Chinesin lehrt Chinesisch
Frau schaut auf ihr iPhone
Hand hält Smartphone, auf dem Display die Zahl 18, im Hintergrund das Apple-Logo

Chinesisch lernen mit App-Unterstützung: So gelingt es

Du möcht­est also Chi­ne­sisch ler­nen? Ob mit App oder ohne, im Fol­gen­den find­est Du einige Tipps, die Dir den Ein­stieg in die Fremd­sprache erle­ichtern sollen. Zunächst erfährst Du ein paar all­ge­meine Ratschläge, gefol­gt von Apps, die Du zum Ler­nen der Sprache nutzen kannst.

Beginne mit der Aussprache

Im Sinolo­gi­es­tudi­um ler­nen Stu­den­ten in den ersten Wochen haupt­säch­lich die Aussprache der einzel­nen Töne. Kein Wun­der, eine Silbe lässt sich im Chi­ne­sis­chen auf vier unter­schiedliche Arten aussprechen (plus ein neu­traler Ton). Wer die Aussprache nicht kor­rekt beherrscht, wird schnell missver­standen. Wir empfehlen daher, Dich zunächst auf die Aussprache zu konzen­tri­eren, und zwar aktiv und pas­siv. Das Gehör spielt dabei eine große Rolle: Je bess­er Du die Töne unter­schei­den kannst, desto ein­fach­er ist es auch, sie selb­st anzuwen­den. Der Klas­sik­er in dem Zusam­men­hang: der löwe­nessende Dichter in der Stein­höh­le.

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Video: YouTube / Ning kocht

Lerne Pinyin

Pinyin ist die offizielle Umschrift chi­ne­sis­ch­er Zeichen in roman­is­che Buch­staben. Wenn Du Pinyin nicht beherrschst, hil­ft Dir die Umschrift von Tex­ten kaum etwas. Am wichtig­sten sind hier­bei die vier Töne sowie all­ge­meine Ausspracheregeln. Das chi­ne­sis­che Wort für „Chi­na” in Pinyin etwa ist „Zhōng­guó”, wobei die erste Silbe wie „Dschung” gele­sen wird (mit einem stimmhaften „sch”). Die vier Töne sind 1. steigend, 2. hoch gle­ich­bleibend, 3. fal­l­end und steigend sowie 4. fal­l­end. Ohne akustis­che Beispiele wirst Du jedoch Prob­leme haben. Sämtliche Beson­der­heit­en der Umschrift wiederzugeben, würde den Rah­men dieses Rat­ge­bers allerd­ings spren­gen. Daher noch mal in aller Kürze: Ohne halb­wegs kor­rek­te Aussprache und Pinyin-Ken­nt­nisse dürfte Chi­ne­sisch ler­nen unnötig schwierig sein, da Du beispiel­sweise die Vorzüge von Über­set­zungs-Apps nicht vol­lends auss­chöpfen kannst.

Suche den Dialog

Sprache ist Kom­mu­nika­tion: Texte sind die eine Seite der Medaille, Dialoge die andere. Wenn Du Chi­ne­sisch ler­nen möcht­est, musst Du vor allem eins: sprechen. Ohne Feed­back ist das allerd­ings schwierig. Es empfehlen sich daher Hochschulkurse für Anfänger und/oder die Suche nach einem Tandem­part­ner zwecks Sprachaus­tausch. Wenn sich in Dein­er Stadt eine Uni­ver­sität befind­et, die Sinolo­gie anbi­etet, lohnt sich ein Blick ans schwarze Brett des jew­eili­gen Fach­bere­ichs. Oft suchen Chi­ne­sen dort nach Übungspart­nern, um Deutsch als Fremd­sprache zu lernen.

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Video: YouTube / feqwix

Kurzzeichen oder Langzeichen – was ist der Unterschied?

In Sprache­in­stel­lun­gen am Com­put­er bist Du vielle­icht der Beze­ich­nung „Chi­ne­sisch (vere­in­facht)” oder ähn­lich begeg­net. Dabei han­delt es sich nicht per se um ein­fach­es Chi­ne­sisch, son­dern bezieht sich auf die Schreib­weise der Zeichen. Mod­ern­er Stan­dard sind die soge­nan­nten Kurzze­ichen, die sich von den tra­di­tionelleren Langze­ichen nur in der Anzahl der Striche unter­schei­den. Das Wort „Hànzì” (chi­ne­sis­che Zeichen) schreibt sich in Langze­ichen beispiel­sweise 漢字, in Kurzze­ichen jedoch 汉字. Für den schnellen Ein­stieg empfehlen wir, Dich zunächst auf Kurzze­ichen zu beschränken, mit ein­er Aus­nahme: Tai­wan, Hong Kong und Macau ver­wen­den immer noch Langze­ichen sowie nur leicht verkürzte Vari­anten. Soll­test Du also nur Kurzze­ichen ken­nen, kann das im Urlaub wom­öglich von Nachteil sein.

