Eine junge Frau auf dunkler Treppe
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Barbarian: Das Ende des Horrorfilms erklärt

Dieser Hor­ror­film über ein fin­steres Haus und seine mon­strösen Bewohn­er ver­bre­it­et nicht nur Schocks und Schreck­en, er ist auch ziem­lich abgründig. Wie das Haus weist auch der Film selb­st mehrere Ebe­nen auf. Hier find­est Du das Ende von „Bar­bar­ian” erklärt.

Darum geht’s in Barbarian

Die meis­ten Hor­ror­filme laufen nach vorherse­hbaren Mustern ab. Daran ändern in der Regel auch über­raschende Wen­dun­gen und cle­vere Auflö­sun­gen nur wenig. Spätestens nach ein­er knap­pen hal­ben Stunde ahnen geübte Zuschauer:innen, wo das Böse lauert.

Bei Bar­bar­ian von Regis­seur und Drehbuchau­tor Zach Greg­ger (“The Civ­il War On Drugs”), den Du seit Ende Dezem­ber 2022 bei Dis­ney+ strea­men kannst, ist das anders. Die Hand­lung des Hor­ror­films schlägt immer wieder eine neue Rich­tung ein, zieht Dich hinab in ein düsteres Geheim­nis und eskaliert in einem schock­ieren­den Finale.

Dabei begin­nt die Sto­ry ver­gle­ich­sweise harm­los. Tess (Georgina Camp­bell) kommt für ein Vorstel­lungs­ge­spräch nach Detroit, hat dort eine Unterkun­ft gemietet. Das Haus ist allerd­ings schon von Kei­th (Bill Skars­gard) belegt.

Offen­bar wurde die Unterkun­ft dop­pelt ver­mi­etet. Nach anfänglichem Mis­strauen arrang­iert sich die junge Frau mit dem unbekan­nten Mann. Am näch­sten Tag ent­deckt Tess ein Geheimz­im­mer mit Bett und Videokamera.

Kei­th will, trotz der War­nun­gen von Tess, der Sache auf den Grund gehen. Tess würde lieber aus dem Haus ver­schwinden, bleibt aber, um auf Kei­th zu warten. Was bit­ter nötig ist: Tess hört wenig später seine Hil­fer­ufe, steigt hinab ins Dunkel und ent­deckt dort unten eine weit­ere Geheimtür, die in ein riesiges unterirdis­ches Gewölbe führt.

Und sie stößt auf eine nack­te und entstellte Frau (Matthew Patrick Davis). Die Frau, später von Tess “die Mut­ter” genan­nt, erschlägt Keith.

Ein junger Mann öffnet eine Haustür.

Es klin­gelt an der Tür: Kei­th (Bill Skars­gard) ist vol­lkom­men arg­los. — Bild: pic­ture alliance/ASSOCIATED PRESS

Mit diesen Ereignis­sen im ersten Drit­tel ist der Grund­kon­flikt des Films Bar­bar­ian fest umris­sen: Es geht um den weib­lichen Blick in ein­er männlich dominierten Welt. Um Frauen, die gel­ernt haben, sich erst mal umzuschauen, bevor sie auf eine dun­kle Straße treten; oder die frem­den Män­nern gegenüber vor­sichtig sind – weil sie schlechte Erfahrun­gen gemacht haben.

Tess ist äußerst mis­strauisch gegenüber Kei­th, während er sor­g­los eine unbekan­nte Frau bei sich einziehen lässt. Tess ist aber auch empathisch. Als Kei­th sich frei­willig und in typ­isch männlich­er Selb­stüber­schätzung in Gefahr beg­ibt, bleibt sie, um zu helfen.

Kei­th kommt in dieser Gefahr um, weil er auf eine Frau trifft, die gel­ernt hat, dass Män­ner immer nur Bös­es wollen. Die “Mut­ter” bringt ihn um. Aber sie ver­schont ihre Geschlechtsgenossin Tess.

Das Ende von Barbarian erklärt: Die Sache mit AJ

Besitzer des Grusel-Haus­es ist ein Schaus­piel­er namens AJ (Justin Long). Er kommt nach Detroit, um seine Immo­bilie zu verkaufen. Er muss sie verkaufen, denn nach einem Miss­brauchsskan­dal am Set sein­er let­zten Pro­duk­tion ist seine Hol­ly­wood-Kar­riere am Ende: Eine Kol­le­gin beschuldigt ihn, sie verge­waltigt zu haben.

AJ stellt zwar fest, dass sich fremde Leute in seinem Haus aufhal­ten. Das irri­tiert ihn aber nicht weit­er, als er ent­deckt, dass seine Immo­bilie viel größer ist als angenom­men. Das unterirdis­che Gewölbe kön­nte den Wert seines Haus­es steigern!

