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Die 10 besten Coming of Age-Filme und -Serien
Erwachsenwerden ist nicht leicht. Coming of Age-Geschichten zeigen das auf mal lustige, traurige oder auch abenteuerliche Weise. Wir stellen dir die besten Coming of Age-Filme und -Serien vor, die du jetzt streamen kannst.
Stand By Me: Stephen King-Adaption als großartig gespieltes Coming of Age-Drama
Ergreifendes, von Nostalgie gefärbtes Kinderabenteuer über den letzten Sommer als Kinder.
Darum solltest du Stand By Me sehen:
Im Sommer 1959 sitzen die Freunde Chris (River Phoenix), Gordie (Wil Wheaton) und Teddy (Corey Feldman) in ihrem Baumhaus und erfreuen sich an einem Kartenspiel, als ihr bester Freund Vern (Jerry O’Connell) mit der Nachricht eines Leichenfundes hereinplatzt.
Die vier Außenseiter beschließen, die Leiche zu bergen und als Helden gefeiert zu werden. Doch das ist nur möglich, wenn die Gang um Ace (Kiefer Sutherland) die Leiche nicht vorher findet.
Die Verfilmung der Stephen King-Novelle „Die Leiche” entledigt sich der Horror-Elemente der Erzählung und konzentriert sich auf den wehmütigen Blick zurück auf den letzten Sommer, den die vier Jungs zusammen verbringen.
So ist das mit damaligen Jungstars wie Kiefer Sutherland und River Phoenix hochkarätig besetzte Road Movie ein liebevoll gestaltetes Charakterdrama, das über die Jahre eine zeitlose Resonanz behalten hat.
Lass die Finger weg, wenn…
…du bei Stephen King-Adaptionen direkt an eine spektakulär eklige Horror-Geschichte denkst. Die Leiche sieht zwar nicht sonderlich appetitlich aus, aber Stand By Me ist vor allem ein sensibler Schauspielerfilm, in der die leisen Töne und kleinen Gesten den Schauwert bilden.
Whiplash: Coming of Age als Nervenkrieg zwischen gnadenlosem Lehrer und ehrgeizigem Schüler
Virtuos geschnittenes und gefilmtes Musikerdrama über eine ganz besondere Hassliebe
Darum solltest du Whiplash sehen:
Andrew Neiman (Miles Teller) ist erst 19 Jahre alt und will nicht weniger als der größte Jazz-Schlagzeuger der Welt werden. Doch dafür muss er unbedingt in die Klasse des sehr anspruchsvollen Band-Leiters Terence Fletcher (J.K. Simmons).
Aber als der junge Mann den alten Musikveteranen als Mentor erwählt, schließt er einen Pakt mit dem Teufel. Die brutalen Lehrmethoden von Fletcher bringen Andrew an die Grenzen seiner Kräfte.
Bevor Damien Chazelle mit dem Hollywood-Musical La La Land den Regie-Oscar gewann, empfahl er sich mit Whiplash als virtuoser Chronist musikalisch Besessener. Dem Film geht immer etwas die Puste aus, wenn die zwei meisterlich gespielten Kontrahenten nicht an ihren Instrumenten sitzen. Aber die Sequenzen, in der sich Miles Teller und der mit dem Oscar gekrönte J. K. Simmons in Schweiß und Blut spielen, sind grandios.
Lass die Finger weg, wenn…
…du eine ausgewogene Darstellung der Hauptfigur eines Coming of Age-Dramas schätzt. Whiplash ist so versteift auf den psychologischen Machtkampf zwischen Andrew und seinem Lehrer Fletcher, dass Andrews Beziehung zu seiner Freundin und zu seinem Vater stark reduziert sind und wie beliebige Schablonen wirken.
Die Outsider: Melancholisches Drama über eine Außenseiter-Gruppe
Hochkarätig besetztes, impressionistisch gefilmtes Werk über tragische Jugendliche
Darum solltest du Die Outsider sehen:
Ponyboy (C. Thomas Howell) und Johnny (Ralph Macchio), Mitglieder der Greasers-Gang, wollten eigentlich nur Spaß haben und etwas mit der hübschen Cherry Valance (Diane Lane) aus der Nachbarschaft flirten.
Doch als Cherrys Freund Bob (Leif Garrett) von der gegnerischen Socs-Gang das zum Anlass für einen Straßenkampf nimmt, wird er von Johnny versehentlich erstochen. Daraufhin flüchten Johnny und Ponyboy vor der Polizei aus der Stadt.
