Smartphones & Tablets
Back to the roots… und noch weiter: Light Phone
Laut der Medienforschung befinden wir uns derzeit im medialen Quartär – ein massenmediales Zeitalter, in dem Informationen in Echtzeit abrufbar sind und ebenfalls in Echtzeit übermittelt werden. Das hat seine Vorteile und schafft ein gewisses Lebensgefühl – einen digital Lifestyle, den wir derzeit besonders über unsere Smartphones ausleben. Das Light Phone, ein aktuelles Kickstarter-Projekt, kehrt hingegen zu den internetfreien Handy-Wurzeln zurück. Doch wie sinnvoll ist ein abgespecktes Mobiltelefon im Alltag?
Es kann wenig. Das aber 20 Tage lang.
Soziale Netzwerke wissen, dass Du als sogenannter NetNative (aufgewachsen mit Internet und digitaler Kommunikation) vermutlich auch irgendwann an einen Punkt kommst, an dem Du eine Pause brauchst. Bei Facebook kannst Du beispielsweise bis zu einen Monat pausieren und anschließend weiter networken. Die beiden Designer Joe Kallier und Kaiwang Tang gehen einen Schritt weiter (oder: zurück?) und entsmarten Smartphones völlig.
Das Light Phone kann telefonieren und zeigt die Zeit an. Es ist außerdem beleuchtet und kann bis zu zehn Rufnummern speichern. Eine App legt zudem Anrufe Deines Smartphones auf das minimalistische Handy um. Der Funktionsumfang des Handhelds endet mit dem Design eines futuristischen Taschenrechners. Es hat die Ausmaße einer Kreditkarte und wiegt lediglich 39 Gramm – damit passt es vermutlich in Deine Geldbörse. Und wie interessant muss es aussehen, wenn es klingelt und Du beginnst in eine Kreditkarte zu sprechen.
Anstelle eines Touchscreens wurde ein analoges, ebenfalls ultraflaches, Tastenmodul verbaut. Um das Retrofeeling abzurunden, fungiert ein Dot Matrix LED als Bildschirm – quasi das gleiche Display wie Dein alter Schultaschenrechner. Bar jeder Technologie hält eine Akkuladung laut Hersteller 20 Tage. Das verblüfft auf den ersten Blick. Doch für wen eignet sich eigentlich ein Phone, dass technisch noch hinter einem Nokia 5310 rangiert?
Light Phone für Einsteiger und Aussteiger
Auf der Kickstarter-Seite des Light Phones findest Du Hinweise darauf, dass das Light Phone ein ideales Ersthandy ist. Bedingt durch seine verhältnismäßig lange Akkulaufzeit fällt bei Kollegen auch mal die Bezeichnung „Notfallhandy“. Mit umgerechnet 88 Euro ist das allerdings eine recht kostspielige Notfall-Lösung – zumindest wenn man bedenkt, dass es für weniger Geld Handys mit echten Notfallfunktionen, zum Beispiel einem Alarmknopf, gibt.
Fazit
Der Wunsch nach ein wenig mehr Ruhe ist nachvollziehbar und das Light Phone könnte diesen bedienen. Wenn Du designverliebt bist, dann überzeut Dich das moderne Äußere mit simplem Chic sicherlich. Und wer im Urlaub, auf Hochzeiten und der Familienfeier erst gar nicht in Versuchung kommen will, ständig seine Netzwerke zu checken, Emails zu lesen und Candy Crush zu spielen hat mit dem Light Phone eine praktische Alternative gefunden – auch ohne High-End-Device den Pfichtanruf bei Mutti absolvieren zu können und für den Rückruf des potentiellen Arbeitsgebers erreichbar zu bleiben. Am Ende muss sich jeder Smartphone-Besitzer für sich selbst entscheiden, ob er für den Luxus, weniger Luxus zu haben, Geld ausgeben möchte.
An dieser Stelle ein Tipp für Dich: Wechsele doch mal bei Deinem Android-Smartphone in den erweiterten Energiesparmodus. Dann hast Du Deine Ruhe solange Du willst, sparst Akku und kannst bei Bedarf einfach wieder am digitalen Leben teilhaben – völlig kostenfrei. Ohne Dir ein zusätzliches Gerät zuzulegen. Der Stromsparmodus von Apples iPhone ab iOS9 stoppt zwar auch die Hintergrundaktivitäten, schaltet das mobile Internet aber nicht automatisiert ab. Aber für ein bisschen Extraruhe kann man das auch mal manuell erledigen.
Energiesparmodus oder Light Phone? Was hälst Du von dem Basic-Handy? Wir sind auf Deine Kommentare gespannt!