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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Filme gegen Couch-Kriege: Wenn Sie Liebes- und Er Kriegsfilme will

Du hast Lust auf eine Liebesgeschichte, doch dein Part­ner will lieber einen Kriegs­film schauen? Bevor ihr euch stre­it­et und für immer aus den Augen ver­liert, werft einen Blick auf die fol­gen­den fünf Werke. Denn mit diesen roman­tis­chen Kriegs­fil­men ste­ht einem gemein­samen Couch-Abend nichts mehr im Wege.

Abbitte: Eine verhängnisvolle Lüge

Weil die 13-jährige Briony (Saoirse Ronan) den Gärt­ner­sohn Rob­bie (James McAvoy) fälschlicher­weise als Triebtäter bezichtigt, wird dieser von sein­er großen Liebe Cecil­ia (Keira Knight­ley) getren­nt. Die Lüge zieht aber noch viel fatalere und tragis­chere Kon­se­quen­zen nach sich, als der 2. Weltkrieg aus­bricht.

Darum solltet ihr Abbitte sehen:

Das britis­che Dra­ma von Joe Wright (Stolz und Vorurteil) entwick­elt eine unge­heure emo­tionale Wucht, die noch lange nach Ende des Films anhält. Die schick­sal­hafte Dreiecks­geschichte ist clever kon­stru­iert und von den drei Haupt­darstellern Keira Knight­ley, James McAvoy und Saoirse Ronan mitreißend gespielt.

Keira Knightley in Abbitte

Keira Knight­ley wurde für ihre Rolle in Abbitte für einen Gold­en Globe nominiert | © Uni­ver­sal Pictures

Inszena­torisch­er Höhep­unkt von Abbitte ist die fast sechsminütige Planse­quenz, die am Strand von Dünkirchen spielt und die Verzwei­flung der dort kauern­den Sol­dat­en auf inten­sive Weise ein­fängt. Doch auch die bewe­gende und in drei Zeit­ebe­nen erzählte Liebesgeschichte sorgt für ein unvergesslich­es Filmerlebnis.

Lasst die Finger weg, wenn…

…ihr immer eine Por­tion Opti­mis­mus in Fil­men braucht. Abbitte geht mit all sein­er Tragik ziem­lich an die Nieren und lässt wenig Platz für Heiterkeit.

Pearl Harbor: Mé­nage-à-trois im Kriegsgetümmel

Die Air Force-Piloten Rafe (Ben Affleck) und Dan­ny (Josh Hart­nett) sind seit Kind­heit­sta­gen beste Fre­unde. Als Rafe jedoch während eines Ein­satzes schein­bar getötet wird, ban­delt Dan­ny mit dessen Fre­undin Eve­lyn (Kate Beck­in­sale) an und ver­liebt sich in sie.

Ein schw­er­er Schlag für Rafe, der plöt­zlich wieder auf­taucht. Es gibt allerd­ings wenig Zeit für Stre­it, denn die Japan­er pla­nen bere­its ihren fol­gen­schw­eren Angriff auf Pearl Har­bor.

Darum solltet ihr Pearl Harbor sehen:

Regis­seur Michael Bay (Trans­form­ers) ist nicht ger­ade der Mann für die leisen Töne. Und auch in Pearl Har­bor lässt er seinem Hang zum Spek­takel freien Lauf. Ja, die Liebesgeschichte trieft vor Kitsch und macht Rosamunde Pilch­er Konkurrenz.

Ja, der amerikanis­che Pathos lässt selb­st Don­ald Trump mit den Ohren schlack­ern. Und ja, das Ganze ist trotz­dem auf seine eigene Art unterhaltsam.

Kate Beckinsale, Ben Affleck und Josh Hartnett in Pearl Harbor

Kom­pliziertes Liebes­dreieck im 2. Weltkrieg: Kate Beck­in­sale, Ben Affleck und Josh Hart­nett in Pearl Har­bor | © Bue­na Vista

Vor allem die exquis­ite Starbe­set­zung (u. a. Jon Voight, Alec Bald­win, Michael Shan­non) und die opu­lente Action sind dann doch eine Sich­tung wert. Pearl Har­bor ist vielle­icht kein Meilen­stein der Filmgeschichte, aber dafür höchst effek­tives Pop­corn-Kino.

Lasst die Finger weg, wenn…

… ihr Wert auf his­torische Akku­ratesse legt. Das Drei-Stun­den-Epos nimmt es nicht immer so ganz genau mit der his­torisch kor­rek­ten Wieder­gabe der Geschehnisse. Wer sich aber auf Michael Bays Film ein­lässt, darf auch kein Doku-Niveau à la Arte erwarten.

Suite Française: Eine Frau, ein Soldat und ein Klavier

Im Früh­som­mer 1940 wird Frankre­ich von der Wehrma­cht beset­zt. So wird in einem kleinen Dorf nahe Paris der Sol­dat Bruno (Matthias Schoe­naerts) in das Haus der Französin Lucille (Michelle Williams) ein­quartiert. Über die gemein­same Liebe zum Klavier­spiel näh­ern sich die bei­den an, wohlwis­send, dass sie das ihr Leben kosten könnte.

