Ein Mann hält sein Smartphone in der Hand
Hand hält das Galaxy S22 Ultra von Samsung.
Xiaomi 14T und 13T gegenübergestellt.

Smartphone-Faktencheck: Gerüchte und Hausrezepte für den Ernstfall – welche Tipps und Tricks helfen wirklich

Von Hüh­n­er­suppe bei Erkäl­tung über Zitro­nen­saft bei hart­näck­i­gen Ros­t­fleck­en bis Reis trock­net Dein Handy: Haus­rezepte gibt’s nicht nur bei Krankheit­en, son­dern auch fürs Smart­phone. Manche Tipps und Tricks klin­gen ver­rückt – helfen aber. Andere hören sich plau­si­bel an und funk­tion­ieren trotz­dem nicht. Oben­drauf gibt es viele Gerüchte, die Dich in Deinem Smart­phone-All­t­ag verun­sich­ern kön­nen. Vom kaput­ten Akku als Folge nächtlich­er Ladung bis zur Über­hitzung Deines Handys durch Deine Power­bank. In unserem fort­laufend­en Fak­tencheck gehen wir Haus­rezepten und Gerücht­en auf den Grund und ver­rat­en, welche Tipps und Tricks Dir im Ern­st­fall wirk­lich helfen.

Auch fürs Handy gibt’s so einige Haus­rezepte, die im Ern­st­fall ein­fach und schnell helfen sollen – aber eben nur sollen, denn viele Tipps und Tricks für Dein Smart­phone sind unwahr und kön­nen die Sit­u­a­tion teils sog­ar ver­schlim­mern. Wir nehmen solche Haus­rezepte fürs Smart­phone und ver­bre­it­ete Handy-Gerüchte unter die Lupe: Was ist wahr und was unwahr? Die Auflö­sung liest Du hier.

1) Kälte reduziert die Akku-Laufzeit

Nicht nur Dir macht die kalte Jahreszeit zu schaf­fen: Du hast bes­timmt auch schon mal gehört, dass bei fal­l­en­den Tem­per­a­turen auch Deine Akku-Laufzeit sinkt. Aber stimmt das?

Antwort: Ja, das ist wahr! Wird es käl­ter als zehn Grad, schwim­men Ionen langsamer im soge­nan­nten Elek­trolyt. Das ist die Flüs­sigkeit, die den Plus- und Minus­pol im Akku verbindet. Der Elek­trolyt wird bei Kälte zäh­flüs­siger. Die Anzahl der Ionen, die am Plus­pol ankom­men, sinkt – und die Akku-Laufzeit nimmt dadurch ab.

Die Span­nung des Akkus kann übri­gens zusam­men­brechen bei einem Gerät, das viel Strom benötigt. Der Akku kann dadurch the­o­retisch sog­ar kaputt gehen. Aber in der Prax­is schal­tet er sich vorher automa­tisch aus. Du willst Deinen Akku bei Kälte scho­nen? Dann halte Dich an fol­gende Tipps:

  • Handy nur raus­holen, wenn Du es wirk­lich brauchst
  • Bei Kälte tele­fonierst Du draußen am besten mit Headset

2) Ladekabel anderer Hersteller schaden Deinem Gerät

Her­steller rat­en dazu, nur Orig­i­nal-Teile zu nutzen. Denn andere Ladek­a­bel sollen nicht nur  inkom­pat­i­bel sein, son­dern sog­ar Schä­den verur­sachen. Aber stimmt das?

Antwort: Das ist zum Teil wahr! Du kannst jedes passende Ladegerät zum Aufladen Deines Handys nutzen. Wichtig ist, dass Dein Ladegerät TÜV-geprüft und CE-zer­ti­fiziert ist. Erfüllt es die Ansprüche, sollte Dein Smart­phone keine Schä­den davon­tra­gen. Aber sei beson­ders acht­sam bei Zube­hör von unbekan­nten Her­stellern oder Pro­duk­ten aus dem Aus­land. Ein nicht zer­ti­fiziertes Schnäp­pchen kann im schlimm­sten Fall teuer werden.

3) Lad Deinen Akku erst dann auf, wenn er leer ist

Schon mal vom Mem­o­ry-Effekt gehört? Nach diesem soll sich Dein Akku den Energiebe­darf seit der let­zten Ladung merken und nach ein­er Zeit nur noch die benötigte Menge zur Ver­fü­gung stellen. Aber stimmt das Gerücht, dass es schädlich ist, wenn Du Dein Handy auflädst, bevor der Akku leer ist?

Antwort: Das ist nicht mehr wahr! Früher war die Aus­sage abso­lut richtig: Nick­el-Cad­mi­um- und Nick­el-Met­all­hy­brid-Akkus haben durch dieses Lade­v­er­hal­ten an Akku-Laufzeit ver­loren. Neue Akkus sind davon aber nicht mehr betrof­fen und das ist sog­ar rechtlich fest­gelegt. Denn die EU ver­bi­etet seit 2017 die Ver­wen­dung von Nickel-Cadmium-Akkus.

