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Alles steht Kopf 2 | Filmkritik: Die Pubertät ist die Hölle – das musst Du sehen
Was passiert eigentlich in unserem Kopf, wenn sich die Gedanken und Emotionen überschlagen? Vor neun Jahren gab Disney’s Pixar mit dem Animationsfilm „Alles steht Kopf“ eine humorvolle Antwort darauf. Nun geht das große Kopfkino mit „Alles steht Kopf 2“ weiter. Wir haben den Streifen vor dem deutschen Kinostart am 12. Juni gesehen und verraten Dir in unserer Filmkritik zu Alles steht Kopf 2, was Du darin erwarten darfst: Jede Menge Witz, jede Menge Gefühle und jede Menge Teenage-Drama.
In Alles steht Kopf 2 begleitest Du erneut die Protagonistin Riley – genauer gesagt ihre personifizierten Emotionen, die als Crew gemeinsam Rileys Gefühlsleben steuern. Dazu gehören Freude, Wut, Angst, Ekel und Trauer. Nachdem Freude und Trauer im ersten Teil ihren langen Streit beilegen mussten, um das Leben des jungen Mädchens wieder in Ordnung zu bringen, herrscht nun harmonische Einigkeit in der Kommandozentrale. Bis Riley in die Pubertät kommt und alles aus den Fugen gerät. In unserer Filmkritik zu Alles steht Kopf 2 verraten wir Dir, ob sich das Gefühlschaos für Dich lohnt.
Die Handlung: Neue Lebensphase, neue Konflikte
Riley könnte sich nicht glücklicher schätzen: Sie hat gute Freundinnen und geht beim Eishockey total auf. Auch ihre Emotionen verstehen sich besser und manövrieren sie von einem guten Tag in den nächsten. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rileys Trainerin meldet sie samt ihrer Freundinnen für ein Sommer-Eishockey-Camp an. Wenn sie sich hier beweisen kann, könnte sie es in die Oberliga schaffen. Aber das Schlimmste kommt erst noch: Über Nacht setzt bei Riley schlagartig die Pubertät ein, woraufhin vier neue Emotionen in die Kommandozentrale einziehen. Dazu gehören Langeweile, Neid, Peinlich – und Zweifel, die sich sofort als neue Anführerin betrachtet.
Als klar wird, dass sich die Emotionen nicht einigen können, entscheidet sich Zweifel dazu, das alte Team aus der Zentrale zu werfen. Nun müssen Trauer, Freude, Wut, Ekel und Angst durch Rileys psychische Welt reisen, um alles wieder in Ordnung zu bringen – während Zweifel die gesamte Persönlichkeit des Mädchens umkrempelt und sie cooler, gemeiner und energischer macht. Denn sie möchte, dass Riley um jeden Preis das Camp dominiert. Die kommenden Tage werden zur großen Achterbahnfahrt, sowohl für Riley als auch für ihr Gefühlsleben. Und mehr wollen wir zur nervenaufreibenden Handlung von Alles steht Kopf 2 nicht verraten.
Vertraute Handlung, große Momente
Alles steht Kopf folgt einem sehr unterhaltsamen Prinzip: Was in Rileys Kopf – oder in dem Fall Kommandozentrale – passiert, beeinflusst auch ihr Leben. Unsere größte Befürchtung bei Alles steht Kopf 2 war, dass sich alles nur wiederholt. Unsere größte Hoffnung bestand darin, dass Pixar mit jeder Menge neuer Ideen daherkommt. Interessanterweise trifft beides zu. Die neue Handlung ist der alten sehr ähnlich – wieder einmal geht es darum, als Zuschauer:in in die Kommandozentrale zurückzukehren und zuzusehen, wie die Emotionen alles in Ordnung bringen. Daher wird Dir vieles im Film bekannt vorkommen. Der Überraschungseffekt zündet nicht mehr so stark wie im ersten Teil.
Auf der anderen Seite zeichnet sich Alles steht Kopf 2 durch eine größere Komplexität aus. Nun rangeln viel mehr Emotionen miteinander, was dazu führt, dass der Lachfluss niemals anhält. Der neue Streifen ist actionreicher, witziger und schneller. Unser absolutes Highlight: Wenn sich Rileys alte Emotionen mit ihren Geheimnissen zusammentun müssen, um aus einem Gefängnis auszubrechen. Solche Szenen sind stärker als der gesamte Film – und gleichzeitig nimmt der Kampf zwischen den Emotionen viel mehr Raum ein als Rileys tatsächliches Leben draußen. Du wirst absolut begeistert sein, aber stellenweise wirst Du auch denken: Das war’s schon?
Fantastische Bilder, die Du nicht hinterfragen solltest
In Alles steht Kopf wurden bestimmte Gesetzmäßigkeiten aufgestellt, wie Rileys Gefühlsleben funktioniert. In Teil 2 kommen nun ein paar dazu, wie beispielsweise Rileys Überzeugungen, die durch einen Kristallbaum dargestellt werden. Wenn nun ein Schauplatz auf einen anderen folgt, eine neue Regel auf die andere folgt und alles sich gegenseitig irgendwie beeinflusst, wird es doch etwas verwirrend. Nachvollziehbarkeit, Logik und Kausalität stehen nicht unbedingt an vorderster Stelle. Eher Spaß. Wenn Du das akzeptieren kannst, wirst Du 96 Minuten lang verzaubert und bestens unterhalten werden.
Es warten Wirbelstürme, Revolutionen und Zusammenbrüche auf Dich – ein emotionales Feuerwerk! Falls Du mit dem Film jedoch einen Deep Dive in das Thema Pubertät erwartest, dann wirst Du enttäuscht werden. Alles steht Kopf 2 nutzt es lediglich als Setting eines Gefühlskrieges, ohne sich wirklich mit der pubertären Entwicklung auseinandersetzen zu wollen. Allerdings: Manche Szenen nehmen sich dann doch wieder die Zeit, anzuhalten und eine wichtige Botschaft über das Leben zu vermitteln. Wie gesagt, einige Momente sind stärker als der Film im Gesamten. Während die Emotionen ein großes Kino liefern, weil sie alle so unterschiedlich sind.
Alles steht Kopf 2 streamen: Ab wann kannst Du den Animationsfilm im Heimkino sehen?
Alles steht Kopf 2 in der Filmkritik: Unser Fazit
Alles steht Kopf 2 zu bewerten, ist genauso ein Kampf der Emotionen wie der Film selbst. Lachen, Weinen, Verwirrung – alles war dabei. Wir sind sehr angetan von Alles steht Kopf 2, aber wir sitzen immer noch auf unserem Hocker. Der Film ist definitiv lustiger und chaotischer als der erste Teil, aber nicht unbedingt mitreißender. Oder um es anders zu sagen: Der Film trifft einen Sweet Spot, er ist ausbalanciert, er macht vieles nicht, aber was er in bestimmten Szenen tut, macht er verdammt gut.
Alles steht Kopf 2
Genre: Animation für Kinder und Familien
Bundesstart: 12. Juni 2024
Laufzeit: 94 Minuten
Regie: Kelsey Mann
Drehbuch: Meg LeFauve