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iOS 14: So will Apple Privatsphäre und Datenschutz stärken
Mit iOS 14 kommen auch neue Privatsphäre- und Datenschutz-Funktionen auf Dein iPhone. So warnt Dich die Software bei kompromittierten Passwörtern und Apple setzt sich für mehr Transparenz beim App-Tracking ein.
iOS 14 meldet gehackte Passwörter
Praktische Neuerung für den Safari-Browser: Unter iOS 14 ist in die App ein Sicherheits-Feature eingebaut, das Dich warnt, sobald eines Deiner gespeicherten Kennwörter in einem Leak auftaucht.
Apple hat nicht verraten, woher es die Infos über kompromittierte Passwörter bekommt. Der Identity Leak Checker und Have i been pwned bieten aber bereits länger ähnliche Services im Netz an.
Neue Funktion warnt vor „Spionage“ in der Zwischenablage
Das Betriebssystem benachrichtigt Dich zudem, sobald eine App auf Dein Clipboard zugreift. Hierbei handelt es sich um die Zwischenablage, in der von Dir ausgeschnittene oder kopierte Bilder und Texte landen. Die ersten Nutzer der iOS-14-Beta haben nun entdeckt, dass TikTok besonders häufig auf das digitale Klemmbrett schaut. Allerdings handelt es sich längst um keinen Einzelfall: Dasselbe Phänomen taucht auch in Zusammenhang mit Microsoft Teams, Instagram oder dem Reddit-Client Apollo auf.
Okay so TikTok is grabbing the contents of my clipboard every 1-3 keystrokes. iOS 14 is snitching on it with the new paste notification pic.twitter.com/OSXP43t5SZ
— Jeremy Burge (@jeremyburge) June 24, 2020
Die Zwischenablage war bisher auch einer der Bereiche des iOS-Systems, für die keinerlei spezielle Zugriffsrechte existierten. Im Grunde konnte also jede App die dort zwischengelagerten Daten ausspionieren, ohne dass Du als Nutzer davon etwas mitbekamst. Dahinter stehen oft aber auch „praktische“ Gründe: Google Chrome kann Dir so zum Beispiel anbieten, eine vorab kopierte URL direkt im Browser aufzurufen.
Laut TikTok dient der häufige Zugriff auf die Zwischenablage übrigens der Identifizierung von Spam. Richtig zufriedenstellend ist diese Erklärung nicht: Zwar soll es inzwischen ein Update für die App gegeben haben, dass die Funktion entfernt habe. Das chinesische Unternehmen hat allerdings kein Wort darüber verloren, wie es um die Android-Version von TikTok steht. Zudem erklärte man nicht, wie der Zugriff auf das Clipboard überhaupt „spammige“ Inhalte stoppen könnte.
Alternative zur exakten Positionsbestimmung
Viele Apps tracken inzwischen Deinen genauen Standort. Unter iOS 14 (und auch iPadOS 14) gibt es unter „Einstellungen | Datenschutz | Ortungsdienste“ eine neue Funktion: Du kannst für jede App einzeln bestimmen, ob iOS Deinen exakten oder nur ungefähren Aufenthaltsort übermittelt. Entscheidest Du Dich für zweiteres, nennt Apple der jeweiligen Anwendung nur einen beliebigen Ort im Umkreis von 15 Kilometern.
Transparenteres App-Tracking
Apropos Tracking: Viele Apps tracken Nutzerdaten nach der Installation automatisch, ohne dass Du vorab gefragt wirst. Das soll sich mit iOS 14 ändern: Hast Du eine Anwendung aus dem App Store heruntergeladen und installiert, musst Du das Tracking zunächst explizit erlauben.
Zudem müssen Dich Entwickler nun im App Store darüber informieren, auf welche Nutzerdaten zugegriffen wird. Auch so will Apple für mehr Transparenz sorgen. Die Angaben sind verpflichtend. Um sie zu verifizieren, will Apple nach eigenen Angaben manuelle und automatische Überprüfungen verwenden. Top: Macht ein Entwickler keinerlei – oder gar falsche – Angaben, entfernt Apple die App aus dem App Store.
Wirst Du bereits die Beta von iOS 14 testen oder wartest Du auf den offiziellen Release im Herbst? Wir freuen uns auf Deine Rückmeldung.