Tipps & Tricks
WLAN-Empfang verbessern: So läuft Dein Homeoffice oder Streaming stabiler
Du möchtest Deinen WLAN-Empfang verbessern? Wer nur ab und an einmal bei Facebook oder TikTok unterwegs ist, dem mag gar nicht auffallen, dass das hauseigene WLAN vielleicht nur einen Bruchteil der möglichen Leistung abliefert. Gerade in Zeiten wie der Coronapandemie, in denen viele Menschen von zu Hause aus arbeiten, ist eine gute Internetverbindung aber wichtig. So verbesserst Du den WLAN-Empfang.
Damit auch möglichst die volle Übertragungsleistung Deines WLAN-Routers bei Deinem PC, Deiner PlayStation 5, Deinem Smartphone und Deinem Fernseher ankommt, ist es wichtig, das Netzwerk zu optimieren. Wir helfen Dir dabei, mögliche Flaschenhälse zu identifizieren und herauszufinden, wie Du Deinen WLAN-Empfang verbessern kannst.
WLAN-Empfang verbessern: Standort des Routers spielt große Rolle
Der einfachste Weg, um den WLAN-Empfang zu verbessern: Die Funkverbindung zwischen Deinem Router und Computer, Fernseher oder sonstigem Empfänger funktioniert am besten, wenn sie kurz und direkt ist. Stelle Dir vor, Dein Router wäre ein Lautsprecher, der alle Signale wie Musik an seine Umgebung abgibt. Stehst Du in Sichtweite im selben Raum, kannst du alles hervorragend verstehen – und auch im nächsten Raum ist das vielleicht noch möglich. Wie aber sieht es im Raum dahinter oder im Stockwerk darüber aus?
Die WLAN-Reichweite Deines Routers ist begrenzt. Befinden sich zusätzliche Hindernisse zwischen Deinem Empfänger und dem Router, schrumpft die Reichweite weiter. Einige Dinge dämpfen das Signal besonders stark. Dazu gehören zum Beispiel Mikrowellen und andere technische Geräte aber auch Heizkörper sowie große Aquarien und selbst Zimmerpflanzen. Die drei letztgenannten schlucken vor allem WLAN-Power, weil sie viel Wasser enthalten, das ähnlich wie Metall ein großer Feind von Funkverbindungen ist.
Dein Ziel sollte es deshalb sein, Deinen Router so zu positionieren, dass alle Empfänger eine möglichst kurze, direkte und ungestörte Verbindung aufbauen können. Die Anbringung an der Zimmerdecke kann daher sinnvoll sein. Eine Unterbringung im Regal zwischen dicken Büchern und den Hanteln für das morgendliche Training ist dagegen nicht empfohlen.
Im oben stehenden Video erfährst Du, welche Faktoren die WLAN-Verbindung stören können. Möchtest Du wissen, wie Du zu Hause noch mehr aus Deinem Netzwerk herausholst, schau gerne in diesen Beitrag! Dort erklärt Dir unser WLAN-Experte Patryk, wie Du Dein Heimnetz optimieren kannst.
WLAN-Empfang verbessern – mit dem Handy
Deinen WLAN-Empfang kannst Du am besten verbessern, wenn Du weißt, wo der Empfang gut oder schlecht ist. Um festzustellen, an welchen Orten in Deiner Wohnung oder Deinem Haus eventuell nur ein schwaches WLAN-Signal ankommt, kannst Du Dein Smartphone oder einen Laptop verwenden. Sollte Dein Handy bei der Verbindung mit dem WLAN Probleme bereiten, können Dir vielleicht unsere WLAN-Tipps bei Verbindungsproblemen unter Android oder der Ratgeber zu WLAN-Problemen mit Deinem iPhone weiterhelfen.
Für iOS und Android gibt es zahlreiche Apps, die Du zur Messung der WLAN-Signalstärke kostenfrei herunterladen und verwenden kannst. Unter Windows und macOS sind passende Programme bereits mit an Bord. Sie funktionieren alle nach demselben Prinzip: Zuerst verbindest Du das mobile Gerät mit Deinem WLAN und startest mit der Software eine Messung. Dann schreitest Du alle Räume ab und überprüfst währenddessen oder hinterher anhand eines Protokolls, wie sich die Signalstärke Deines WLANs in den verschiedenen Räumen verhält.
