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iPhone 12 Pro (Max) mit ProRAW: Die Funktion und ihre Vorteile erklärt
Hol mehr aus Deinen Fotos heraus: Seit Dezember 2020 unterstützen das iPhone 12 Pro und das iPhone 12 Pro Max ein neues Dateiformat, das sich vor allem an Foto-Enthusiasten richtet. Wir fassen die Vorteile zusammen und erklären, wie Du ProRAW am iPhone 12 Pro (Max) verwendest.
Was ist ProRAW?
ProRAW ist ein neues Rohdatenformat für Fotos von Apple. Für gewöhnlich machen Smartphones Bilder, die bereits diverse Bildbearbeitungsalgorithmen durchlaufen haben. In der Regel werden sie in einem platzsparenden Format wie JPG gespeichert. Als Alternative stehen meist RAW-Dateien zur Verfügung, also die unbearbeiteten Bildinformationen direkt vom Sensor.
RAWs geben Dir mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung, weil sie mehr Bildinformationen bereitstellen. Sie belegen aber auch entsprechend mehr Speicher. Ein entscheidender Nachteil ist zudem, dass viele bildverbessernde Algorithmen in herkömmlichen RAWs nicht berücksichtig werden, weil sie erst im nächsten Schritt hinzugefügt worden wären.
Hier kommen ProRAWs ins Spiel: Das Format verbindet die Rohdaten mit Apples Software-Routinen wie Deep Fusion und SmartHDR. Kurzum: Es bietet eine bessere Grundlage für die Bildbearbeitung. Aber: Falls Du an Farben, Schärfe, Belichtung und Co. ungern selbst herumschraubst, bringt Dir ProRAW keine nennenswerten Vorteile.
Übrigens: Mit den sogenannten Computational RAWs verfolgt Google schon seit dem Pixel 3 einen vergleichbaren Ansatz.
ProRAW: Nicht alle iPhones sind kompatibel
Die Aufnahme von ProRAWs bleibt vorerst dem iPhone 12 Pro und Pro Max vorbehalten. Zum Release von Apples neuer Smartphone-Generation stand das Feature übrigens noch nicht zur Verfügung und musste erst per Update nachgereicht werden. Um das Format zu nutzen, muss auf Deinem iPhone 12 Pro (Max) mindestens die Softwareversion iOS 14.3 installiert sein.
So aktivierst Du das Format am iPhone 12 Pro (Max)
Du musst ProRAW auf dem iPhone 12 Pro (Max) manuell aktivieren, bevor Du es nutzen kannst. Begib Dich dazu in die iOS-Einstellungen. Öffne dort den Menüpunkt „Kamera” und aktiviere den Schieberegler bei „Apple ProRAW”.
Nur weil Du die Funktion eingeschaltet hast, knipst die iPhone-Kamera aber jetzt nicht automatisch Bilder im ProRAW-Format. Nach dem Aktivieren der Funktion erscheint erst einmal „nur” ein neuer Button in der Kamera-App. Du findest ihn oben rechts, er ist mit „RAW” beschriftet. Tippe ihn an, bevor Du ein Foto aufnimmst – dann machst du ein ProRAW-Bild.
Bedenke: Ein Bild im ProRAW-Format benötigt deutlich mehr Speicherplatz als herkömmliche Fotos. Eine normale HEIC-Datei verbraucht in etwa 2,8 Megabyte. Eine ProRAW-Datei kann das Zehnfache dieses Speicherplatz einnehmen. Wir empfehlen Dir deshalb, das neue Format nur dann zu verwenden, wenn Du die jeweilige Aufnahme nachbearbeiten möchtest. Oder wenn Du zum Beispiel Probleme mit der Belichtung oder dem Weißabgleich hast.
Wie lassen sich ProRAWs bearbeiten?
Nicht alle Bildbearbeitungsprogramme unterstützen RAW-Dateien. Das gilt auch für ProRAW. Genaue Informationen gibt es bisher noch nicht. Fest steht nur, dass zunächst die Kamera-App der neuen iPhone-Pro-Modelle eine entsprechende Unterstützung erhalten wird. Für andere Anbieter stellt Apple eine Schnittstelle bereit, sodass auch Deine Foto-App der Wahl ein Update bekommen könnte. Ob das wirklich der Fall sein wird, hängt vom jeweiligen Entwickler ab.
Was hältst Du vom ProRAW-Ansatz? Wir sind gespannt auf Deine Meinung! Teile sie mit unserer Community in den Kommentaren.
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