Smartphones & Tablets
Bald sieben Jahre Updates für iPhone und Android-Handys? Das musst Du wissen
Die Bundesregierung möchte eine Update-Garantie für Handys einführen. Das soll für mehr Nachhaltigkeit sorgen, weil Du Dein Smartphone dann länger verwenden kannst. Auch andere Maßnahmen sind im Sinne der Nachhaltigkeit geplant. Doch die Handy-Industrie ist von den Vorschlägen nicht begeistert.
Längere Update-Garantie für Handys: Pläne und Ziele
Was sieht die Update-Garantie für Handys vor? Sie soll gewährleisten, dass alle Smartphones und Tablets für die Dauer von sieben Jahren Sicherheitsupdates bekommen. Hintergrund: Die Bundesregierung verhandelt mit der EU-Kommission über strengere Nachhaltigkeitsregeln. Interessant dabei: Die EU fordert „nur” eine fünfjährige Gewährleistung von Sicherheitsupdates – Deutschland will also noch einen drauflegen.
Ein Beispiel: Du kaufst Dir 2022 ein neues Galaxy-Smartphone. Sollte die Update-Garantie so umgesetzt werden, wie die Bundesregierung es vorsieht, wäre Samsung verpflichtet, sieben Jahre lang Sicherheitsupdates für das Gerät zur Verfügung zu stellen. Das heißt, Du könntest das Android-Betriebssystem auch 2029 noch im Bereich „Sicherheit“ aktualisieren.
Dasselbe würde natürlich für die Sicherheitsupdates von iPhones gelten.
Mehrwert der Update-Garantie für Handys
Der Grundgedanke der geplanten Update-Garantie steht ganz im Zeichen der Umwelt- und Klimafreundlichkeit, denn die Regelung soll das Aufkommen von Elektronikschrott reduzieren. Die Überlegung dahinter ist folgende: Wenn Du Dein Handy länger auf einem aktuellen und sicheren Stand halten kannst, kaufst Du Dir nicht so schnell ein neues.
»Hier kannst Du ein neues Samsung-Smartphone im Vodafone-Shop kaufen«
Die Produktion von Smartphones trägt stark zur Emission von Treibhausgasen bei. Daher sei es richtig, die „Zuverlässigkeit und Reparierbarkeit der Geräte zu erhöhen“, so eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums gegenüber dem c’t Magazin.
Mit einer Sicherheitsupdate-Garantie für Handys soll eine längere Zuverlässigkeit der Geräte gewährleistet werden. Die einfachere Reparierbarkeit soll dazu beitragen, dass nicht immer gleich das komplette Gerät entsorgt werden muss, wenn nur ein Bauteil defekt oder beschädigt ist. Sprich: weniger Elektroschrott.
Neuerungen sollen auch Ersatzteile betreffen
Es soll deutlich länger als bisher möglich sein, Smartphones zu warten und zu reparieren. Dafür müssten Ersatzteile deutlich länger verfügbar sein – auch hier fordert die Bundesregierung eine Frist von sieben Jahren.
Der Gedanke dahinter ist identisch mit dem der Sicherheitsupdates: Bevor Du Dein Gerät bei einem technischen Problem – zum Beispiel mit der Kamera oder dem Akku – entsorgst, sollst Du es reparieren lassen und danach weiter nutzen.
Lohnt sich das finanziell?
Vielleicht denkst Du: Warum soll ich eine teure Reparatur bezahlen, wenn ich für etwas mehr Geld ein komplett neues Handy haben kann? Um das zu verhindern, sollen Ersatzteile günstiger und die Preispolitik dahinter transparenter werden. Hier fordert die deutsche Regierung eine Offenlegung der Preise, die dann stabil bleiben müssen.
iPhone 12, 13 und SE (2022) selbst reparieren: So funktioniert das Reparatur-Kit von Apple
Ein weiterer Faktor ist die Zeitspanne zwischen der Bestellung und der Anlieferung von Reparaturteilen: Je länger eine Reparatur dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass Kund:innen sich doch für einen Neukauf entscheiden. Die EU schlägt eine Reparaturzeit von fünf Tagen vor. Die Bundesregierung verlangt eine noch kürzere Zeitspanne.
So reagieren Unternehmen auf die Pläne der Regierung
Egal, ob es um eine Update-Garantie für iPhones oder Android-Smartphones geht: Die Hersteller zeigen sich wenig begeistert. Die Vereinigung Digitaleurope fordert nun stellvertretend für etwa 30 Smartphone-Marken eine mildere Regelung:
- Sicherheitsupdates: drei Jahre
- Funktionsupdates: zwei Jahre
Der Gegenentwurf weicht deutlich von den Vorstellungen der EU-Kommission ab – und ist noch weiter von den Plänen der Bundesregierung entfernt.
»Weitere Smartphone-Modelle findest Du im Vodafone-Shop«
Kritisiert wird vor allem der Umfang der Ersatzteilegarantie: Da zum Beispiel bei Mikrofonen, Kameras und Lautsprechern selten Probleme auftreten, fordert Digitaleurope eine Beschränkung auf Displays und Akkus.