Smartphones & Tablets
Kuriose Smartphones: Die schrägsten Paradiesvögel der Handy-Welt
Du suchst ein besonderes Smartphone? Handy-Hersteller übertreffen sich nicht nur regelmäßig mit neuer Highend-Technik, sondern auch mit kuriosen Ideen. Ob skurrile Features, aberwitzige Upgrades oder ein ungewöhnliches Design: An Originalität und Mut zum Fehltritt mangelt es vermeintlichen „Trendsettern“ der Handy-Welt nicht.
Dass ein Telefon-Knüppel wie das Motorola DynaTAC 8000X die Ära smarter Mobilgeräte einläuten konnte, mag heute kurios klingen. Zum Glück wurden die Nachfolger der Handy-Uroma nicht nur immer schlanker, sondern auch immer schlauer. Doch diese geballte Intelligenz im Pocket-Format haben einige Hersteller offenbar satt. Mit „Downgrade“-Konzepten rebellieren sie gegen die Feature-Manie moderner Mainstream-Smartphones.
Zanco Tiny t1: Das kleinste Handy der Welt
Dem Trend zu immer größeren Displays und opulenter Technik trotzt das britische Unternehmen Clubit New Media mit einem echten Schildbürgerstreich. Das Zanco Tiny t1 wiegt nur etwas mehr als eine 2 Euro-Münze, ist kleiner als eine Kreditkarte und wäre mit seinem 0,49-Zoll (!) „großen“ OLED-Screen bestens in der Spielzeug-Abteilung aufgehoben – wäre es nicht ein echtes Mobiltelefon. Für SMS und Telefonate funkt das Mini-Gadget zwar über den überholten 2G-Standard, soll aber immerhin 32 GB Speicherplatz bieten. Auf Kickstarter zog das „kleinste Handy der Welt“ bereits eine riesen Fangemeinde an und soll ab Mai 2018 in die große, weite Welt verschifft werden.
Foto: Clubit.tv 2017
Telefonieren mit dem Taschenrechner
Ein Mobilfunk-Winzling ohne technischen Firlefanz kündigte auch der japanische Hersteller FutureModel an. Das NichePhone S soll ebenfalls kaum größer als eine Kreditkarte sein und präsentiert sich auf den ersten Blick als altmodischer Taschenrechner. Ebenso simpel soll sich das Android-Phone auch bedienen lassen, wobei sich die Funktionen bewusst auf das Nötigste beschränken. Du kannst unter anderem telefonieren, SMS versenden und MP3-Dateien abspielen. Ob und wann das Back-to-the-roots-Handy in Deutschland zu haben ist, bleibt offen.
Runcible: Das „Anti-Handy“ zur Entschleunigung
Mit einem schicken Gadget möchte das kalifornische Startup Monohm die heutige Smartphone-Generation entschleunigen. Das Open-Source-Device Runcible erinnert zwar an eine Taschenuhr aus Uropas Zeiten, tickt aber schon digital. Nervige Piep- oder Klingeltöne soll es mit dem aufklappbaren Mobilgerät nicht geben. Telefonieren kannst Du über eine Freisprecheinrichtung via Bluetooth. Bilder der integrierten 7 MP-Kamera löst das runde 2,5-Zoll-Display mit immerhin 640 x 640 Pixel auf. Mit Hightech überwirft sich das Runcible also nicht. Viel mehr möchte das Mobiltelefon aus Holz oder recyceltem Plastik durch Nachhaltigkeit punkten.
Rock’n’Phone: Dreh das Handy laut!
Wer unterwegs gerne dem Musik-Genuss frönt, dürfte bei dem vollmundigen Versprechen „Das lauteste Handy der Welt“ aufhorchen. Nach Verstärkern, Kopfhörern und Bluetooth-Speakern stellte der britische Klang-Experte Marshall 2015 mit dem Marshall London sein erstes Smartphone für Musik-Fans und -Produzenten vor. Das Retro-Handy im Leder-Look spielt sogar unkomprimierte Flac-Files und ist auf perfekte Audioleistung bei verlustfreier Sound- und Streaming-Qualität getrimmt. Let’s rock’n’phone!
Von artfremd bis zweckfrei: Handys für alle (Härte-)Fälle
Musst Du bei der Raucherpause auch öfter feststellen, dass Du statt des Feuerzeugs Dein Handy geschnappt hast? Für diesen Fall hatte Seabright im Jahr 2009 eine zündende Idee. Das Dual-SIM-Handy SB6309 brachte neben seiner Kamera einen Zigarettenanzünder unter. Im Handel erwies sich das Konzept trotzdem nicht als „Burner“.
Vielleicht lag es daran, dass Du Dir mit diesem „heißen“ Feature so schlecht Deinen Bart stutzen konntest. Für diesen Notfall half im selben Jahr das Razur Phone Cool758 mit einem integrierten Elektro-Rasierer aus.
Zwischendurch versuchten sich auch einige unförmige Handys als Fernseh-Apparate zu tarnen. Relikte dieser Schandtaten haben die Hersteller aber schnell beseitigt.
Schmucke Smartphones: Mode trifft Mobilfunk
Wer würde nicht gerne über ein Tamagotchi, Fieber-Thermometer oder einen Schmink-Spiegel telefonieren? Mit seiner Xelibri-Kollektion wollte sich Siemens 2003 offenbar selbst an Kuriosität übertrumpfen. Tatsächlich handelte es sich bei allen Gadgets um Mobiltelefone. Deren jeweils einzigartiges Design entpuppte sich allerdings als ziemlich sinnfrei – es sei denn, Du wolltest zum Beispiel das Bubble-förmige Xelibri 8 als Schmuckanhänger um den Hals tragen.
Schlimmer geht immer: Hauptsache „niedlich“
Dieser Traum in Rosa ist nichts für schwache Nerven: Das Sewon CPD-511 wollte 2006 mit einem Eskimo-Männchen Sympathie-Punkte bei asiatischen Comic-Fans einheimsen. Aufgeklappt biss sich das knallgrüne Display hervorragend mit dem restlichen Design. Als wäre das nicht grausam genug, setzt die Antenne in Eskimo-Form noch einen obendrauf.
Gut gemeint war wohl auch das Mickey Maus-Handy Yeedong M669 Mini, das mit seiner Kugelform alles andere als Hosentaschen-kompatibel war. Ein Telefonat mit den drei rosafarbenen Bällen ging im Büro oder auf dem Schulhof sicherlich als Mutprobe durch.
Fairerweise zeigten sich viele Hersteller einsichtig und nahmen ihre „Ausrutscher“ schnell wieder vom Markt. Spannende Entwicklungen kannst Du in der Handy-Welt aber weiterhin erwarten. Immerhin tüfteln Samsung, Huawei und Co. bereits unter Hochdruck an ihren faltbaren Smartphones, bei denen Du das ein oder andere Konzept am Ende wohl auch knicken kannst.
Welche kuriosen Smartphones haben Dir schon einen Lacher entlockt? Schreib uns, welche Paradiesvögel Du in der Handy-Welt gesichtet hast!