Tipps & Tricks
Outlook mit Gmail & Co. nutzen: So konfigurierst Du POP3 & IMAP
Wenn Dir die Weboberfläche oder die App zu Google Mail nicht komfortabel genug sind oder Du mehrere E-Mail-Konten besitzt, kannst Du Deinen Gmail-Account zum Beispiel auch mit Microsoft Outlook nutzen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Du POP3 oder IMAP aktiviert hast. Wie das geht und wie deren Einrichtung in Outlook dann funktioniert, erfährst Du hier.
Erst kürzlich hat Google die Oberfläche von Gmail umfangreich angepasst. So bietet sie inzwischen anpassbare Hintergründe, verschieden große Ansichten und demnächst sogar KI-gestützte Antwortfunktionen. Doch manchmal muss es eben trotzdem Outlook sein: Der E-Mail-Client von Microsoft besitzt ganz andere Stärken als Gmail und fasst auf Wunsch sogar mehrere Konten in einer einzelnen App zusammen. Beim Verfassen von Nachrichten kannst Du so beispielsweise festlegen, von welchem Account sie versendet werden sollen. Auch Outlooks generelle Struktur ist tendenziell übersichtlicher – zum Teil aber auch Geschmackssache.
So konfigurierst Du Dein Gmail-Konto für POP3 und IMAP
Um Dein Google-Mailkonto mit Outlook nutzen zu können, musst du es zunächst für die Verwendung mit POP3 oder IMAP freischalten. Wir empfehlen Dir grundsätzlich IMAP, generell ist aber auch POP3 möglich: Wähle auf dieser Seite zunächst aus, welches der beiden Protokolle Du aktivieren willst. Du kannst dann zusätzlich noch einige Einstellungen vornehmen, die aber in den meisten Fällen auf ihren Standardwerten bleiben können.
Rufe nun Deinen Outlook-Client auf: Je nach verwendeter Version findest Du die Option zum Hinzufügen von E-Mail-Konten eventuell an anderen Stellen. In Outlook für Office 365 folgst Du dem Pfad „Datei | Informationen | Kontoeinstellungen | Kontoeinstellungen…”. Klicke nun auf „Neu…”, um Deinem Computer ein weiteres Mailkonto hinzuzufügen.
Gib im Anschluss Deine Google-Mailadresse ein. Eventuell ist Outlook, wenn Du auf „Verbinden” klickst, in der Lage, Deine Einstellungen automatisch zu ermitteln. In älteren Outlook-Versionen oder wenn die automatische Einrichtung fehlschlägt, setzt Du dagegen das Häkchen bei „Ich möchte mein Konto manuell einrichten”. Wähle nun als Kontotyp entweder „POP” oder „IMAP” aus – je nachdem, welche Option sich besser für Deine Bedürfnisse eignet. Die nun benötigten Einstellungen solltest Du wie folgt vornehmen (IMAP):
- Eingehender E-Mail-Server: imap.gmail.com
- Port: 993
- Verschlüsselungsmethode: SSL/TLS
- Den Haken bei „Anmeldung mithilfe von SPA” nicht setzen.
- Ausgehende E-Mail: smtp.gmail.com
- Port: 465
- Verschlüsselungsmethode: SSL/TLS
- Auch hier den Haken bei „SPA” nicht setzen.
- Falls die Option vorhanden ist: Gib bei „Ihr Name” Deinen vollständigen Namen ein.
- Dein Benutzername für die Anmeldung bei Gmail ist Deine vollständige Mailadresse.
Für POP3 wiederum gelten diese Einstellungen:
- Eingehender E-Mail-Server: pop.gmail.com
- Port: 995
- Server erfordert eine verschlüsselte Verbindung (SSL/TLS): Ja
- Den Haken bei „Anmeldung mithilfe von SPA” nicht setzen.
- Ausgehende E-Mail: smtp.gmail.com
- Port: 465
- Verschlüsselungsmethode: SSL/TLS
- Auch hier den Haken bei „SPA” nicht setzen.
