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10 Jahre Hunger Games: Fünf Unterschiede zwischen der Buchvorlage und den Filmen
Utopie, Dystopie, Science-Fiction, Fantasy: Der heutige Tag markiert 10 Jahre „Hunger Games‘‘ im Kino. Doch nicht alles in den Filmen deckt sich mit der Buchvorlage: Diese fünf Unterschiede sind Dir vielleicht auch aufgefallen.
Mit ihren Hunger-Games-Romanen begeisterte Suzanne Collins am Ende der 2000er eine ganze Generation. Ob Gesellschafts- oder Medienkritik: Mit ihrer Darstellung einer verrohten, gewalttätigen und sensationsgeilen Welt traf die US-amerikanische Autorin einen Nerv. Ab dem 22. März 2012 konntest Du die Geschichte um Katniss Everdeen aus Distrikt 12 auf der großen Leinwand noch einmal völlig neu erleben. In mancherlei Hinsicht lassen die Hunger-Games-Filme die Tiefe der Bücher vermissen; dafür gibt es anderer Stelle neue Einblicke, die im Buch nicht möglich waren. Das sind die fünf größten Unterschiede.
Unterschied 1: Andere Darstellung der Spielmacher:innen
Wenn sich Hollywood einer Buchvorlage widmet, bedeutet das meistens vor allem eins: Vereinfachung. Das gilt auch für die Film-Adaption der Hunger-Games-Romane. Ein Beispiel: die Darstellung der Spielmacher:innen. Wo die Bücher die Charaktere hinter den Kulissen der Hungerspiele im Detail unter die Lupe nehmen, kratzen die Filme diesbezüglich an der Oberfläche.
Als Cinna dem Prüfungsausschuss des Kapitols im Buch zum Beispiel den Mockingjay-Pin vorlegt, kommt die Brosche „gerade so“ durch. So darf Katniss den Pin mit zu den Hungerspielen nehmen, obwohl der Ausschuss zunächst befürchtet, sie könne die Brosche als Waffe einsetzen. Die Spielmacher:innen werden hier differenziert und nicht ausschließlich grausam gezeigt. Im Film hingegen weiß Cinna zwar von dem Pin, doch an den Spielmacher:innen schleust Katniss das Schmuckstück einfach vorbei. Der fehlende Konflikt lässt die Spielmacher:innen farblos zurück, obwohl sie im Film so schön bunt angezogen sind.
Unterschied 2: Verschiedene Perspektiven auf die Hungerspiele
Einer der größten Unterschiede: In den Hunger-Games-Romanen erzählt Autorin Collins die Geschichte aus der Perspektive von Katniss. Das sorgt für eine deutlich engere Bindung zur Hauptfigur, allerdings auch für eine einseitigere Perspektive auf die Ereignisse. So erfährst Du in den Filmen früh Dinge, die Katniss eigentlich erst viel später herausfindet, weil Du Gespräche der Spielmacher:innen mitbekommst und Blicke hinter die Kulissen der Hungerspiele werfen darfst. Das gilt zum Beispiel für den Kontrollraum, in dem aus der Ferne Brände in der Arena gelegt, Bäume umgestürzt und Monster erschaffen werden, um die Spiele zu beschleunigen. Was Katniss in den Büchern zunächst verborgen bleibt, wird in den Filmen ganz selbstverständlich gezeigt. Das ist einer der Vorteile.
Unterschied 3: Die Beziehung von Katniss und Rue
Ein Nachteil ist allerdings, dass die Beziehung zwischen Katniss und Rue in der Verfilmung sehr viel kürzer kommt als in den Büchern. Wo sich die zwei Teilnehmerinnen in den Romanen durch lange Gespräche näher kennenlernen und eine tiefe, fast geschwisterliche Bindung zueinander aufbauen, taucht Rue in den Filmen mehr oder weniger einfach auf. Katniss’ starke Gefühle zu ihrer kleinen Verbündeten erschließen sich dadurch nur teilweise.
Unterschied 4: Stark vereinfachte Liebe zwischen Katniss und Peeta
Auch die Liebe zwischen Katniss und Peeta verliert in der Verfilmung durch die andere Perspektive stark an Intensität. So fragt sich Katniss in den Büchern sehr viel ausschweifender, ob Peeta ernste Absichten hat oder ob es sich bei ihrer Beziehung um eine Inszenierung für die Hungerspiele handelt. Im weiteren Verlauf der Filmreihe holt sie diese Skepsis zwar teilweise nach, doch im ersten Streifen siehst Du aufgrund der starken Vereinfachung nur etwa die Hälfte der Liebesgeschichte zwischen beiden Hauptcharakteren.
Unterschied 5: Größere Rolle der anderen Distrikte in den Filmen
Als langjährige Bewohnerin von Distrikt 12 kennt Katniss vor allem das Leben innerhalb abgesteckter Grenzen, was in der Romanvorlage sehr deutlich wird. Die Filme ermöglichen Dir als Zuschauer:in einen Blick über diese Grenzen hinaus, zum Beispiel nach Rues Tod, den Katniss unter dem Einsatz ihres eigenen Lebens verhindern wollte. Wo sich Rues Heimatdistrikt 11 nach dieser Heldentat in den Romanen vor allem durch Geschenke an Katniss’ Heimatdistrikt 12 bemerkbar macht, kommt es in der Verfilmung zu einem handfesten Aufstand des elften Distrikts.
Welche Unterschiede zwischen den Romanvorlagen und den Film-Adaptionen sind Dir noch aufgefallen? Wir sind auf Deinen Kommentar gespannt!