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Windows 10 fährt nicht herunter: Diese Tipps helfen Dir
Nach einem Klick auf „Herunterfahren” startet sich Dein PC plötzlich neu oder es passiert einfach gar nichts – sollte das der Fall sein, hilft Dir dieser Ratgeber weiter. Hier findest Du mehrere Lösungsansätze, da bei dem Problem unterschiedliche Ursachen infrage kommen.
Vollständiges Herunterfahren erzwingen
Ein möglicher Grund ist die Art, wie Windows 10 standardmäßig herunterfährt. Es handelt sich um ein Art von Hybridmodus: Denn selbst wenn Du nicht auf „Energie sparen” klickst, sondern auf „Herunterfahren” fährt sich Windows 10 nicht vollständig herunter. Stattdessen schreibt das Betriebssystem bestimmte Systeminformationen in die Datei hiberfil.sys. Der Vorteil: Windows steht beim nächsten Start schnell wieder bereit.
Sollte sich allerdings ein Fehler in die Datei schleichen, kann das zur Folge haben, dass sich Windows 10 nicht herunterfährt. Mit wenigen Handgriffen weist Du das Programm aber an, den Rechner vollständig auszuschalten und die hiberfil.sys beim nächsten Start zu ignorieren. Drücke und halte dazu die Shift-Taste auf der Tastatur, während Du auf „Herunterfahren” klickst. Übrigens berücksichtigt Windows die hiberfil.sys auch nicht, wenn Du „Neu starten” auswählst.
Video: YouTube / Microsoft Deutschland
Systemdateien reparieren
Sollte Windows 10 weiterhin Probleme bereiten, dann empfiehlt sich der Einsatz des Reparaturprogramms SFC, um eventuelle Schäden an den Systemdateien zu beheben. Gib dazu im Startmenü „cmd” ein und führen einen Rechtsklick auf das Suchergebnis (Eingabeaufforderung) aus. Wähle im Menü dann „Als Administrator ausführen” aus. Gib dann im Fenster der Eingabeaufforderung „sfc /scannow” ein. Nach einem Druck auf die Enter-Taste beginnt der PC mit der Suche nach Problemen, was je nach Rechner mehrere Minuten in Anspruch nehmen kann. Eine Prozentanzeige hält Dich dabei aber über den Fortschritt auf dem Laufenden. Sollte Windows 10 etwas gefunden haben, erhältst Du am Ende des Prozesses eine Übersicht über die vollzogenen Maßnahmen.
Bleiben die Probleme bestehen, dann versuche es mit dem zweiten Reparatur-Tool von Windows 10: DISM. Dieses startest Du ebenfalls über die Eingabeaufforderung (wie zuvor mit Administratorrechten), und zwar mit den Befehl „dism /Online /Cleanup-Image /ScanHealth”. Windows 10 prüft dann, ob Beschädigungen an der Software vorliegen. Mit „dism /Online /Cleanup-Image /CheckHealth” wiederum prüfst Du, ob sich die Probleme beheben lassen. Mit dem Befehl „dism /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth” weist Du Windows 10 schließlich an, die Beschädigungen auszubessern. Hinweis: Der Prozess kann einige Zeit dauern, ohne dass das Betriebssystem eine Rückmeldung gibt. Sicherheitshalber empfiehlt es sich, den Rechner nicht auszuschalten, sondern abzuwarten, bis Windows fertig ist.
Hybridmodus deaktivieren
Windows 10 bietet Dir auch die Option, den Hybridmodus zu deaktivieren, sodass das System vollständig herunterfährt und keine Daten mehr in die hiberfil.sys-Datei schreibt. Öffne dazu wieder die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und gib „powercfg /hibernate off” ein und bestätige die Eingabe. Das gibt gleichzeitig Festplattenspeicher frei, der sonst für die Auslagerungsdatei verwendet wird. Möchtest Du den Hybridmodus irgendwann wieder aktivieren, dann gib „powercfg /hibernate on” ein.
Video: YouTube / Microsoft Deutschland
Festplatte prüfen mit dem Checkdisk-Tool
Der Vollständigkeit halber empfiehlt sich auch eine Überprüfung der Festplatte(n). Auch dafür stellt Windows 10 Bordmittel bereit. Öffne den Windows-Explorer mit Windows-Taste+E und klicke in der linken Navigationsleiste auf „Dieser PC”. Im Fenster rechts sind unter „Geräte und Laufwerk”. Führe einen Rechtsklick auf das Laufwerk aus, das Du prüfen möchtest, und wähle im Kontextmenü „Eigenschaften” aus. Wechsle dann in den Reiter „Tools” und klicke unter „Fehlerüberprüfung” auf den Button „Prüfen”. Klicke dann auf „Laufwerk scannen” und warte, bis der Prozess beendet ist. Wiederhole diesen Vorgang gegebenenfalls mit weiteren Laufwerken.
Schadsoftware ausschließen
Sollte Dein PC nicht ganz rund laufen, ist auch ein Virencheck nie verkehrt. Der standardmäßig integrierte Windows Defender ist bereits eine empfehlenswerte Alternative zu anderen Anti-Malware-Tools. So startest Du mit dem Defender einen Virencheck: Öffne das Windows-Startmenü und klicke auf das Zahnrad-Icon, um die Einstellungen aufzurufen. Unter „Update und Sicherheit” findet sich in der Seitenleiste links der Eintrag „Windows-Sicherheit”. Ein Klick auf „Viren- und Bedrohungsschutz” öffnet ein weiteres Fenster, wo Du mit einem Klick auf „Jetzt überprüfen” schließlich die Schnellüberprüfung startest.
Für eine ausführlichere Suche nach Schadsoftware klickst Du auf „Neue erweiterte Überprüfung ausführen” unter dem Button. Wähle dann „Vollständige Überprüfung” an und starte den Prozess mit einem Linksklick auf „Jetzt überprüfen”.
Zusammenfassung
- Standardmäßig ist bei Windows 10 ein Hybrid-Modus für das Herunterfahren aktiviert. Beim Beenden schreibt das System wichtige Daten in eine Datei zum schnellen Starten. Diese Datei kann beschädigt sein.
- Hältst Du die Shift-Taste gedrückt, während Du auf „Herunterfahren” im Start-Menü klickst, zwingst Du Windows 10 dazu, vollständig herunterzufahren.
- Auf Wunsch lässt sich der Hybridmodus auch deaktivieren.
- Es kann helfen, die Systemdateien mit Befehlen in der Eingabeaufforderung zu reparieren.
- Eine Überprüfung der Festplatten beziehungsweise Laufwerke empfiehlt sich ebenso.
- Nutze auch den Windows Defender, um Windows 10 auf eventuellen Schadsoftware zu scannen.
Hast Du auch das Problem, dass Windows 10 nicht herunterfährt? Haben unsere Tipps geholfen, oder hat eine andere Methode Abhilfe geschaffen? Teil Deine Erfahrungen doch mit unserer Community in den Kommentaren.