Darum solltet ihr Suite Française sehen:

In atem­ber­auben­den Bildern erweck­te Regis­seur Saul Dibb (Die Her­zo­gin) mit Suite Française den gle­ich­nami­gen Roman zum Leben und ver­mis­chte dabei gekon­nt die Gen­res Liebesfilm und Kriegs­dra­ma. Set­ting, Drehbuch und Schaus­piel sind hier per­fekt aufeinan­der abges­timmt und ergeben ein bit­ter­süßes Werk voller bemerkenswert­er Szenen.

Michelle Williams und Matthias Schoenaerts in Suite Française

Lucille und Bruno lieben sich, doch ihre Natio­nen kämpfen im Krieg gegeneinan­der | © Uni­ver­sum Film

Dibb gelingt außer­dem das Kun­st­stück, die Beweg­gründe für jede sein­er Haupt­fig­uren greif­bar zu machen. Michelle Williams und Matthias Schoe­naerts wis­sen diese Vor­lage zu nutzen und agieren vor der Kam­era abso­lut authen­tisch. Viel mehr kann man sich von einem Film nicht wünschen.

Lasst die Finger weg, wenn…

… ihr auf über­raschende Wen­dun­gen in Suite Française wartet. Der Film nimmt näm­lich genau die drama­tis­che Entwick­lung, die gen­reer­probte Zuschauer ohne­hin von Anfang an erwarten. Etwas mehr Mut zur Unkon­ven­tion­al­ität hätte vielle­icht nicht geschadet.

Corellis Mandoline: Kriegsromanze mit griechischem Flair

Eigentlich will die Griechin Pela­gia (Pené­lope Cruz) den ital­ienis­chen Sol­dat­en Corel­li (Nico­las Cage) has­sen, nach­dem dieser mit seinem Trupp ihre Heimatin­sel beset­zt hat und in ihrem Haus ein­quartiert wird. Doch der sen­si­ble Mann erobert ihr Herz. Dass Pela­gia bere­its mit Man­dras (Chris­t­ian Bale) ver­lobt ist, bleibt nicht das einzige Problem.

Darum solltet ihr Corellis Mandoline sehen:

Filme, die zur Zeit des 2. Weltkriegs spie­len, gibt es wie Sand am Meer. Doch sel­ten wird dabei das Augen­merk auf Griechen­land gerichtet, das 1940 von Ital­ien beset­zt wurde. Umso inter­es­san­ter gestal­tet sich der geschichtliche Hin­ter­grund von Corel­lis Man­do­line, der als Grund­lage für die Romanze im Film fungiert.

Nicolas Cage und Penélope Cruz in Corellis Mandoline

Das ästhetis­che Panora­ma täuscht: In Corel­lis Man­do­line ist der Krieg in vollem Gange | © Pan­das­torm Pictures

Ähn­lich wie bei Suite Française geht es auch hier um eine Liebe, die poli­tis­che Gren­zen sprengt und dadurch umso mehr berührt. In Kom­bi­na­tion mit den ästhetisch anspruchsvollen Kam­er­aauf­nah­men hin­ter­lässt Corel­lis Man­do­line einen nach­halti­gen Eindruck.

Lasst die Finger weg, wenn …

… euch die stim­mende Chemie zwis­chen zwei Haupt­darstellern wichtig ist. Nico­las Cage und Pené­lope Cruz klin­gen nicht nur auf dem Papi­er wie eine etwas ungewöhn­liche Beset­zung. So richtig kauft man den bei­den ihre Liebe zueinan­der näm­lich nicht ab. Roman­tik-Fans kom­men aber den­noch auf ihre Kosten.

Wenn das dein­er besseren Hälfte nicht genü­gend Kriegs­the­matik ist, seien ihr10 besten Mil­itärse­rien empfohlen.

Australia: Monumentales Outback-Epos mit charmanten Stars

Die adelige Sarah Ash­ley (Nicole Kid­man) muss sich nach dem Tod ihres Mannes um dessen Rinder­farm in Aus­tralien küm­mern. Unter­stützung erfährt sie dabei vom kanti­gen Viehtreiber Drover (Hugh Jack­man), der nicht nur ihre Liebe gewin­nt, son­dern sie auch gegen den bösar­ti­gen Ex-Mitar­beit­er Fletch­er verteidigt.

Darum solltet ihr Australia sehen:

Regis­seur Baz Luhrmann (Moulin Rouge) weiß, wie man Filme macht. Das beweist er auch mit seinem roman­tis­chen und bildge­walti­gen Aben­teuer, das die Schön­heit der wilden Natur Aus­traliens mit den grauen­vollen Schreck­en des 2. Weltkriegs verbindet.

Nicole Kidman und Hugh Jackman in Australia

Liebe in den Weit­en des Out­backs: Aus­tralia | © 20th Cen­tu­ry Fox

Luhrmann set­zte sein­er aus­tralis­chen Heimat mit Aus­tralia ein filmis­ches Denkmal. Dabei kon­nte er sich voll und ganz auf seine Land­sleute Nicole Kid­man und Hugh Jack­man ver­lassen, die die epis­che Bre­ite des Films sou­verän auf ihren Schul­tern tragen.

Lasst die Finger weg, wenn …

… ihr Mon­u­men­tal­filme im Stile von Vom Winde ver­we­ht über­haupt nicht mögt. Aus­tralia bewegt sich stark in diese Rich­tung und scheut demzu­folge auch den Gebrauch von pathetis­ch­er Melo­dra­matik nicht.

Noch mehr Filme gegen Couch-Kriege find­est du bei unseren 5 besten Sci­ence-Fic­tion-Komö­di­en.

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