lich behan­delt wird, ist, dass es ver­mehrt zum Stre­it zwis­chen Mar­ley und sein­er Frau kam. Der Grund: Der Musik­er war Rita mit diversen Frauen untreu. Während im Film nur ein paar Kinder zu sehen sind, soll Bob Mar­ley ins­ge­samt 11 Kinder gehabt haben, sowohl ehe­liche als auch nichteheliche.

Gle­ichzeit­ig behan­delt der Streifen Mar­leys Tod nicht, son­dern gibt ihn nur in kurzen Dat­en wieder. Was an der wahren Geschichte hin­ter dem Film Bob Mar­ley: One Love inter­es­sant ist: Mar­ley lehnte ärztliche Behand­lung nicht kom­plett ab. Ende 1980 begab er sich nach Deutsch­land, um Dok­tor Josef Issels in Rot­tach-Egern aufzusuchen. Er fing eine Chemother­a­pie an, auf­grund der er seine Dread­locks ein­büßen musste. Für die Rasta­fari-Reli­gion ein Und­ing, da die Haare den Glauben repräsentieren.

Als Mar­leys Leben zu Ende ging, wün­schte er sich, auf Jamai­ka zu ster­ben. Dieser Wun­sch kon­nte ihm allerd­ings nicht erfüllt wer­den, da er für den Weit­er­flug von Ameri­ka nach Jamai­ka zu schwach war. Er starb in Mia­mi und wurde darauf in sein­er Heimat beerdigt. Zusam­men mit ein­er Bibel und sein­er roten Gibson-Gitarre.

Bob Marley: One Love: So wahr ist die Film-Story 

Abschließend kön­nen wir sagen: Das Biopic hält sich sehr nah an sein­er realen Vor­lage und leis­tet sich nur wenige kün­st­lerische Frei­heit­en. Diese geben dafür noch tief­ere Ein­blicke in die Inter­pre­ta­tio­nen, Gefüh­le und Träume der Marley-Familie.

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