Margot Robbie und Ryan Gosling sitzen im pinken Cabrio
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Barbie | Kritik: Bye perfekte Welt, hallo ungeschönte Wirklichkeit!

Glänzen­des Haar, schmale Taille und lange Beine: Die tra­di­tionelle Bar­bie-Puppe verkör­pert seit 1959 eine schi­er unerr­e­ich­bare Per­fek­tion. Regis­seurin und Drehbuchau­torin Gre­ta Ger­wig will nun in ihrem Film „Bar­bie“ damit aufräu­men. Ob ihr das mit der bit­ter­bösen Komödie gelingt, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Barbie.

Bar­bie (Mar­got Rob­bie) führt in Bar­bi­eland das per­fek­te Leben. Als stereo­typ­is­che Bar­bie ste­ht sie jeden Mor­gen mit per­fek­ter Frisur auf, läuft auf High-Heels durch ihr Bar­bi­ehaus und braust mit ihrem pinken Cabrio zum Strand, um ihre Fre­undin­nen und die Kens zu tre­f­fen. Dabei wird sie immer vom plat­in­blonden Ken (Ryan Gosling) ange­him­melt. Alles scheint per­fekt zu laufen, bis sie während ein­er Par­ty ihren Freund:innen die Frage stellt, ob sie auch schon ein­mal an den Tod gedacht hät­ten. Das geht natür­lich gar nicht, denn düstere Gedanken sind in der per­fek­ten Bar­bie-Welt Tabu. Von nun an geschehen merk­würdi­ge Dinge in Bar­bi­es Leben. Sie wacht beispiel­sweise nicht mehr per­fekt zurecht­gemacht auf, das Früh­stück gelingt nicht mehr – alles scheint aus den Fugen ger­at­en zu sein. Um wieder alles per­fekt wer­den zu lassen, sucht sich Bar­bie Hil­fe bei der selt­samen Bar­bie (Kate McK­in­non). Diese erk­lärt ihr, dass das Prob­lem in der echt­en Welt ver­wurzelt ist und mit ihrer Besitzerin zusam­men­hängt. Kurz­er­hand macht sich Bar­bie gemein­sam mit Ken auf nach Los Ange­les und ent­deckt, dass die echte Welt nicht ein­mal im Ansatz so per­fekt ist wie Bar­bi­eland. Während Bar­bie nach ihrer Besitzerin und sich selb­st sucht, ent­deckt Ken das Patri­ar­chat mit ungeah­n­ten Fol­gen für Barbieland.

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Barbieland: Eine fast perfekte Welt in Pink

Selb­st wenn Du nie mit Bar­bi­es gespielt hast, kennst Du wahrschein­lich die Pup­pen und auch das Image, das ihnen bis heute anhaftet: Per­fek­te Frauen, die alles schaf­fen kön­nen. Präsi­dentin-Bar­bie, Ärztin-Bar­bie und Anwältin-Bar­bie sind dabei nur ein paar Beispiele, die eben­falls im Film auftreten. Und wie kann es anders sein – sie alle wohnen natür­lich auch in Bar­bi­eland. Während die ersten zwanzig Minuten mit allen Klis­chees der pink-per­fek­ten Bar­bi­ewelt gespickt sind, wid­met sich Regis­seurin und Drehbuchau­torin Gre­ta Ger­wig („Lady Bird“ oder „Lit­tle Women“) im Anschluss dem Zusam­men­prall von Per­fek­tion und Realität.

Margot Robbie steht als Barbie vor einer Barbiehaus-Kulisse

Pinke Farbe, per­fekt aufgerei­hte Bar­bie-Häuser und eine adrette Bar­bie: Die Idylle täuscht! — Bild: © 2023 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

In der Welt, in der die Bar­bi­es leben, läuft alles nach bester Ord­nung. Wäre da nicht von Anfang an die Erzähl-Stimme aus dem Off, die uns aus der schein­baren Idylle reißt. Sie wirft Dir als Zuschauer:in immer wieder sarkastis­che Kom­mentare zu. Unter anderem macht sie sich darüber lustig, dass Bar­bi­es in der pinken Schein­welt alles erre­ichen kön­nen, es in der echt­en Welt eben nicht so ist. Die Stimme merkt an, dass Män­ner die reale Welt dominieren und Gle­ich­stel­lung­sprob­leme durch die per­fek­ten Bar­bi­es nicht aus der Welt geschaf­fen wer­den kön­nen. Bar­bie lernt das aber erst, als sie selb­st in Los Ange­les ankommt.

Ein Realitätscheck für Barbie

Bere­its im Trail­er wird Dir gesagt, dass der Film sowohl etwas für Fans als auch für Hater der weltweit erfol­gre­ichen Puppe sein wird. Wir find­en: Der knapp dreim­inütige Clip hat nicht über­trieben. Als Fan wirst Du Dich an den vie­len klas­sis­chen Bar­bie-Ele­menten wie den unter­schiedlichen Bar­bi­es, Bar­bie-Häusern und dem dur­chaus char­man­ten Humor erfreuen. Während Du als kritische:r Kinogänger:in vor allem das Spiel mit eben genan­nten Ele­menten und Seit­en­hiebe auf Bar­bie sowie dem dahin­ter­ste­hen­den Konz­ern Mat­tel genießen kannst. Let­zteres ist beson­ders der Fall, wenn Bar­bie auf die männlich dominierte Chefe­tage von Mat­tel trifft. Die Män­ner rund um den CEO, der von Will Fer­rell gespielt wird, trauen Frauen nichts zu. Statt zuzugeben, dass Frauen ihrer Mei­n­ung nach nichts in der Führungsriege zu suchen haben, beschwichti­gen sie Bar­bie damit, dass es vor Urzeit­en bere­its zwei Frauen in der Chefe­tage gab. Das ist äußert lach­haft, denn zu sehen sind in dieser Szene eben nur Männer.