Mögliche Apps zur Messung der WLAN-Signalstärke für iOS und Android:
- Im Google Play Store: „WiFi Analyzer (open-source)”
- Im App Store: „Wi-Fi SweetSpots”
WLAN-Signalstärke unter Windows oder macOS messen
So misst Du die WLAN-Signalstärke unter Windows 10 oder 11:
- Klicke links unten in der Ecke Deines Bildschirms auf das Windows-Logo, tippe „Systemsteuerung” ein und bestätige mit der Enter-Taste.
- Klicke auf den Unterpunkt „Netzwerkstatus und -aufgaben anzeigen” im Bereich „Netzwerk und Internet”.
- Bist Du mit dem WLAN verbunden, siehst Du hier bereits eine Verbindungsbezeichnung, die den Zusatz „WLAN” enthält und daneben ein kleines Balkendiagramm.
- Klicke auf den Verbindungseintrag neben dem Diagramm, um Details zur Signalqualität und der Übertragungsrate zu erhalten.
- Unser Ratgeber liefert Dir übrigens weitere WLAN-Tipps bei der Verwendung von Windows 10.
So misst Du die WLAN-Signalstärke unter macOS:
- Generell gibt das WLAN-Symbol in der Menüleiste schon Aufschluss darüber, wie es um die Signalstärke steht.
- Wird das Symbol noch nicht angezeigt, klicke auf „Apple” | „Systemeinstellungen” | „Netzwerk”. Hier kannst Du den „WLAN-Status in der Menüleiste anzeigen” lassen.
- Halte anschließend die Alt-Taste gedrückt und klicke auf das WLAN-Symbol in Deiner Menüleiste.
- Wähle hier die Option „Diagnose für drahtlose Umgebungen”, dann das Menü „Fenster” und hier den Punkt „Leistung” aus.
- Ein neues Fenster zeigt Dir nun live die Übertragungsrate und auch die Signalqualität Deiner WLAN-Verbindung an.
Repeater und PowerLAN-Adapter für große Wohnungen und Häuser
Die Verbindung zwischen dem Repeater und Deinem Router kann auf mehrere Arten erfolgen: In der Regel baut der Repeater eine WLAN-Verbindung zum Router auf. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass der Repeater nicht zu weit entfernt vom Router eingesetzt wird, denn je weiter entfernt, desto geringer ist die WLAN-Signalstärke und die erreichbare Geschwindigkeit.
Um WLAN in zwei Stockwerken zu ermöglichen, ist eine LAN-Kabelverbindung zwischen Repeater und Router praktisch. So umgehst Du eventuelle Verbindungsprobleme durch eine stahlverstärkte Decke zwischen den Etagen. Auch lassen sich weitere Entfernungen mit mehreren Wänden dazwischen gut durch eine Kabelverbindung zu einem Repeater in den hinteren Räumen überbrücken.
Unter Umständen helfen auch sogenannte PowerLAN-Adapter weiter. Diese gibt es häufig in Sets aus zwei Geräten, die dazu dienen, Netzwerksignale durch die Stromleitungen des Hauses in weiter entfernte Räume zu schleusen. Eines der Module wird dabei in der Nähe des Routers in eine Steckdose gesteckt und mittels LAN-Kabel am Router angeschlossen.
Das Gegenstück kannst Du nun an einer anderen Steckdose Deiner Wohnung anbringen, wo der WLAN-Empfang bisher nicht ausreicht. Daran lässt sich nun beispielsweise ein Repeater anschließen, um das Signal wieder per WLAN bereitzustellen. Noch einfacher ist hierbei jedoch die Lösung eines PowerLAN-Adapters, der bereits ein integriertes WLAN-Modul enthält und selbst das Funknetz ausstrahlen kann. Besitzt Du Geräte, die vielleicht nur einen LAN-Kabelanschluss besitzen, kannst Du diese selbstverständlich auch direkt mit dem PowerLAN-Adapter verbinden.
