Plakat mit einer gesuchten Frau
© picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Ben Margot
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Auf dem Bild in dem Artikel über Reality-Shows 2025 ist eine Hand zu sehen, die eine Fernbedienung hält. Im Hintergrund ist verschwommen ein Fernseher zu sehen.

American Murder: Laci Peterson – die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Net­flix rollt in der dre­it­eili­gen Doku “Amer­i­can Mur­der: Laci Peter­son” (Start 14. August 2024) einen spek­takulären Krim­i­nal­fall auf: den Mord an ein­er schwan­geren Frau im Jahr 2002. Hier erfährst Du die Sto­ry dahin­ter, die wahre Geschichte der Laci Peterson. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Laci Peter­son ver­schwand am 24. Dezem­ber 2002 im acht­en Monat ihrer Schwangerschaft.
  • Ihr Ehe­mann Scott geri­et schnell unter Ver­dacht und wurde später des Mordes angeklagt.
  • 2004 wurde Scott Peter­son zum Tode verurteilt, das Urteil wurde 2020 in lebenslange Haft umgewandelt.
  • Der Fall sorgt bis heute für Schlagzeilen, zulet­zt durch neue Bemühun­gen, Scotts Unschuld zu beweisen.

Wer war Laci Peterson? 

Am Mor­gen des 24. Dezem­ber 2002 ver­schwindet die 27-jährige Laci Peter­son aus ihrem Haus in Modesto, Kali­fornien. Dort lebt sie zusam­men mit ihrem Mann Scott Peter­son, 31. Die bei­den sind seit fünf Jahren ver­heiratet.  

Laci ist zum Zeit­punkt ihres Ver­schwindens im acht­en Monat schwanger: Sie erwartet ihr erstes Kind, einen Jun­gen. Das Unge­borene hat bere­its einen Namen: Con­ner. Nach außen hin scheint das junge Glück der kleinen Fam­i­lie nahezu per­fekt. Bis Laci Heili­ga­bend ver­schwindet. 

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Die wahre Geschichte der Laci Peter­son ist von nun an ein Krim­i­nal­fall. Scott erzählt den Nachbar:innen, er wolle an diesem Mor­gen eine Runde Golf spie­len gehen. Das stellt sich wenig später als Lüge her­aus. Scott meldet seine Frau am Abend bei der Polizei als ver­misst.  

Den Beamten erzählt er jedoch, er sei tagsüber auf einem Ange­laus­flug gewe­sen. Er habe mit seinem neuen Boot von der Berke­ley Mari­na aus in der Bucht von San Fran­cis­co einen Törn gemacht. Bei sein­er Rück­kehr sei Laci weg und ihr gemein­samer Hund allein im Hof angeleint gewe­sen.  

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Wochen verge­hen ohne ein Leben­sze­ichen von Laci. Am 14. April 2003 gibt es dann die trau­rige Gewis­sheit: Laci ist tot. Ihre stark ver­weste Leiche wird am Ufer der San Fran­cis­co Bay angeschwemmt, unweit von der Stelle, wo Scott mit seinem Boot unter­wegs war. Bere­its einen Tag zuvor wer­den die Über­reste von Baby Con­ner gefun­den, rund eine Meile ent­fer­nt von sein­er Mut­ter.  

Unter Verdacht: Scott Peterson 

Von Beginn an gerät Scott Peter­son in den Fokus der Ermittler:innen. Die stoßen schnell auf etliche Ungereimtheit­en und starke Indizien. Das Boot etwa, mit dem Scott ange­blich zum Angeln raus­fahren wollte, hat­te er erst wenige Wochen vor Lacis Ver­schwinden gekauft.  

Auf­fäl­lig ist auch: Bevor er die Polizei ruft, um Lacis Ver­schwinden zu melden, nimmt er sich noch Zeit, seine Klei­dung zu waschen, zu duschen und eine Piz­za zu essen. Die Polizei find­et zudem später her­aus, dass Scott mehrere außere­he­liche Beziehun­gen hat­te.  

Eine dieser Beziehun­gen wird für Scott schließlich zum Ver­häng­nis. Aufgeschreckt durch Medi­en­berichte über den Fall Laci Peter­son, meldet sich die Phys­io­ther­a­peutin Amber Frey im Jan­u­ar 2003 bei der Polizei und erk­lärt, sie sei die Geliebte von Scott Peter­son.  

