Tipps & Tricks
Google Translator Toolkit: So übersetzt Du noch professioneller
Wenn Du häufig Texte übersetzen musst, hast Du sicher schon Google Translate benutzt. Leider ist das Tool für längere Texte nicht wirklich geeignet: So werden Formatierungen nicht übernommen und die Ergebnisse klingen manchmal eher unglücklich. Das Google Translator Toolkit kann hier helfen, da es auch Übersetzungen anderer Nutzer berücksichtigt.
Es könnte so einfach sein: Du lädst ein Dokument hoch und das Web spuckt Dir binnen Sekunden eine perfekte Übersetzung aus. Doch ganz so einfach ist es nicht. Gerade der Kontextbezug und grammatikalische Besonderheiten werden in automatischen Übersetzungssystemen häufig nur unzureichend erfasst. Google will das ändern und benötigt dazu Deine Mithilfe.
Das Google Translator Toolkit kann mehr als die Standard-Übersetzungsmaschine
Für die Übersetzung einzelner Wörter in eine andere Sprache ist das normale Google Translate häufig ausreichend. Gib eines oder mehrere Wörter in die Suche ein und lass Dir das entsprechende Pendant in Deiner Zielsprache anzeigen. Darüber hinaus erhältst Du sogar noch Alternativen, die Du ebenfalls verwenden könntest. Doch bei ganzen Sätzen tut sich Google Translate häufig schwer. Noch schwieriger wird es bei ganzen Dokumenten: Du kannst diese zwar in Google Translate hochladen, jedoch wird die Übersetzung anschließend in einer reinen Textausgabe angezeigt. Diese kann weder bearbeitet, noch durch Alternativen verbessert werden. Die Absatz- und Textformatierung geht obendrein verloren und das Ganze sieht eher unübersichtlich aus.
Video: YouTube/Google
So übersetzt Du ganze Dokumente mit dem Translator Toolkit
Eine praktische Alternative: Googles Translator Toolkit. Willst Du dieses nutzen, rufst Du zunächst die entsprechende Webseite auf. Links oben befindet sich ein Button mit der Beschriftung „Hochladen”. Klicke ihn an und wähle „Zu übersetzende Inhalte hinzufügen”. Du kannst eine Datei hochladen, eine URL übersetzen lassen oder selbst einen Text eingeben. Auch Wikipedia-Artikel und Microsoft Word-Format hochgeladen. Nachdem Du die Datei ausgewählt hast, bestimmst Du noch die Quellsprache aus, in der Dein Text verfasst ist. Anschließend gibst Du unten die Zielsprache ein. Dann klickst Du auf „Weiter” und sofern Du nun kein Übersetzungsbüro beauftragen möchtest, wählst Du „Nein danke”, um zur Übersicht Deiner hochgeladenen Dateien zu gelangen. Klicke nun eine der Dateien an, um sie übersetzen zu lassen.
Video: YouTube/Volker Di Giorgio
Der Übersetzungseditor bietet Dir vielfältige Möglichkeiten
Sobald Du Deine Projekt (beispielsweise eine zu übersetzende Datei) angeklickt hast, erscheint ein neues Fenster, in dem eine maschinell erstellte Übersetzung Deines Textes präsentiert wird. Diese ist nicht unbedingt besser als eine Übersetzung mit dem herkömmlichen Google Translate, spiegelt aber immerhin grob die Formatierung Deines Ursprungsdokuments wider. Stück für Stück kannst Du nun die erstellte Übersetzung bearbeiten oder einfach bestätigen, indem Du den Pfeil nach rechts anklickst. Das Besondere ist hier, dass Du auf Informationen aus Deinem sogenannten Translation Memory zugreifen kannst.
Dabei handelt es sich um einen Übersetzungsspeicher, der verhindern soll, dass sich häufig wiederholende Phrasen doppelt übersetzen werden müssen. Im Glossar findest Du rechts unten bereits vorgefertigte Übersetzungen anderer Nutzer. Das gilt natürlich nur dann, wenn die entsprechende Textpassage bereits übersetzt wurde. Außerdem werden Deine eigenen Übersetzungen automatisch dem sogenannten globalen Übersetzungsspeicher hinzugefügt, sodass andere Übersetzer von Deiner Arbeit profitieren können. Du kannst zudem ein Glossar erstellen, in dem bestimmte Übersetzungen und ihre Besonderheiten in der Ausgangssprache festgehalten werden. Eine App existiert für das Translator Toolkit derzeit leider nicht.
Diese Webseiten helfen, eine Übersetzung zu vervollständigen
Es kann vorkommen, dass es schwierige Phrasen gibt, die weder Du noch das Toolkit ohne Weiteres übersetzt bekommen. Falls dem so ist, kannst Du Deine Phrase herauskopieren und in ein anderes Übersetzungssystem übertragen. Wir stellen einige davon kurz vor:
- linguee.de – Ein großes Angebot an vorgefertigten Übersetzungen mit Kontextbezug und jeder Menge Alternativvorschlägen.
- dict.leo.org – Der Leo-Übersetzer entstand aus einem Informatikprojekt der TU München. Er ist sehr beliebt und bietet eine ganze Reihe von Sprachpaaren zur Auswahl an.
- dict.cc – Auch das Online-Wörterbuch der TU Chemnitz bietet eine Menge Alternativvorschläge für bestimmte Wörter und Phrasen an.
- woxikon.de – Woxikon kann nicht nur in verschiedene Sprachen übersetzen, sondern bietet direkt auch alternative Wörter mit ähnlicher Bedeutung an.
Video: YouTube/jetska1810
Zusammenfassung
- Mit dem Google Translator Toolkit kannst Du ganze Dokumente, Webseiten und sogar Video-Untertitel übersetzen lassen.
- Die automatisch erstellte Übersetzung kannst Du abschnittsweise korrigieren und durch Deine eigene Version ersetzen.
- Das System übernimmt die Struktur Deines Ausgangsdokuments und Du kannst sie anschließend für Deine Übersetzung nutzen.
- Sofern es Vorschläge für die Übersetzung aus der Nutzerbasis gibt, werden Dir diese im Glossar angezeigt.
- Lege Deinen eigenen Übersetzungsspeicher (Translation Memory) an, um nicht mehrmals dieselben Phrasen übersetzen zu müssen.
- Auf alternativen Websites findest Du Übersetzungsvorschläge und Alternativen für einzelne Textteile.
- Falls Dir die Arbeit zu langwierig wird, kannst Du auch ein Übersetzungsbüro beauftragen.
- Eine echte Webseitenintegration wie beispielsweise bei TRADOS oder Smartling bietet das Translator Toolkit derzeit nicht an.
Wie übersetzt Du Deine Texte? Arbeitest Du gern mit dem Google Translation Toolkit oder setzt Du lieber auf Alternativen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.