- Falls die Option vorhanden ist: Gib bei „Name” Deinen vollständigen Namen ein.
- Dein Benutzername für die Anmeldung bei Gmail ist Deine vollständige Mailadresse.
Klicke dann jeweils auf „Weiter” oder auf „Kontoeinstellungen testen…” und prüfe, ob die Testnachricht bei Dir ankommt. Wenn alles funktioniert hat, sollten schon bald die ersten Mails aus Deinem Google-Postfach in Outlook zu sehen sein. Ist die Einrichtung fehlgeschlagen, prüfe zunächst, ob Du für Deinen Google-Account den „Zugriff auf weniger sichere Apps” aktiviert hast.
Video: YouTube / Tatakaus
Auch als iOS-Nutzer kannst Du mit Gmail arbeiten: Wie das geht, verraten wir Dir in unserem separaten Ratgeber zu diesem Thema.
POP3, IMAP und SMTP: Die Protokolle im Überblick
Die Verarbeitung eingehender und ausgehender E-Mails erfolgt mit Hilfe sogenannter Mailprotokolle: Diese dienen dem Informationsaustausch zwischen Deinem Server (auf dem Deine Nachrichten zunächst landen) und Deinem heimischen PC oder Laptop, der diese E-Mails empfängt.
Dabei gibt es einige wesentliche Unterschiede, vor allem zwischen POP3 und IMAP: Wenn Du Mitteilungen mit POP3 (Post Office Protocol, Version 3) abrufst, werden diese vom Server aus an Deinen Mailclient versendet und danach standardmäßig vom Server gelöscht. Das Verfahren ähnelt dem der Briefzustellung: Ist die Nachricht einmal abgeholt, liegt sie auf dem Server nicht mehr vor. Du kannst allerdings festlegen, dass Deine E-Mails dort als Kopie verbleiben sollen. Dieses Vorgehen wird jedoch schnell unübersichtlich, da die elektronische Post, die Du bereits gelesen hast, ein zweites Mal abgerufen wird. Das POP3-Protokoll eignet sich daher vor allem für Fälle, in denen Du nur einen einzigen Mailclient verwendest, was heutzutage eher selten der Fall ist.
Der etwas modernere IMAP-Standard (Internet Message Access Protocol) arbeitet etwas anders: Hier wird ein Abgleich zwischen dem Stand Deiner E-Mails auf dem Server und dem auf Deinem Client (in diesem Falle Outlook) durchgeführt. Wenn Du nun ein weiteres Endgerät wie beispielsweise Dein Smartphone mit Gmail verbindest (oder dies bereits der Fall ist), hast Du auf allen Geräten aufgrund der Synchronisierung denselben Stand an elektronischen Nachrichten vorliegen. Als kleiner Nachteil verbraucht diese Methode allerdings mehr Speicherplatz und Datenvolumen.
Mit SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) wiederum werden E-Mails versendet. Allzu viele Einstellmöglichkeiten gibt es hier nicht – Du kannst jedoch entscheiden, ob die Übertragung verschlüsselt erfolgen soll oder nicht.
Video: YouTube / René Stelljes - Freude an der IT
Zusammenfassung
- Du kannst an Stelle der Gmail-Weboberfläche auch einen Mailclient wie Microsoft Outlook verwenden.
- Nutze Outlook, um komfortabler Nachrichten verfassen, archivieren und lokal speichern zu können.
- Die Einrichtung von Gmail in Outlook erfolgt bei neueren Versionen automatisch.
- Bei älteren Versionen des Programms musst Du dagegen Deine Gmail-Zugangsdaten einschließlich der Serverdaten manuell eingeben.
- Das POP3-Protokoll eignet sich vor allem dann, wenn Du ausschließlich einen einzigen Mailclient benutzt.
- Das IMAP-Protokoll dient dagegen zur Synchronisation Deiner Nachrichten auf mehreren Geräten.
Hat bei Dir die Einrichtung von Gmail problemlos geklappt? Nutzt Du POP3, IMAP oder doch lieber den Webmailer? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.