Die Outsider und Rumble Fish waren gleich zwei Leinwandversionen von Jugendromanen der Autorin Susan E. Hinton, an die sich Meisterregisseur Francis Ford Coppola (Der Pate) 1983 heranwagte. Während Rumble Fish ein in expressionistischem, düsteren Schwarzweiß gedrehtes Familiendrama war, ist Die Outsider ein buntes, grelles Road Movie mit einer sagenhaften Besetzung späterer Hollywood-Stars (u.a. Tom Cruise, Patrick Swayze, Rob Lowe und Matt Dillon).
Lass die Finger weg, wenn…
… du es nicht zu romantisch magst. Zwar steht in Die Outsider eine raue Straßengang im Mittelpunkt der Handlung, aber das 1960er-Jahre-Setting und die sensiblen, verletzlichen Männerfiguren laden eher dazu ein, mit den Figuren mitzufühlen als mitzufiebern.
Creed: Mitreißendes Drama über den Kampf eines Boxers um eine eigene Identität
Emotional ergreifender Nachschlag zur Rocky-Reihe mit hervorragenden Darstellern.
Darum solltest du Creed sehen:
Adonis Johnson (Michael B. Jordan) will sich und allen anderen etwas beweisen. Er hat seinen Vater Apollo Creed, einst einer der berühmtesten Boxer der Welt, nie kennengelernt und will nicht nur der Sohn einer toten Legende sein, sondern selbst ein erfolgreicher Boxchampion.
Dafür ersucht er sich die Hilfe von Creeds früherem Rivalen und späteren Freundes Rocky Balboa (Sylvester Stallone). Dieser soll ihn für seinen ersten großen Titelkampf trainieren.
Eigentlich sollte nach Rocky Balboa (2006), dem sechsten Teil der Reihe, Schluss sein mit den Filmen um den sympathischen Boxer aus Philadelphia. Doch der spätere Black Panther-Regisseur Ryan Coogler hatte die geniale Idee, die Saga aus einer neuen, afroamerikanischen Perspektive zu rebooten.
Das Ergebnis war dieses packende Coming of Age-Drama, mit dem sich Stallone zu einer Oscar-Nominierung spielte.
Lass die Finger weg, wenn…
… du mit sechs vorangegangenen Rocky-Filmen schon genug hattest von den Boxkämpfen des Italian Stallion. Creed macht Rocky zu einer Nebenfigur, aber erzählt wieder von einem Underdog, der die Liebe findet und sich mit einem alten Mentor in der Welt des Kampfsports zu beweisen versucht.
Beweisen kannst du dich auch in unserem Boxer-Personality-Quiz, mit dem du herausfinden kannst, welcher Film-Boxer in dir steckt.
Dumm und Dümmer: Slapstick-Komödie über Chaoten, die nie erwachsen wurden
Mit überdrehtem Humor gespickte Coming of Age-Parodie vom Feinsten.
Darum solltest du Dumm und Dümmer sehen:
Lloyd Christmas (Jim Carrey) und Harry Dunne (Jeff Daniels) sind zwei geistig beschränkte Chaoten, die nie ganz erwachsen geworden sind.
Als die Tagediebe in Besitz eines Koffers kommen, der eigentlich der Millionenerbin Mary (Lauren Holly) gehört, reisen sie quer durch Amerika, um ihr diesen zu überreichen. Doch als die zwei Freunde sie finden, versuchen beide auf Kosten des anderen um die Gunst von Mary zu buhlen.
Gleich mit ihrem Leinwanddebüt etablierten die Regie-Brüder Peter und Bobby Farrelly ihr Faible für Road Movies über geistig und gesellschaftlich nicht ganz reife Protagonisten auf der Suche nach einem besseren Leben.
Dumm und Dümmer wurde bald zum Prototyp für Komödien über Männer und Frauen, die in ihrer pubertären Wahrnehmung der Welt gefangen sind – mit aberwitzigen Folgen für ihr Umfeld.
Lass die Finger weg, wenn…
… du keine Toleranz für erwachsene Menschen hast, die sich vor der Kamera zum Affen machen. Die Spielfreude von Jim Carrey und Jeff Daniels kennt in Dumm und Dümmer nämlich keine physischen Grenzen.
Gossip Girl: Kultige Gesellschaftssatire über Social Media-Teens
Erwachsenwerden war nie so luxuriös und aufregend wie in dieser bissigen Teenie-Soap.