Margot Robbie tanzt als Barbie

Noch scheint alles in Ord­nung. Wenig später verän­dert sich für Bar­bie alles, als sie mit ihren Fre­undin­nen über den Tod spricht. — Bild: © 2023 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Dich erwartet bei Bar­bie alles andere als eine leicht­gängige Komödie, die nur mit Klis­chees spielt und zwei Stun­den lang ein pinkes Plas­tik­feuer­w­erk zün­det. Gre­ta Ger­wig geht mit einem fem­i­nis­tis­chen Ansatz an die Sto­ry her­an und reift Fig­uren aus. Wir find­en, dass genau das Bar­bie so sehenswert macht.

Gre­ta Ger­wig: Die besten Filme von und mit der Barbie-Regisseurin

Wir haben uns bei GigaTV ein­mal angeschaut, warum der Bar­bie-Film so kon­tro­vers ist. Jet­zt reinschauen:

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Gesellschaftskritik auf den Punkt gebracht 

Gre­ta Ger­wig schafft es, Gesellschaft­skri­tik unglaublich humor­voll in den Film einzu­bet­ten. Dafür ver­set­zt sie die per­fek­te Bar­bie in ihr untyp­is­che Sit­u­a­tio­nen: Ihr passen plöt­zlich die High-Heels nicht mehr und alle Bar­bi­es schreien, als wäre das der Unter­gang. Für uns ein klar­er Seit­en­hieb auf die absur­den Schön­heit­side­ale in unser­er Welt. Noch deut­lich­er wird die Gesellschaft­skri­tik, als Bauar­beit­er ihr in der echt­en Welt hin­ter­herpfeifen. Unsere per­fek­te Bar­bie bekommt es mit Objek­tivierung und Cat­call­ing zu tun. Bar­bie reagiert auf solche Sit­u­a­tio­nen zunächst naiv, später schlagfer­tig. Eine Entwick­lung, die uns gefällt. Run­dum ist der Bar­bie-Film wun­der­bar bis­sig und zeigt auf, was nach wie vor in der Real­ität schiefläuft.

Ryan Gosling schaut Barbie grinsend an

Ryan Gosling schlüpft in die Rolle von Ken. — Bild: © 2023 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Die Komödie ist dadurch eher ein Film für Erwach­sene, denn Bar­bie ist zwar bere­its ab sechs Jahren freigegeben, so richtig viel Freude wer­den jün­gere Kinogänger:innen aber aller­höch­stens an den Kostü­men und dem klas­sis­chen Bar­bie-Schnickschnack haben. Und natür­lich an Mar­got Rob­bie als Bar­bie. Sie verkör­pert die Puppe zunächst mit all ihrer Per­fek­tion, nur um ihr dann durch (kaum geschmink­te) bril­lante Mimik immer mehr Tief­gang zu ver­lei­hen. Gle­ich­es gilt für Ryan Gosling – Ken wird durch sein Spiel mehr als nur ein Typ mit Waschbret­tbauch. Er zeigt Ver­let­zlichkeit, was eine wichtige Ebene ist, um den Film voranzutreiben.

Barbie in der Kritik: Unser Fazit 

Bar­bie war für uns ein­er der heiß erwarteten Filme des Kinosom­mers und wir wur­den nicht ent­täuscht. Gre­ta Ger­wig spielt in der bit­ter­bösen Komödie bewusst mit Klis­chees und unseren Lach­muskeln. Der Streifen ist defin­i­tiv ein Film für Dich, wenn Du Lust auf eine sarkastis­che Gesellschaftssatire hast und Dich das viele Pink nicht abschreckt. Dazu musst Du nicht ein­mal Bar­bie-Fan sein!

Du kannst es kaum abwarten, bis Du den Block­buster im Heimki­no schauen kannst? Wir ver­rat­en Dir mehr:

Alle Infos zum Stream­ing-Start von Bar­bie mit Mar­got Robbie

Genre: Komödie
Bun­desstart: 20. Juli 2023
Laufzeit: 115 Minuten
FSK: Ab 6 Jahren freigegeben
Regie: Gre­ta Gerwig
Drehbuch: Gre­ta Ger­wig, Noah Baumbach

Mit „Oppen­heimer” läuft zeit­gle­ich ein sehr unter­schiedlich­er Film gle­ichzeit­ig im Kino an. Wir haben uns im Quadratau­gen-Pod­cast bei­de Streifen ein­mal genauer angeschaut und ver­rat­en Dir unsere Mei­n­ung . Jet­zt reinhören:

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Du spielst zwar nicht mehr mit Bar­bie-Pup­pen, bist aber trotz­dem sehr ges­pan­nt auf den Film? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, ob und warum Du Dir bere­its Kinokarten für den Streifen gekauft hast.

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