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HDMI 2.1: Diese Buchse braucht Dein Fernseher für die PS5 und Xbox Series X
Was macht HDMI 2.1 besser als HDMI 2? Und warum ist der Anschluss für die Next-Gen-Konsolen Xbox Series X und PlayStation 5 so wichtig? Die kurze Antwort: Der neue Standard ist in der Lage, mehr Daten gleichzeitig zu übertragen. Das öffnet Tür und Tor für neue Features, etwa 8K-Unterstützung und VRR. Was das im Einzelnen bedeutet und welche Unterschiede sonst noch bestehen, erklärt Dir dieser Artikel.
Zunächst ein paar rohe Zahlen: HDMI 2.1 bietet einen maximalen Datendurchsatz von 38,4 Gigabyte pro Sekunde. Bei HDMI 2.0 liegt die Obergrenze bei 14,4 Gigabyte pro Sekunde. HDMI 2.1 bietet also eine mehr als doppelt so große Bandbreite. Angesichts wachsenden Auflösungen, detaillierteren Texturen sowie steigenden Framerates ist das auch nötig.
Die Xbox Series X und PlayStation 5 profitieren von HDMI 2.1
Bei Auflösungen steigt die Datenmenge im Quadrat: 8K (7.680 x 4.320 Pixel) bezeichnet eine viermal so hohe Auflösung wie 4K (3840x2160 Pixel). 120 Bilder pro Sekunde erzeugen wiederum eine doppelt so große Datenmenge wie 60 Bilder pro Sekunde.
> PS5 vs. Xbox Series X: Welche Next-Gen-Konsole hat die Nase vorn?
Das ist gerade für die Next-Gen-Konsolen wichtig, die einen HDMI-2.1-Port voraussetzen, um ihr volles Potential zu entfalten. 120 FPS (Bilder pro Sekunde) sind mit einem HDMI-2.0-Anschluss (oder älter) nicht möglich. Und auch die Darstellung in 8K entfällt. Wer sich also eine PlayStation 5 oder eine Xbox Series X gönnen möchte, sollte unbedingt seinen Fernseher überprüfen.
HDMI 2.1 unterstützt höhere Auflösungen bei mehr Bildern pro Sekunde
Daher ist mit HDMI 2.0 bei 4K und 60 Bildern pro Sekunde Schluss – für mehr reicht die Bandbreite nicht. Der neue Standard dazu im Vergleich:
- HDMI 2.1 gibt 4K-Inhalte mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde wieder.
- Bei 8K reicht es hingegen für 60 Bilder pro Sekunde.
- Dabei gilt, dass HDMI 2.1 zwar eine Voraussetzung dafür ist, 8K-Inhalte abzuspielen, sich aber umgekehrt keine Rückschlüsse auf die Auflösung des Geräts ziehen lassen. Ein 1440p-Monitor mit HDMI 2.1 ist ebenso denkbar wie ein 4K-Fernseher mit dem Standard. 8K-Abspielgeräte kosten aktuell mindestens 7.000 Euro.
- Theoretisch sind mit HDMI 2.1 sogar Auflösungen im 10K-Bereich möglich.
Besseres HDR
Der höhere Datendurchsatz erlaubt auch die Übertragung von mehr Farben und einer entsprechenden Farbtiefe von bis zu 16 Bit – falls der Fernseher und das Medium es hergeben. Entsprechende Hardware vorausgesetzt, wird der Standard HDR10+ unterstützt: Dabei handelt es sich um eine dynamische Anpassung der HDR-Metadaten. In der Praxis sorgt das etwa für mehr Details in besonders hellen oder dunklen Szenen.
Ruckeln ade mit HDMI 2.1: Das kann VRR
HDMI 2.1 unterstützt auch ein Feature namens VRR. Die Abkürzung steht für „Variable Refresh Rate”, was so viel bedeutet wie eine variable Bildrate. Bildschirme ohne VRR geben Bilder in der Regel in festen Intervallen wieder. Bei 60 Bildern pro Sekunde dauert es beispielsweise genau 16,6 Millisekunden, bevor das nächste Einzelbild erscheint.
