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Apple und Nachhaltigkeit: So soll das iPhone klimaneutral werden
Apple will bis 2030 klimaneutral werden. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit soll unter anderem ein 200 Millionen Dollar schwerer Umweltfonds helfen. Werden wir also tatsächlich irgendwann ein nachhaltiges iPhone kaufen können?
Schon seit Jahren bemüht sich Apple darum, klimaneutral zu wirtschaften. Die Büros, Rechenzentren und Läden des US-Konzerns arbeiten nach eigenen Angaben bereits komplett klimaneutral. Doch mehr als drei Viertel der von Apple verursachten CO2-Emissionen entstehen dort, wo die iPhones, iPads und iMacs gebaut werden – und das bedeutet: bei Fremdfirmen.
Die Hardwareproduktion übernehmen größtenteils Auftragsunternehmen wie Foxconn, die etwa in China fertigen. Die dafür erforderlichen Rohstoffe wiederum werden unter anderem in Afrika geschürft. Apple verspricht dennoch: Bis 2030 soll die gesamte Wertschöpfung des Konzerns klimaneutral werden – das Thema Nachhaltigkeit steht eindeutig im Fokus.
200 Millionen Dollar für mehr Nachhaltigkeit bei Apple
Apple selbst will bis dahin 75 Prozent der Gesamtemissionen direkt in Lieferketten und Produktion einsparen. Für die restlichen 25 Prozent soll ein Restore Fund sorgen, also ein Wiederherstellungsfonds, wie der Konzern kürzlich ankündigte. „Die Natur bietet einige der besten Prozesse, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen. Wälder, Feuchtgebiete und Graslandschaften entziehen der Atmosphäre Kohlenstoff und binden ihn dauerhaft“, sagt Lisa Jackson dazu, Vice President of Environment, Police and Social Initiatives bei Apple.
Der Konzern stellt dafür 200 Millionen Dollar zur Verfügung. Der Umweltfonds, der in Kooperation mit der Nonprofit-Organisation Conservation International und dem Geldhaus Goldman Sachs betrieben wird, finanziert Projekte wie den Schutz von Mangrovenwäldern in Kolumbien und die Wiederaufforstung von verödeten Savannengebieten in Kenia.
Apple is proud to be carbon neutral & by 2030 our products and manufacturing will be too. We take a new step today with a $200M fund to invest in working forests, one of nature’s best tools to remove carbon.🌳🌎 https://t.co/HCWyE0vbIF
— Tim Cook (@tim_cook) April 15, 2021
Apple und Nachhaltigkeit
Apple peilt mit seinem Engagement für mehr Nachhaltigkeit an, jedes Jahr mindestens eine Million Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. 200 Millionen Dollar für den Klimaschutz, eine Million Tonnen CO2 weniger pro Jahr – das klingt erst mal groß. In Relation zu den ökologischen und ökonomischen Kennziffern des iPhone-Konzerns nehmen sich diese Summen jedoch eher bescheiden aus.
2020 produzierte Apple Kohlendioxid-Emissionen in Höhe von etwa 23 Millionen Tonnen, im ersten Quartal 2021 machte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 90 Milliarden Dollar und fuhr dabei einen Gewinn vor Steuern von knapp 24 Milliarden Dollar ein. 200 Millionen Dollar sind dagegen kaum mehr als der Griff in die Portokasse.
Wann kommt das nachhaltige iPhone?
Eigenen Angaben zufolge hätten sich bereits 110 Apple-Zulieferer zum Ziel Klimaneutralität verpflichtet. Aber reicht das? Und wie lässt sich das kontrollieren? Beispiel iPhone: In dem Smartphone stecken Mineralien und Seltene Erden, deren Weg zum Teil schwer nachzuverfolgen ist, wie Kritiker bemerken.
Bis jetzt hat Apple vor allem an der Nachhaltigkeit der Verpackung seines Topprodukts gearbeitet: Die iPhone-Kartons sind seit einiger Zeit zu 100 Prozent aus wiederverwendeten Holzfasern. Außerdem liegen dem iPhone 12 – aus Umweltschutzgründen – kein Ladegerät und keine Kopfhörer mehr bei. Bis zum komplett nachhaltigen iPhone ist es noch ein weiter Weg. Wann das erste Recycling-iPhone auf den Markt kommt, will Apple jedenfalls noch nicht verraten.
Achtest Du beim Smartphone-Kauf auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz? Schreib uns Deine Meinung in einem Kommentar.
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