Wenn Du einen zusätzlichen Repeater oder ein PowerLAN-Adapter einsetzt, ist es in der Regel sinnvoll, die WLAN-Einstellungen des Routers zu übernehmen. Ansonsten verbinden sich Deine Geräte entweder zum Repeater oder zum Router. Das WLAN kann in dem Fall nicht so schnell zwischen den beiden wechseln.
WLAN-Empfang verbessern – mit Router-Einstellungen
WLAN-Router bieten eine Fülle an Einstellungen, mit denen Du den WLAN-Empfang verbessern beziehungsweise beeinflussen kannst. Um in die Einstellungen zu gelangen, musst Du Dich zunächst auf dem Gerät einloggen. Wie Du das machst, entnimmst Du am besten der Bedienungsanleitung, da sich die Geräte hier stark voneinander unterscheiden.
- Aktuelle Router konfigurieren Dein WLAN für gewöhnlich bereits bei der Ersteinrichtung vor. Dies betrifft vor allem die Verwaltung der genutzten Frequenzbänder – 2,4 GHz und 5 GHz – und Funkkanäle. Häufig ist deshalb bloß noch die Vergabe eines sicheren Passworts für den WLAN-Zugang nötig.
- Das 2,4-GHz-Band hat eine geringere Übertragungsleistung aber eine höhere Reichweite.
- Das 5-GHz-Band ist schneller aber durchdringt nicht so einfach Wände und andere Hindernisse.
- Die meisten Router prüfen selbst, welcher Kanal sich am besten für Dein WLAN anbietet. Dies hängt vor allem davon ab, welche Kanäle bereits beispielsweise von Funknetzen Deiner Nachbarn verwendet werden.
- Viele Router bieten in den Einstellungen auch eine Übersicht über Netzwerke in Reichweite und die von ihnen belegten Kanäle.
- Damit die automatische Konfiguration optimal funktioniert und Dein Router zudem möglichst gut gegen Angriffe von außen gesichert ist, solltest Du unbedingt überprüfen, ob neue Firmware-Updates für das Gerät verfügbar sind.
- Auch das lässt sich bei den meisten Routern aus den Einstellungen heraus erledigen.
Die manuelle Konfiguration von Kanälen und Frequenzbändern sollte eher nicht von Nutzern ohne Vorwissen vorgenommen werden. Solltest Du dennoch Änderungen an den Einstellungen ausprobieren wollen, gehe sicher, dass Du das vom Hersteller festgelegte initiale Passwort samt Login vorliegen hast. Dann kannst Du nämlich in dem Fall, dass nichts mehr funktioniert, die Einstellungen zurücksetzen und die Konfiguration wieder automatisch vornehmen lassen. Gehe in diesem Fall aber sicher, dass Du im Nachhinein wieder ein sicheres Passwort für den Router-Zugang und Dein WLAN festlegst.
Kabelverbindungen als letzte, aber nicht schlechteste Option
Ist die nächste Dose mit Kabel- oder Telefonanschluss in Deiner Wohnung einfach nicht in dem Raum, in dem Du die Internetverbindung brauchst? Überlege, inwiefern sich ein Kabel von der Dose bis zum optimalen Aufstellungsort des Routers verlegen lässt.
Bestehen die Verbindungsprobleme bei Dir womöglich nur zwischen Router und Fernseher oder Computer, kannst Du auch ganz auf WLAN verzichten. Direkte LAN-Kabelverbindungen sind schnell und weniger anfällig gegenüber Störungen wie andere Funknetzwerke auf denselben Kanälen. Schmale Kunststoff-Kabelkanäle und Kabelbinder aus dem Baumarkt helfen Dir zudem dabei, die Kabel zu verstecken.
Konnten wir Dir mit unseren Tipps helfen, den WLAN-Empfang zu verbessern? Hast Du Ergänzungen oder Anmerkungen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.