Wenn Filme oder Games mit einer Bildrate arbeiten, die nicht 30 oder 60 Bilder pro Sekunde entspricht, führt das zu Rucklern, weil die Anzeige nicht gleichmäßig erfolgen kann. Bei Kinofilmen ist das der Grund für das berühmt-berüchtigte 24p-Ruckeln: Da das Gros der Filme nur mit 24 Bildern pro Sekunde läuft, kommt es zu Unregelmäßigkeiten bei der Darstellung. Das fällt besonders bei Kameraschwenks über eine Landschaft auf.
VRR schiebt Rucklern einen Riegel vor, weil ein Bildschirm mit diesem Feature nicht mehr an feste Intervalle gebunden ist. Die Abspielgeräte müssen VRR ihrerseits unterstützen. Ein HDMI-2.1-Anschluss bedeutet nicht, dass ein Fernseher oder Monitor VRR beherrscht. Gleiches gilt für Blu-ray-Player und sonstige Abspielgeräte.
Fernseher die HDMI 2.1 unterstützen
Hier findest Du eine ganze Reihe Fernseher, die über die HDMI-2.1-Technologie verfügen. Wir halten die Liste aktuell, aber garantieren nicht, dass wir alle Modelle aufzählen.
- LG OLED CX
- LG NANO86, NANO85 und NANO90
- LG OLED C9
- LG OLED B9
- LG OLED BX
- LG UN85000
- Samsung QLED Q950T
- Samsung QLED Q800T
- Samsung QLED Q95T
- Samsung QLED Q90T
- Samsung QLED Q80T
- Samsung QLED Q70T
- Samsung QLED Q60T
- Sony XH90 / X900H
- Sony ZH8
- Philips OLED805
- Philipps OLED855
Was bedeuten QMS, QFT, ALLM und eARC?
Ergänzend ermöglicht HDMI 2.1 außerdem QMS und QFT. QMS steht für „Quick Media Switching”. Der Vorteil: Beim Abspielen eines Filmes bekommst Du kein schwarzes Bild mehr vor dem Start zu sehen, sondern die Wiedergabe erfolgt nahtlos. QMS wiederum ist die Abkürzung für „Quick Frame Transport”. Dieses Feature minimiert die Zeit, die es braucht, bis ein berechnetes Bild vom PC (oder der Konsole) auf dem Bildschirm landet, was weniger Input-Lag zur Folge hat. Vorteilhaft besonders bei schnellen Actionspielen.
Dann ist da noch ALLM, der „Auto Low Latency Mode”, der dafür sorgt, dass mehrere via HDMI 2.1 in einer Kette verbundene Geräte Inhalte mit einer möglichst geringen Latenz auf den Bildschirm bringen. Etwa wenn eine Xbox über einem AV-Receiver mit dem TV verbunden ist. Die sogenannte Daisy-Chain ist eine DisplayPort-Technologie und sie funktioniert ganz ähnlich.
Auch für eine bessere Akustik ebnet HDMI 2.1 den Weg: Der Standard unterstützt eARC, was für „Enhanced Audio Return Channel” steht. Das bedeutet nichts anderes, als dass auch für Sound mehr Bandbreite zur Verfügung steht, was eine entsprechend bessere Audioqualität ermöglicht.
HDMI 2.1 benötigt neue Kabel, ist aber abwärtskompatibel
Der höhere Datendurchsatz von HDMI 2.1 erfordert entsprechende Kabel, die für diesen Zweck gerüstet sind. Immerhin ist der Standard abwärtskompatibel zu älteren Versionen. An einem entsprechenden Anschluss funktionieren auch alte Kabel, die Passform bleibt unverändert. Einziger Nachteil ist in dem Fall, dass Du auf die Unterstützung der oben genannten Features verzichten musst und sich beispielsweise 8K-Inhalte nicht abspielen lassen. Mehr Infos zum Thema findest Du in unserem Info-Artikel zu HDMI.
Besitzt Du bereits ein HDMI-2.1-fähiges Gerät oder benötigst Du die neuen Features nicht? Wir freuen uns auf Deine Meinung im Kommentar-Bereich.
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