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Externes Mikrofon unter Android einrichten: Für Profi-Aufnahmen
Dein Android-Smartphone kann mehr, als nur das eingebaute Mikrofon zu verwenden: Wie wäre es, wenn Du stattdessen ein professionelles externes Mikrofon anschließt? Neben dem Ausfiltern störender Windgeräusche leisten separate Gadgets häufig Erstaunliches, was die Wiedergabe von Sprache und Musik angeht. Wir zeigen Dir, wie Du fast jedes Profi-Mikro mit Deinem Gerät verbindest und was Du dafür benötigst.
Die Musik beim letzten Konzertmitschnitt klingt verzerrt, weil es einfach zu laut war? Dein Interviewpartner ist kaum zu verstehen, weil Wind und andere Nebengeräusche die Aufnahme trüben? Wenn Du mit Deinem Android-Gerät mehr machst als nur zu telefonieren und Audioaufnahmen ausschließlich in ruhiger Umgebung durchzuführen, kann ein externes Mikrofon helfen. Aktuelle Smartphones sind so ausgelegt, dass sie über den eingebauten USB-Port auch mit professionellem Audio-Equipment verbunden werden können. Die richtige Rekorder-App hilft anschließend dabei, das Maximum aus Deiner Aufnahme herauszuholen – ohne PC oder Laptop.
Externes Mikrofon unter Android: Diese Hardware brauchst Du
Um mit Deinem Audioprojekt loszulegen, brauchst Du natürlich zunächst einmal ein modernes Android-Smartphone mit freiem Speicherplatz. Sofern Dein Mikrofon nun genau wie Dein Smartphone über einen 3,5 Millimeter-Audioanschluss verfügt, kannst Du es in vielen Fällen einfach in die entsprechende Buchse einstecken und direkt loslegen. Allerdings fallen viele Mikrofone dieser Bauart und wie sie meist in Headsets vorkommen, qualitativ hinter professionellem Equipment zurück.
Eine Alternative ist, ein USB-Mikrofon mit einem sogenannten USB-OTG-Kabel zu verwenden: USB-Mikrofone gibt es naturgemäß in verschiedenen Ausführungen und in sehr unterschiedlicher Qualität – näheres zu unterschiedlichen Mikrofonarten verraten wir Dir weiter unten. (Fast) allen gemeinsam ist jedoch, dass sie mit Hilfe des sogenannten USB-OTG-Standards mit Deinem Gerät verbunden werden können. Besorge Dir also zunächst ein passendes Mikrofon und einen USB-OTG-Adapter. Smartphones besitzen einen sogenannten USB-C-Anschluss, der mit Hilfe des OTG-Kabels oder Adapters in einen USB-A-Anschluss verwandelt wird. Wir empfehlen Dir die Verwendung eines Adapters mit Kabel, um den USB-C-Anschluss an Deinem Smartphone nicht unnötig zu verlängern und möglicherweise die Buchse mechanisch zu beschädigen.
Für den Einsatz im Feld solltest Du außerdem darauf achten, dass Dein Mikrofon keine externe Stromversorgung für den Betrieb benötigt.
Video: YouTube / EAN Tech
Audio professionell aufnehmen: Die passende App finden
Damit sich Dein Mikrofon und Dein Smartphone bestens verstehen und Du obendrein die notwendigen Aufnahmeeinstellungen vornehmen kannst, brauchst Du natürlich noch eine passende Anwendung. Die Audio Recorder-App von Sony bietet bereits einen guten Funktionsumfang – noch professioneller geht es hingegen in der WavStudio-App zu. Welche Software für Deine Zwecke am Besten geeignet ist, solltest Du durch Ausprobieren selbst herausfinden – oder dafür einen Blick in unsere separate Aufstellung nützlicher Audiorekorder-Apps werfen.
Eine gute Anwendung sollte folgende Features aufweisen:
- Einstellbare Eingangsempfindlichkeit: Stelle sicher, dass Deine Aufnahme nicht übersteuert oder zu leise ist, indem Du das Eingangssignal passend einstellst.
- Anzeige des Eingangssignals (Aufnahmepegel): Beobachte während der Aufnahme, ob die Sprache oder die Musik die richtige Lautstärke hat.
- Einfache Dateiverwaltung: Sieh Dir im Detail an, ob die Dateiverwaltung der App Deinen Bedürfnissen entspricht und ob es Begrenzungen bei der Aufnahmelänge gibt.
- (Eventuell) Mehrspuraufnahmen: Vielleicht möchtest Du mehrere Mikrofone gleichzeitig verwenden und deren Ton in der App zusammenführen (beispielsweise bei Bands interessant).
Video: YouTube / JoshyTek
Dynamisches oder Kondensator-Mikrofon? Auf den Einsatzzweck kommt es an
Allen Mikrofonen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie Luft in elektrische Schwingungen umsetzen, die Dein Smartphone (oder ein anderes Gerät) verarbeiten kann. Zu diesem Zweck besitzen sie mehr oder weniger große Membranen, die der Schall in Schwingung versetzt. Ein sogenanntes Kondensatormikrofon ist dabei in der Lage, höhere Frequenzen zu erfassen als sein dynamisches Pendant. Allerdings benötigt ein solches Gerät eine sogenannte Phantomspeisung mit 48 Volt, was den spontanen Einsatz unterwegs eher schwierig macht.
Ein dynamisches Mikrofon hingegen ist deutlich robuster und kommt (meist) ohne zusätzliche Stromversorgung aus. Natürlich gilt auch hier, dass hochwertigere Gadgets meist teurer sind, aber auch eine deutlich bessere Klangqualität aufweisen.
Für semi-professionelle Studioaufnahmen empfehlen wir Dir den Einsatz einer sogenannten Mikrofonspinne (hierdurch wird das Mikrofon beispielsweise vom Trittschall im Raum entkoppelt) und einen Plopp- oder Windschutz. Dieser wird entweder vor dem Mikrofon installiert oder als Hülle darüber gestülpt und filtert je nach Qualität und Ausführung unerwünschte Geräusche heraus. In besonders windigen Umgebungen kannst Du auch einen Fellüberzug verwenden, in dem sich der Wind verfängt und somit die Aufnahme weniger stört.
Video: YouTube / SimpleLab
Zusammenfassung
- Du kannst viele externe Mikrofone mit Deinem Smartphone verbinden.
- Der Anschluss erfolgt entweder über die eingebaute Kopfhörerbuchse oder über USB.
- Bei Verwendung des USB-Anschlusses benötigst Du neben dem Mikrofon ein USB-OTG-Kabel aus dem Zubehör.
- Welches Mikrofon Du wählst, hängt vom geplanten Aufnahmeprojekt ab.
- Verwende für Aufnahmen möglichst einen geschlossenen Kopfhörer, um das Eingangssignal mithören zu können.
Welches Mikrofon verwendest Du für Deine Aufnahmen? Klappt bei Dir der Anschluss problemlos? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.