Sie hät­ten sich im Novem­ber 2002 ken­nen­gel­ernt. Er habe erk­lärt, nach dem Tod sein­er Frau Sin­gle zu sein und wolle nun für den Rest seines Lebens mit ihr, Amber, zusam­men sein.  

An dem Tag, an dem Lacis Leiche gefun­den wird, klick­en die Hand­schellen bei Scott. Er wird kurz vor der mexikanis­chen Gren­ze ver­haftet, sieben Autostun­den von Modesto ent­fer­nt – mit gefärbten Haaren, einem Haufen Gepäck im Kof­fer­raum und ein­er Tasche voller Bargeld. 

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Scott wird verurteilt 

Die Staat­san­waltschaft erhebt Anklage gegen Scott Peter­son. Der Vor­wurf lautet auf zweifachen Mord: die Tötung sein­er Frau Laci und seines unge­bore­nen Sohnes Con­ner. Scott Peter­son schweigt vor Gericht, äußert sich nicht zu den Vor­wür­fen.  

Sein Anwalt set­zt auf die Geschwore­nen, denen er erk­lärt, es gebe kein­er­lei Beweise gegen seinen Man­dan­ten. Und Laci habe noch gelebt, als Scott am 24. Dezem­ber 2002 das Haus ver­ließ.  

Es wird ein Indizien­prozess, doch die Anklage ist sich ihrer Sache sich­er. Laut Anklage habe Peter­son seine Frau erstickt, um mit sein­er Geliebten Amber Frey zusam­men­leben zu kön­nen. Die Leiche habe er mit seinem neu gekauften Boot raus in die Bucht gebracht, wo er sie ins Wass­er gewor­fen habe. Wichtig­ste Zeu­g­in der Anklage: Amber Frey.  

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Nach monate­lan­gen Ver­hand­lun­gen und abschließen­der zwölf­stündi­ger Beratung kom­men die Geschwore­nen am 12. Novem­ber 2004 zu einem Urteil: Sie befind­en Scott Peter­son in bei­den Anklagepunk­ten für schuldig. Der Richter verkün­det die Strafe: Tod per Gift­spritze. Scott Peter­son kommt in die Todeszelle und wartet auf seine Hin­rich­tung. Aber zu der kommt es nicht. 

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Die Story ist noch nicht zu Ende 

Die Geschichte von Laci Peter­son find­et damit jedoch kein Ende: Selb­st knapp zwanzig Jahr nach ihrem Tod beschäftigt ihr Schick­sal weit­er­hin Medi­en und Justiz. 

Der Ober­ste Gericht­shof Kali­forniens hebt das Todesurteil 2020 wegen eines Ver­fahrens­fehlers auf. Das Gericht bestätigt jedoch Scotts Schuld­spruch und wan­delt die Strafe in lebenslange Haft ohne Chance auf Bewährung um.  

Und auch das ist noch nicht das let­zte Wort im Mord­fall Laci Peter­son. 2022 ver­suchen Scotts Anwälte, den Prozess neu aufzurollen. Ihr Argu­ment: Eine Geschworene habe in dem Ver­fahren 2004 falsche Angaben zu ihrer Per­son gemacht und sei dem Angeklagten gegenüber vor­ein­genom­men gewe­sen. Das Gericht schmettert den Antrag ab.  

Im Jan­u­ar 2024 sorgt der Fall erneut für Schlagzeilen. Das Los Ange­les Inno­cence Project nimmt Scott Peter­son als Man­dan­ten auf. Die gemein­nützige Organ­i­sa­tion ver­tritt verurteilte Straftäter, die ihre Unschuld beweisen wollen.  

Die Anwält:innen der Organ­i­sa­tion argu­men­tieren, es gebe neue Beweise, die Scotts Behaup­tung, er sei unschuldig, unter­mauerten und viele Fra­gen dazu aufw­er­fen wür­den, wer Laci und Con­ner Peter­son ent­führt und getötet habe. Worauf genau sich die Argu­men­ta­tion stützt, ist nicht bekan­nt. 


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