In dem Zusam­men­hang auch wichtig: Die Strichrei­hen­folge beim Schreiben von Zeichen ist fest­gelegt, fol­gt aber Regeln. Zum Nach­schla­gen von einzel­nen Zeichen oder Wörtern sind der­ar­tige Ken­nt­nisse vorteilhaft.

Diese Apps solltest Du auf jeden Fall kennen

Chi­ne­sisch ler­nen allein mit Apps ist nicht sehr erfol­gsver­sprechend. Zwar find­est Du zahlre­iche Exem­plare, die Dir ein­fache Touris­ten-Phrasen beib­rin­gen – für eine ern­sthafte Auseinan­der­set­zung mit der Sprachen sind diese aber denkbar ungeeignet. Die besten Apps sind daher die, die Dich beim Ler­nen unterstützen.

Pleco: Eine App für alles

Ple­co ist eine eier­legende Wollmilch­sau für Men­schen, die Chi­ne­sisch ler­nen, egal ob Anfänger oder Sinolo­gie-Dozent. Die Basis-App selb­st ist gratis und bietet weit­erge­hende Funk­tio­nen als In-App-Kauf an. Diese sind teils zwar rel­a­tiv teuer, dafür erhältst Du auf Wun­sch aber dig­i­tale Ver­sio­nen bekan­nter Nach­schlagew­erke, darunter beispiel­sweise das „Hanyu da cid­i­an”, das umfan­gre­ich­ste Chi­ne­sisch-Wörter­buch, das in gedruck­ter Form ganze 13 Bände umfasst. Die Gratis-App enthält bere­its zwei Wörter­büch­er, in denen Du nach unter­schiedlichen Kri­te­rien suchen kannst. Per In-App-Kauf liest ein Mut­ter­sprach­ler Ein­träge vor, das gilt für Man­darin und Kan­tone­sisch. Weit­ere empfehlenswerte Add-ons: Schriftze­ichen­suche per Schrifteingabe mit der Hand, Tex­terken­nung- und Über­set­zung via Kam­era (OCR), Anzeige der Strichrei­hen­folge sowie dig­i­tale Lernkärtchen zum Pauken. Es ste­ht auch ein Fea­ture-Bun­dle zum Kauf bere­it, das alle prak­tis­chen Funk­tio­nen abseits von Wörter­büch­ern enthält. Ple­co gibt es für iOS und für Android. Eine Preis­liste des Anbi­eters find­est Du auf der offiziellen Web­seite (auf Englisch).

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Video: YouTube / Fancy Nancy TV

Anki: Der kostenlose Flashcard-Platzhirsch

Wenn Du Sprachen wie Chi­ne­sisch lernst, kommst Du um auss­chweifende Übungssitzun­gen nicht herum. Hier hil­ft Anki: Die App ist kosten­los und bietet virtuelle Lernkärtchen. Sets erstellst Du entwed­er selb­st oder lädst Dir vorge­fer­tigte Zusam­men­stel­lun­gen der Com­mu­ni­ty herunter. Ein Algo­rith­mus soll dafür sor­gen, dass Du die opti­male Anzahl an Wieder­hol­un­gen zu Gesicht bekommst, damit Vok­a­beln und Co. möglichst gut im Langzeitgedächt­nis bleiben. Neben iOS und Android ist Anki auch für Win­dows, Mac und Lin­ux auf der offiziellen Home­page erhältlich.

Google Übersetzer: Für die schnellere Übersetzung mit der Kamera

Der Google Über­set­zer mag vielle­icht nicht gut genug sein, um Romane zu über­set­zen – für den All­t­ag­sein­satz im Urlaub reicht die App aber alle­mal. Beson­ders erwäh­nenswert ist hier­bei die Kam­era als Live-Dol­metsch­er: Richte die Linse auf chi­ne­sis­che Schriftze­ichen und dank Aug­ment­ed Real­i­ty erscheint die Über­set­zung in Echtzeit auf dem Smart­phone-Bild­schirm. Die Anwen­dung ste­ht kosten­los für iOS und für Android zum Down­load bere­it. Insid­er-Tipp: Bei Speisekarten ist den­noch stets Vor­sicht ange­bracht. In diesem Sinne: Fro­hes Lernen.

Zusammenfassung

  • Aussprache und Pinyin sollte am Anfang im Fokus Dein­er Lernbe­stre­bun­gen stehen.
  • Beschränke Dich zunächst auf Kurzze­ichen, außer Du möcht­est nach Tai­wan, Hongkong oder Macau.
  • Ple­co bietet so ziem­lich alles, was ein Sinolo­gi­es­tu­dent in ein­er App benötigt.
  • Die kosten­lose App Anki emp­fiehlt sich hinge­gen zum Ler­nen von Vok­a­beln und Co.
  • Die Live-Über­set­zung des Google Über­set­zers ist beson­ders für den All­t­ag und im Urlaub geeignet.

Lernst Du bere­its Chi­ne­sisch und hast weit­ere App-Empfehlun­gen? Teile Deine Erfahrung doch mit der Com­mu­ni­ty, um voneinan­der zu lernen.

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