Darum solltest du Gossip Girl sehen:
Das Leben an der reichen Upper East Side von Manhattan ist auch kein Zuckerschlecken. Zumindest nicht für die Millionärstöchter Blair (Leighton Meester) und Serena (Blake Lively).
Die beiden haben zwar allen Luxus, den sie sich wünschen können, werden aber immer wieder Opfer einer anonymen Bloggerin namens Gossip Girl, die ihre dreckige Wäsche online wäscht. Blairs und Serenas wechselnde Beziehungen zu Upper Class-Jungs wie Chuck, Dan und Chace sorgen nämlich für viel Klatsch.
Die Teenie-Serie nach der gleichnamigen Buchreihe der Autorin Cecily von Ziegesar war für den Jugendsender The CW ein großer, fünf Staffeln umfassender Erfolg. Selbst heute noch animiert Gossip Girl mit den amourösen Abenteuern der jungen Clique aufstrebender Teens zu Binge Sessions auf Netflix.
Auch wenn die Darsteller nicht wirklich aussehen wie Jugendliche zwischen 10 und 20, die ein Coming of Age-Drama durchlaufen - die zunehmend absurden Episoden, durch die sie sich kämpfen müssen, sind ein melodramatischer Genuss.
Lass die Finger weg, wenn…
… du Coming of Age-Geschichten magst, aber nur, wenn sie bodenständig und realistisch sind. Gossip Girl bietet sympathische und interessante Figuren, die durchweg überzeugend gespielt sind, aber die Soap Opera-Erzählstränge bringen es nach einigen Staffeln mit sich, dass sich hier eine seltsame Paarung und Trennung an die nächste reiht, ohne Hoffnung auf Beständigkeit.
The Flash: Rasantes, poppiges Superhelden-Abenteuer mit Mut zu Experimenten
Actionreiche, vitale Teenie-Serie mit frischen Darstellern über einen jungen Superhelden.
Darum solltest du The Flash sehen:
Der junge Polizei-Forensiker Barry Allen (Grant Gustin) hatte keine einfache Kindheit. Mit elf Jahren wurde er Zeuge des Mordes an seiner Mutter. Seinen Vater (John Wesley Shipp), der für die Tat im Gefängnis sitzt, will er herausholen, indem er nach dem wahren Mörder sucht.
Doch dann erhält er durch einen Unfall mit einem Teilchenbeschleuniger Superkräfte, die ihn zum übernatürlich schnellen Flash machen. Schließlich nutzt Barry fortan diese Fähigkeit, um Kriminelle zu fassen.
Unter den vielen Coming of Age-Adaptionen von Comic-Superhelden auf dem US-Sender The CW (wie Arrow, Supergirl, Smallville) ist The Flash die wohl cleverste und spielerischste Serie.
Im Unterschied zu den anderen Titeln kommt die Serie auch nicht so ernst und traurig daher und punktet vor allem mit den frischen, unverbrauchten Gesichtern, die den immer komplexer werdenden Figuren eine ganz eigene Dynamik und Glaubwürdigkeit verleihen.
Lass die Finger weg, wenn…
… für dich Coming of Age-Geschichten im Superhelden-Milieu eher die Ernsthaftigkeit der Batman-Filme von Christopher Nolan haben sollten. The Flash scheut nicht zurück vor den tragischeren und düsteren Aspekten seiner Comic-Vorlage, aber bleibt dabei doch immer nahezu federleicht und frech-humorvoll.
Gilmore Girls: Sympathisch-witzige Coming of Age-Serie mit viel Herz und Geist
Superb besetzte, herzliche Tragikomödie über eine starke Alleinerziehende und ihre Tochter.
Darum solltest du Gilmore Girls sehen:
Lorelai Gilmore (Lauren Graham) ist eine alleinerziehende Mutter, die in der beschaulichen Kleinstadt Stars Hollow ein eigenes Hotel betreibt.
Um ihrer Tochter Rory (Alexis Bledel) eine bessere Schulausbildung zu bieten, muss sich die rebellische Lorelai ein Darlehen bei ihren wohlhabenden Eltern Emily (Kelly Bishop) und Richard (Edward Herrmann) aushandeln. Zur selben Zeit haben die Gilmore Girls aber auch mit romantischen Beziehungen zu kämpfen.
Die Dramedy Gilmore Girls lief von 2000 bis 2007 auf den amerikanischen Fernsehsendern The WB und The CW sehr erfolgreich mit ihren Coming of Age-Geschichten, die sich gerade an ein weibliches Publikum richteten.
