Die Apollo-13-Raumfähre
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Apollo 13: Überleben – die wahre Geschichte hinter dem gescheiterten Mondflug

Am 5. Sep­tem­ber 2024 veröf­fentlicht Net­flix eine neue Doku, die die wahre Geschichte der Apol­lo 13 erzählen soll. Wir erk­lären Dir, worum es in „Apol­lo 13: Über­leben” genau geht und was sich damals an Bord der Raum­fähre und im Kon­trol­lzen­trum am Boden wirk­lich zuge­tra­gen hat. 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Apol­lo 13: Über­leben erzählt die wahre Geschichte der gescheit­erten Mond­lan­de­mis­sion von 1970. 
  • Diese musste nach der Explo­sion eines Tanks abge­brochen wer­den und dro­hte durch Sauer­stoff­man­gel und einen falschen Kurs in ein­er Katas­tro­phe zu enden. 
  • An Bord der Raum­fähre befan­den sich die drei Astro­naut­enJim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise. 
  • Durch den Erfind­ergeist der Besatzung der Apol­lo 13 und im Kon­trol­lzen­trum unten kon­nten alle drei Astro­naut­en unversehrt zur Erde zurück­kehren. 
  • Der Unfall der Apol­lo 13 ist auf eine Ver­ket­tung unglück­lich­er Umstände und men­schlich­er Ver­säum­nisse bei der Kon­struk­tion und Wartung zurück­zuführen. 

Wahre Geschichte der Apollo 13: Houston, wir haben ein Problem

„Hous­ton, wir haben ein Prob­lem.“: Diesen Satz ken­nt wohl jede:r Film­fan und mit­tler­weile wird er häu­fig scherzhaft ver­wen­det. Seinen Ursprung hat er in ein­er Mond­lan­de­mis­sion, die als „erfol­gre­ich­es Scheit­ern” in die Geschichte der Raum­fahrt einge­gan­gen ist. Statt der anvisierten Mond­lan­dung war Apol­lo 13 im Jahr 1970 näm­lich ger­adewegs auf eine Katas­tro­phe zuges­teuert, die nur durch viel Glück und das beherzte Han­deln aller Beteiligten abgewen­det wer­den kon­nte.  

Die Vorzeichen der Mission 

Am 11. April 1970 startete mit Apol­lo 13 die siebte beman­nte Raum­fahrt­mis­sion der NASA vom Kennedy Space Cen­ter in Cape Canaver­al, Flori­da. Ziel der Sat­urn-V-Rakete war das Are­al Fra Mau­ro, eine Gebirgsre­gion auf dem Mond. Hier sollte die Besatzung der Raum­fähre lan­den und Bohrun­gen von drei Metern Tiefe durch­führen, um mehr über die Tem­per­a­turen auf dem Him­mel­skör­p­er zu erfahren. 

Die drei Astro­naut­en an Bord waren Kom­man­dant Jim Lovell, der Pilot der Kom­man­dokapsel Jack Swigert und der Pilot der Mond­lan­de­fähre Fred Haise. Swigert war erst zwei Tage vor dem Start zum Team gestoßen, da der eigentlich vorge­se­hene Astro­naut nach einem Aus­bruch der Röteln als gefährdet galt. Die kurze Zeit vor dem Start ver­bracht­en die drei Män­ner vor allem im Sim­u­la­tor, um ihre Abläufe bess­er aufeinan­der abzus­tim­men. 

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Der Unfall der Apollo 13 

Nach­dem der Start der Rakete auf den ersten Blick ohne größere Zwis­chen­fälle ver­laufen war, kam es knapp 56 Stun­den später an Bord der Apol­lo 13 zu einem Unfall. Ein­er der bei­den Tanks im Ser­vice­mod­ul explodierte kurz nach Inbe­trieb­nahme eines Ven­ti­la­tors. 

Der Zwis­chen­fall im Tank, der mit superkri­tis­chem Sauer­stoff gefüllt war, beschädigte auch das Leitungssys­tem des anderen Tanks. Die Sauer­stof­fzu­fuhr wurde dadurch eingeschränkt, weshalb auch Strom und Wass­er nicht mehr aus­re­ichend zur Ver­fü­gung standen. Die Mond­lan­dung der Apol­lo 13 wurde daher abge­brochen. 