4) Du sollst Dein Akku nicht über Nacht laden

Gehörst Du auch zu denen, die jeden Abend vorm Schlafenge­hen das Handy ans Ladek­a­bel hän­gen und es erst vom Steck­er nehmen, wenn sie wieder aufwachen? Dann hast Du bes­timmt auch schon ein­mal gehört, dass eine Akku-Aufladung über mehrere Stun­den zu ein­er Über­ladung führen soll, was im schlimm­sten Fall zur Über­hitzung führt. Aber stimmt das?

Antwort: Das ist falsch! Dein Handy kann nicht durch stun­den­langes Laden über­hitzen und es entste­ht auch kein Kurz­schluss. Mod­erne Geräte haben dafür einen Ladestopp, der das Laden automa­tisch stoppt, wenn das Gerät voll­ge­laden ist.

5) Leg Dein Smartphone in Reis, wenn es ins Wasser gefallen ist

Platsch! Kurz warst Du abge­lenkt und schon ist es passiert: Dein Smart­phone ist ins Klo gefall­en oder durch einen Regen­schauer nass gewor­den. Das Handy in Reis zu leg­en soll helfen, die Feuchtigkeit aus dem Gerät zu kriegen. Aber stimmt das?

Antwort: Nein, das stimmt nicht! Bei Wasser­schä­den hil­ft es nicht, wenn Du das Smart­phone in Reis legst. Denn die Getrei­dekörn­er kön­nen nur wenig Feuchtigkeit entziehen und brauchen dafür auch sehr lange. Du müsstest für mehrere Tage auf Dein Gerät verzicht­en und ein Erfolg ist nicht garantiert.

Außer­dem kann Reis kein Salz entziehen, was sehr wichtig ist, wenn Dein Handy zum Beispiel beim Urlaub im Meer gelandet ist. Im schlimm­sten Fall kommt durch den Reis dann auch noch Staub in Dein Gerät. Drei Tipps, die wirk­lich helfen, wenn Dein Smart­phone baden geht:

  1. Sofort auss­chal­ten
  2. SIM-Karte ent­fer­nen
  3. Mit weichem Tuch trocknen

Noch mehr Tipps gibt’s hier: Smart­phone ins Wass­er gefall­en: Das kannst Du tun

6) Du kannst Kratzer im Display mit Zahnpasta weg polieren

Oder kennst Du das, wenn Du ein­mal kurz nicht auf­passt und schon prallt Dein Smart­phone auf den Boden – mit der Dis­play-Seite nach unten. Kratzer und Risse im Screen kön­nen die Folge sein. Bei der Suche nach Tipps bist Du bes­timmt auch über das Haus­rezept gestolpert, dass ein biss­chen Zah­n­pas­ta und polieren gegen Kratzer auf Deinem Dis­play helfen sollen. Aber stimmt das?

Antwort: Nein, das stimmt nicht! Von diesem Haus­rezept soll­test Du die Fin­ger lassen, denn die Zah­n­pas­ta-Behand­lung ver­schlim­mert die Risse und Kratzer auf Deinem Smart­phone-Dis­play sog­ar. Zah­n­pas­ta enthält Schleif­par­tikel, die die Kratzer noch weit­er aus­bre­it­en. Vere­in­bare stattdessen ein­fach einen Reparaturter­min für Dein Smart­phone bei uns: Hil­fe | Reparatur und Aus­tausch (vodafone.de)

7) Induktives Laden schädigt Dein Smartphone

Viele Smart­phone-Mod­elle unter­stützen inzwis­chen induk­tives Laden, zum Beispiel auch per Power­bank. Der Vorteil beim soge­nan­nten Wire­less Charg­ing ist, dass Du kein nerviges Kabel mehr benötigst, um Dein Smart­phone aufzu­laden. Du legst es entwed­er auf eine kabel­ge­bun­dene Basis oder auf eine kabel­lose Ladesta­tion wie eine Power­bank mit Qi-Tech­nolo­gie. Qi (aus­ge­sprochen „tschi“) ste­ht in der chi­ne­sis­chen Sprache für Lebensen­ergie oder Leben­skraft. Klingt nach ein­er prak­tis­chen Lösung, aber im Inter­net wird vor schädlich­er Über­hitzung gewarnt. Doch stimmt das?

Antwort: Nein, das ist unwahr! Mit­tler­weile schützt ein Über­hitzungss­chutz Deines Akkus Dein Smart­phone vor Schä­den. So funk­tion­iert die Tech­nolo­gie: Heizen sich die zwei Spulen (Handy und Ladegerät) zu sehr auf, wird der Lade­vor­gang gestoppt und neu ges­tartet. Du hast noch keine Power­bank für induk­tives Laden und willst das ändern? Dann schau mal hier, wo in Dein­er Nähe ein Voda­fone-Shop ist.

Du find­est Smart­phone-Wahrheit­en und -Unwahrheit­en inter­es­sant und willst mehr davon? Dann ver­folge unsere Rei­he dazu auf Face­book und Twit­ter.

Schütz Dein Handy oder Tablet vor Dis­play-Bruch, Dieb­stahl und Wasser­schä­den. Weltweit – mit unser­er Ver­sicherung: Handy- und Tablet-Versicherung

Hast Du schon mal einen der Tipps aus­pro­biert? Oder fällt Dir ein weit­eres Haus­rezept oder Gerücht rund ums Smart­phone ein? Dann teil Deine Erfahrung und Dein Wis­sen in den Kommentaren. 

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