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Android P: Google kündigt Richtlinien zum Umgang mit der Notch an
Eine Lücke im Trend: Seit vergangenem Jahr kommen immer mehr Smartphones auf den Markt, die am oberen Displayrand eine Einkerbung, die sogenannte Notch, besitzen. Jetzt hat Google kurz vor dem finalen Launch von Android P eine Reihe von Richtlinien dazu veröffentlicht.
Die folgenden Grundsätze richten sich sowohl an Smartphone-Hersteller als auch App-Entwickler und legen zum Beispiel fest, wo an einem Android-Gerät eine Notch auftauchen darf. Google will mit den Richtlinien laut eigener Aussage dafür sorgen, das Erlebnis der Nutzer so optimal wie möglich zu gestalten. Außerdem soll die App-Kompatibilität mit der Notch gewährleistet werden. Google möchte so anscheinend auch verhindern, dass Dritthersteller allzu spezielle Konfigurationen auf den Markt bringen – das würde logischerweise die Arbeit von App-Entwicklern erschweren.
Für Hersteller: Höchstens zwei Einkerbungen pro Smartphone
So stellt Google klar, dass Hersteller pro Displayrand nicht mehr als eine Notch implementieren dürfen. Die seitlichen Ränder der Smartphones sind sogar vollkommen Tabu. Im Klartext heißt das, dass Hersteller potentiell zwei Notches verbauen könnten: Eine am oberen Rand, eine am unteren.
Die Regel klingt zunächst etwas seltsam, da bislang kein Smartphone mit einer Einkerbung am unteren Displayrand auf den Markt gekommen ist – es wurde in der Vergangenheit jedoch schon ein derartiges Konzept vorgestellt. Die Richtlinien richten sich außerdem nicht an alle Hersteller: Sie gelten lediglich für Hardware-Entwickler, die den Google Play Store unterstützen.
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— Android Developers (@AndroidDev) 30. Juli 2018
Laut Google gibt es inzwischen übrigens 16 Smartphones von elf Herstellern, die eine Notch besitzen – Tendenz steigend. Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass das Google Pixel 3 XL eine solche Einkerbung haben wird. Der Launch des Geräts ist für Oktober 2018 geplant.
Für App-Entwickler: Die Notch muss nicht zwingend eine Rolle spielen
Die Richtlinien für App-Entwickler sind dagegen weniger „strikt“. Vielleicht auch deshalb, weil sie die Notch nicht zwingend beachten müssen: Im Vertikal-Modus habe die Lücke laut Google keine Auswirkung auf die App, es seien also keine Modifikationen nötig. Das ist auch im horizontalen Modus der Fall, da die die meisten Anwendungen erst dort beginnen, wo die Lücke aufhört.
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Möchten Entwickler trotzdem, dass ihre App die Notch integriert, sollten sie darauf achten, dass bei der Einkerbung keine wichtigen Elemente zu sehen sind – als Beispiel bringt Google hier seine eigene Google Maps-Anwendung: Die Notch würde einen Teil der Karten verdecken, was dann wiederum die Nutzererfahrung verschlechtert.
Kannst Du den Notch-Trend nachvollziehen oder findest Du die Einkerbung überflüssig? Wir freuen uns auf Deine Rückmeldung.