Während die drei Astro­naut­en nach eigen­er Aus­sage zunächst vor allem ent­täuscht über die gescheit­erte Mis­sion waren, zeigte sich am Boden schnell, dass durch den Unfall der Apol­lo 13 eine sichere Rück­kehr zur Erde nicht mehr gewährleis­tet wer­den kon­nte. Die Raum­fähre war knapp 300.000 Kilo­me­ter von der Erde ent­fer­nt und ver­lor rapi­de an Sauer­stoff, Strom und Wass­er. Durch die ungün­stige Fluglage war ein ein­fach­es Umdrehen allerd­ings nicht mehr möglich. 

Kontrollzentrum der Apollo-13-Mission

Nach der Explo­sion eines Tanks wurde im Kon­trol­lzen­trum am Boden verzweifelt nach ein­er Lösung gesucht. — Bild: 2024 Net­flix, Inc.

Die direkten Auswirkungen des Zwischenfalls an Bord 

Was danach passierte, klingt erfun­den, ist aber eine wahre Geschichte. Da die Apol­lo 13 nicht mehr voll ein­satzfähig war, mussten die drei Män­ner in die Mond­lan­de­fähre „Aquar­ius” umziehen. Dafür soll­ten sämtliche Sys­teme des Kom­man­do­moduls im eigentlichen Raum­schiff mit dem passenden Code­na­men „Odyssey” in ein­er bes­timmten Rei­hen­folge aus- und gle­ichzeit­ig in der Aquar­ius wieder eingeschal­tet wer­den. So über­nahm die Mond­lan­de­fähre die Kon­trolle. 

Die Sauer­stof­fver­sorgung in der Odyssey sollte dadurch so beschränkt wer­den, dass das Team darin nach dem Wiedere­in­tritt in die Erdat­mo­sphäre lange genug über­leben kön­nte. Lovell, Swigert und Haise mussten Wass­er und Strom rationieren und in eisiger Kälte aushar­ren. Während­dessen gab die NASA am Boden eine Pressekon­ferenz, bei der Flugdi­rek­tor Gene Kranz die schock­ierte Öffentlichkeit über die aktuelle Lage informierte und dabei Hoff­nung auf eine Ret­tung äußerte. 

Wahre Geschichte der Apollo 13: Die Probleme der Crew 

Nach dem Unfall stellte die Apol­lo 13 ihre Besatzung allerd­ings vor weit­ere Prob­leme. Da eine direk­te Umkehr nicht mehr möglich war, musste die Raum­fähre den Mond ein­mal umrun­den, um dann wieder auf eine direk­te Rück­kehrbahn zu gelan­gen. Die Mannschaft führte daher von der Aquar­ius aus ein Swing-by-Manöver aus, bei dem der Kurs durch eine kurze Bren­nphase kor­rigiert wurde. Ohne dieses Manöver hätte die Rakete die Erde um rund 60.000 Kilo­me­ter ver­fehlt. 

Hinzu kam, dass die Fil­ter der Aquar­ius eigentlich nur für zwei Per­so­n­en und einen Zeitraum von weniger als zwei Tagen aus­gelegt waren. Durch die zusät­zliche Per­son und eine län­gere Zeitspanne würde zu viel Kohlen­stoff­diox­id in den engen Raum gelan­gen und dadurch der Sauer­stoff aus­ge­hen. Dazu waren die Kohlen­stoff­diox­id­fil­ter der Raum­fähre nicht kom­pat­i­bel mit dem Sys­tem in der Mond­lan­de­fähre. 

Unter Hochdruck arbeit­ete das Team am Boden an ein­er Lösung und wurde dabei äußerst kreativ. Aus Gegen­stän­den, die auch in der Aquar­ius zu find­en waren, entwick­elte es einen impro­visierten Adapter, mit der die Fil­ter der Odyssey an das Sys­tem der Aquar­ius angepasst wer­den kon­nten. Unter anderem Schläuche, Kle­be­band und eine Socke kamen dafür zum Ein­satz. Die Astro­naut­en baut­en die Fil­ter nach und kon­nten so lange genug atmen. 

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Die glücklichen Überlebenden der Apollo 13 

Dreiein­halb Tage nach dem Unfall auf der Apol­lo 13 wech­selte die Crew wieder von der Mond­lan­de­fähre in die Lan­dekapsel, sprengte den beschädigten Haupt­teil und die Mond­lan­de­fähre ab und trat in die Erdat­mo­sphäre ein. Hier brach der Funkkon­takt zur Mis­sion Con­trol ab. Dies ist zwar nor­mal. Da die Funkstille aber deut­lich länger als die gewohn­ten vier Minuten dauerte, befürchteten die Expert:innen am Boden, dass der Wiedere­in­tritt miss­lun­gen sein kön­nte. 