Später war die Serie sogar so populär auf Netflix, dass der Streaming-Dienst eine sehr gelungene vierteilige Fortsetzung spendierte, die viele offene Fragen beantwortete und mit einem neuen Cliffhanger endete. Fans schätzen vor allem die angenehme Atmosphäre und liebenswert unbeholfenen, drolligen Figuren der Serie.
Lass die Finger weg, wenn…
… du es befremdlich findest, wenn Serienfiguren so reden, als wären sie alle ungewöhnlich clever und reflektiert. Die Dialoge in Gilmore Girls sind sehr geistreich und witzig, aber etwas fernab der Realität glaubwürdiger menschlicher Interaktionen.
Stranger Things: Phantasievolle Coming of Age-Serie mit Sci-Fi- und Horror-Ebenen
Komplex konstruierte Mystery-Serie, angereichert mit 80er-Jahre-Nostalgie.
Darum solltest du Stranger Things sehen:
Als der Highschool-Schüler Will (Noah Schnapp) vermisst gemeldet wird, beschließen seine drei Freunde Mike (Finn Wolfhard), Dustin (Gaten Matarazzo) und Lucas (Caleb McLaughlin) selbst nach ihm zu suchen.
Dabei begegnen sie der flüchtigen Eleven (Millie Bobby Brown) und nehmen sie bei sich auf. Das ängstliche, kahlgeschorene Mädchen hat übernatürliche Kräfte und wird als Laborratte von Regierungsbeamten und Wissenschaftlern gejagt.
Stranger Things startete 2016 auf Netflix und avancierte schnell zu einer der bekanntesten Serien bei dem Streaming-Dienst. Das in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre angesiedelte Mystery-Drama erzählt mit viel Spannung und Witz von den phantastischen Abenteuern der Bewohner einer Kleinstadt und scheut nicht vor Ekel und Gewalt zurück.
Im Kern erzählt die aus Sci-Fi, Fantasy und Horror bestehende Serie eine Coming of Age-Story rund um das sympathische Jungen-Quartett und dem einnehmenden Mädchen Eleven.
Wenn du wissen willst, welcher Charakter aus Stranger Things dir am ähnlichsten ist, dann mach doch ganz einfach unser großes Personality-Quiz zur Netflix-Serie.
Lass die Finger weg, wenn…
…du keine Geduld für Serien hast, die ein Zitatenfeuerwerk von bekannten Genre-Vorbildern aus Literatur (Stephen King) und Film (unter anderem Steven Spielberg) abliefern. Stranger Things ist ein Fest für Genre-Fans, aber womöglich etwas zu anstrengend für alle anderen.
Meine allererste Liebe: Verträumte, feinfühlige Coming of Age-Serie aus Südkorea
Große Emotionen und bedeutende Gesten dominieren diese tragikomische Romantik-Serie.
Darum solltest du Meine allererste Liebe sehen:
Die beruflich ziellosen und in Beziehungsdingen unerfahrenen Studenten Tae Oh (Ji Soo), Do Hyun (Jinyoung), Song Yi (Jung Chaeyeon), Hoon (Kang Tae Oh) und Ga Rin (Choi Ri) finden in einer spontan organisierten Wohngemeinschaft zueinander.
Song Yi und Tae Oh sind von Kindesalter an miteinander befreundet. Er hat mehr als freundschaftliche Gefühle, kann ihr diese aber nicht zeigen. Und dann findet sie einen anderen Freund…
Die tragikomische Serie ist ein Netflix Original, das vom bittersüßen Erwachsenwerden einiger Jugendlicher im modernen Südkorea handelt. Dabei müssen die fotogenen Hauptfiguren nicht nur mit ihrem turbulenten emotionalen Innenleben in Beziehungen freundschaftlicher und romantischer Natur hadern.
Auch ihre Verantwortung gegenüber ihren langsam nicht mehr arbeitsfähigen Eltern sowie ihre Herausforderungen beim Studium und im Job sind Thema.
Lass die Finger weg, wenn…
… die Jugendkultur Südkoreas eher befremdlich auf dich wirkt und du mit dem eigenwilligen Mix aus Romantik, Sentimentalität und leisem Humor aus südkoreanischen Teenie-Serien nicht viel anfangen kannst. Meine allererste Liebe ist dennoch definitiv nur etwas für echte Romantiker, die über die Unmöglichkeit so vieler hübscher Menschen in einer WG hinwegsehen können.
Noch mehr Netflix-Kost aus Südkorea bekommst du übrigens mit der Zombie-History-Serie Kingdom, zu deren 2. Staffel wir dir hier alle wichtigen Infos geliefert haben.