The Menu: Das Ende des Thrillers erklärt

Er erkun­det den Keller, und mit jedem Schritt scheint sein Ver­mö­gen zu wach­sen. Die Gier nach Dol­lars macht ihn blind für die Gefahr. Ähn­lich wie Kei­th ren­nt er in Selb­stüber­schätzung in sein Verderben.

Auch er wird, wie Tess, von der Mut­ter einges­per­rt. Wieder zeigt Tess ihre empathis­che Seite, als sie ihm erk­lärt, wie er im Käfig über­leben kön­nte. Aber wie Kei­th zuvor schlägt auch dieser Mann die War­nun­gen der jun­gen Frau in den Wind.

Später gelingt es AJ zwar, aus dem Käfig zu entkom­men. Aber die Frei­heit währt nur kurz. Er trifft im Gewölbe auf Frank (Richard Brake), seinen bösen Brud­er im Geiste.

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Wer ist Frank?

Frank war der Vorbe­sitzer des Haus­es. Er hielt sich jahre­lang in den Gewöl­ben ver­steckt. Höchst­wahrschein­lich lebte er in Angst vor der Rache der Frau, die wir als Mut­ter ken­nen­gel­ernt haben. Und das aus gutem Grund. Er erschießt sich lieber, als in ihre Hände zu fallen.

Denn Frank ist das böse Mas­ter­mind hin­ter all den Schreck­en des Haus­es. Er nutzte das Haus, um dort Frauen festzuhal­ten, zu verge­walti­gen und zu töten. AJ ist entset­zt, als er die Videos von Franks Schand­tat­en sieht.

Er sieht Frank als Mon­ster. Was AJ nicht sieht: Er ist selb­st ein Mon­ster. Er mag zwar keine Frauen gefoltert und umge­bracht haben, aber er hat eine Kol­le­gin verge­waltigt. Und er geht später noch einen Schritt weit­er auf der Skala männlich­er Mis­se­tat­en: Er ist bere­it, Tess zu opfern, um sich selb­st zu retten.

In der finalen Szene stößt er sie vom Dach des Wasser­turms, um die Mut­ter von sich abzu­lenken. Was ihm aber nichts nützt: Denn die Mut­ter fängt Tess auf und sticht AJ noch die Augen aus, bevor sie ihn tötet.

Wer ist die Mutter?

Die Mut­ter ist vorder­gründig zweifel­los die rät­sel­hafteste Fig­ur in diesem Film. Wer sie ist und woher sie kommt, erfahren wir nicht. Fest ste­ht, dass sie eines der Opfer von Frank ist.

Zwei nahe­liegende Möglichkeit­en: Sie ist das Kind ein­er der Frauen, die Frank verge­waltigte, mithin seine Tochter. Diese Frau hat allerd­ings beun­ruhi­gend starke Mut­terge­füh­le. Sie ver­sucht etwa, AJ zu stillen. Denkbar ist also auch, dass die Mut­ter zwar schwanger war (von Frank), aber niemals ein Kind großziehen kon­nte – weil Frank es tötete.

Die Mut­ter ist ein Mon­ster wie Frank, aber ein Mon­ster, das von einem Mann erschaf­fen wurde. Es wen­det sich am Ende gegen die Män­ner: Die Mut­ter tötet neben AJ auch den Obdachlosen Andre (Jaymes But­ler), auch er ein Vertreter seines Geschlechts, der glaubt, unan­tast­bar zu sein.

Und auch ihn hat­te Tess vor der Gefahr gewarnt. So bleibt nur Tess von der Mut­ter ver­schont. Bei­de Frauen haben gel­ernt, Män­ner zu fürcht­en. Die Mut­ter zieht daraus tödliche Kon­se­quen­zen, Tess bleibt empathisch. Und das akzep­tiert schließlich auch die Mutter.

Barbarian: Das Ende erklärt

Denn im Finale opfert sich die Mut­ter, um Tess zu ret­ten. Mehr noch: Sie lässt es zu, dass Tess sie erschießt. Das zeigt ihr Ver­trauen in und ihre Sol­i­dar­ität mit anderen Frauen. Auch nach Tess’ erstem Ver­such, sie zu töten, will die Mut­ter sie ret­ten – ein Akt der Empathie, also genau der Qual­ität, die Tess auszeichnet.

Bis zu den let­zten Minuten von Bar­bar­ian wird die Mut­ter nur als Mon­ster gezeigt. In einem kurzen Moment der Zärtlichkeit deutet die Mut­ter Tess einen Kuss an und nen­nt sie „Baby”. Dann stirbt sie. Tess über­lebt dieses von Män­nern angerichtete Grauen – als Beispiel für die Wider­stands­fähigkeit der Frauen, die über Jahrhun­derte gel­ernt haben, in ein­er von Män­nern dominierten Welt einen Weg zu finden.

Wie deutest Du das Ende von Bar­bar­ian? Ver­rate es uns gerne in einem Kommentar!

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