Dann endlich meldete sich Jim Lovell und gab an, dass sich die Über­reste der Raum­fähre knapp 20 Kilo­me­ter über der Erdober­fläche befan­den. Am 17. April 1970 um 13:07 Uhr Ort­szeit wasserte die Lan­dekapsel im Paz­i­fik. Alle drei Über­leben­den der Apol­lo 13 kon­nten von einem Helikopter gebor­gen und zum Bergungss­chiff USS Iwo Jima trans­portiert wer­den. Die Über­reste der Rakete wur­den in den näch­sten Tagen eben­falls gefun­den. 

Die Landekapsel der Apollo 13 im Pazifik

Die Land­kapsel wasserte am 17. April 1970 im Paz­i­fik. — Bild: 2024 Net­flix, Inc

Wahre Geschichte der Apollo 13: Gründe für die Explosion

Die Gründe für die Explo­sion der Apol­lo 13 sind vielfältig. Eine Ver­ket­tung unglück­lich­er Umstände und men­schlichen Fehlver­hal­tens sorgten für den Zwis­chen­fall. Unter anderem ein Ther­mostatschal­ter mit ein­er falschen Span­nung sowie ein beschädigtes Ablassven­til führten dazu, dass Schaltkon­tak­te inner­halb des Sauer­stoff­tanks während des Starts miteinan­der ver­schweißt wur­den und die Stromzu­fuhr sich dadurch nicht mehr unter­brechen ließ. 

Dies löste eine Kurz­schlussreak­tion aus, als der Ven­ti­la­tor im Sauer­stoff­tank eingeschal­tet wurde. Im Anschluss erhitzte sich dadurch die Tefloniso­la­tion, was wiederum im zweit­en Sauer­stoff­tank der Apol­lo 13 zu der Explo­sion führte. Im Nach­hinein wur­den entschei­dende Änderun­gen an den weit­eren Raum­fähren der Apol­lo-Klasse vorgenom­men. 

 Fred Haise, James Lovell, Richard Nixon und John Swigert während der Begrüßungszeremonie auf Honolulu

Fred Haise, James Lovell, US-Präsi­dent Richard Nixon und John Swigert nach der erfol­gre­ichen Ret­tung. — Bild: pic­ture-alliance / dpa | UPI

Die Besatzung der Apollo 13 heute 

Zwei Mit­glieder der Besatzung der Apol­lo 13 leben heute noch in den USA: Jim Lovell und Fred Haise haben sich natür­lich längst zur Ruhe geset­zt und Lovell gilt seit 2023 als ältester leben­der Raum­fahrer der Welt. Er ist auch der einzige Men­sch, der zweimal zum Mond geflo­gen, aber nie auf ihm gelandet ist. 

Jack Swigert, von dem das welt­berühmte Zitat „Hous­ton, we’ve had a prob­lem” stammt, starb 1982 in Wash­ing­ton. Lovell wieder­holte die Worte auf Nach­frage der Boden­crew. Die drei Astro­naut­en sind durch ihre notge­drun­gene Umrun­dung des Mon­des die Men­schen, die bish­er am weitesten von der Erde ent­fer­nt waren. 

1995 wurde die wahre Geschichte der Apol­lo 13 bere­its von Regis­seur Ron Howard ver­filmt. Die Haup­trollen über­nah­men Tom Han­ks (als Jim Lovell), Bill Pax­ton (als Fred Haise) und Kevin Bacon (als John Swigert). Im Gegen­satz zur Doku­men­ta­tion von Net­flix nahm sich der Film allerd­ings ein paar Frei­heit­en und weicht von den realen Geschehnis­sen ab. „Apol­lo 13” erhielt 1996 zwei Oscars für Schnitt und Ton. 

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Neben Apol­lo 13: Über­leben gibt es weit­ere Dokus bei Net­flix zu sehen, die sich mit span­nen­den Ereignis­sen befassen. An ander­er Stelle erk­lären wir Dir, was Du über die wahre Geschichte hin­ter Untold: The Mur­der of Air McNair wis­sen soll­test. Außer­dem kannst Du auf fea­tured nach­le­sen, von welchen realen Ereignis­sen Schmutziges Pop-Geschäft: Der Boy-Band-Betrug han­delt. 

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