Tipps & Tricks
3D-Fotos erstellen: So verleihst Du Deinen Bildern echte Tiefe
Aufnahmen mit echter Tiefe: Wenn Du 3D-Fotos erstellen möchtest, gilt es, einige Dinge zu berücksichtigen. Mit dem nötigen Wissen ausgestattet, ist die Technik aber ganz einfach. Wir erklären Dir, welche Methoden es gibt und wie Du sie anwendest.
Um 3D-Fotos zu erstellen, ist die Vorgehensweise immer die gleiche: Fotografiere das Motiv zweimal aus leicht verändertem Blickwinkel, und zwar horizontal versetzt. Der Unterschied sollte nur gering sein und maximal wenige Zentimeter betragen, damit der 3D-Effekt später natürlich wirkt. Ist der Abstand zudem zu groß, fällt es dem Betrachter umso schwieriger, seinen Blick korrekt zu fokussieren.
Das gilt es bei der Aufnahme zu beachten
Da Du die zwei Aufnahmen wahrscheinlich hintereinander machen wirst, sind bewegte Motive denkbar ungeeignet. Im besten Fall sind alle Bildteile statisch, sodass die Unterschiede ausschließlich im veränderten Blickwinkel liegen. Rauschende Baumwipfel oder herumtollende Haustiere sind für das Vorhaben also keine gute Wahl. Ein parkendes Auto ist hingegen ebenso gut geeignet wie Architektur. Bei Windstille kommen auch Landschaften infrage.
Um die versetzten Bilder bis auf den Blickwinkel möglichst identisch zu gestalten, solltest Du die Automatik deaktivieren. Fokus, Blendenöffnung und ISO sollten immer gleich sein. Möchtest Du deine 3D-Fotos für die Kreuzblicktechnik (dazu später mehr) nutzen, empfiehlt sich zudem ein Hochkantformat, um die Augen zu schonen. Damit der Versatz wirklich auf die horizontale Ebene beschränkt ist, empfiehlt sich zudem ein Stativ auf glattem, planem Untergrund.
Video: Youtube / Stereo Maker
Kreuzblicktechnik, 3D-Brille und VR: Diese Techniken gibt es
Es gibt mehrere Methoden, um 3D-Fotos anzuschauen. Die einfachste ist die sogenannte Kreuzblicktechnik, genauer gesagt: Schielen. Der umgekehrte Ansatz funktioniert zwar auch, da der Mensch seine Augen jedoch schlechter nach außen drehen kann als nach innen, ist für 3D-Fotos schielen vorzuziehen.
Hast Du zwei Fotos wie oben beschrieben aufgenommen, gilt es, diese im nächsten Schritt zusammenzusetzen. Dafür musst Du nicht in Photoshop oder GIMP herumprobieren, sondern es gibt bereits spezialisierte Software. Eine kostenlose Variante heißt StereoPhoto Maker und steht hier zum Download bereit. So erstellst Du ein Stereobild mit dem Tool:
- Klicke links oben auf „Datei” und wähle „Linkes/Rechtes Bild öffnen” aus.
- Ein Fenster öffnet sich, in dem Du die geschossenen Bilder auswählst.
- Halte am besten Steuerung gedrückt und klicke beide Dateien an, um sie gleichzeitig zu öffnen.
- Da sich bei der Kreuzblicktechnik, wie der Name schon sagt, der Blick kreuzt, ist eine entgegengesetzte Bildanordung erforderlich: Die weiter rechts erfolgte Aufnahme gehört also nach links und umgekehrt. Mit der X-Taste wechselst Du gegebenenfalls die Anordnung der Fotos.
- Falls Du beim betrachten feststellst, dass die beiden Bilder doch nicht optimal ausgerichtet sind, empfiehlt sich die automatische Bildjustage. Eine entsprechende Option findest Du im Menü unter „Justage”.
- Drücke zum Abschluss Strg+S, um das Werk als 3D-Foto zu speichern.
- Öffne das 3D-Foto auf PC oder Smartphone und schiele, bis sich die beiden Einzelbilder in der Mitte überlagern und ein drittes Bild ergeben.
Anaglyph-3D: Tiefeneffekt mit Brille und zwei Farben
Statt zu schielen lässt sich der Tiefeneffekt auch mit einer Anaglyph-Brille erzielen. Dabei sind die Brillengläser unterschiedlich gefärbt. Die Kombination aus Rot und Blau kommt häufig vor. Mit dem StereoPhoto Maker kannst Du die zwei Fotos für die Anaglyph-Brille aufbereiten: Die Software färbt die Aufnahmen gemäß den Brillengläsern, sodass jedes Auge beim Betrachten durch die Brille ein unterschiedliches Bild zu sehen bekommt. Im StereoPhoto Maker geht das folgendermaßen:
- Klicke auf „Datei” und wähle „Linkes/Rechtes Bild öffnen” aus.
- Öffne die gewünschten Aufnahmen und wähle dann „Stereo | Farb-Anaglyphen” im Menü aus. Hier stehen mehrere Farbkombinationen zur Wahl. Suche die passenden Farben für Deine Anaglyph-Brille aus.
- Speichere das Bild mit Strg+S.
Video: Youtube / Alex Stereofotografie
Mit einer Virtual-Reality-Brille erhältst Du beim Anschauen die beste Qualität. Die Nachteile von Kreuzblicktechnik oder Anaglyph gibt es hier nicht. Dafür sind VR-Brillen teurer: Die günstigste Lösung dürfte Google Cardboard sein, ein Smartphone vorausgesetzt. Solltest Du gleichzeitig an 3D-Spielen für den PC interessiert sein, kommt etwa eine HTC Vive infrage. Um eigene Fotos fit für 3D-Brillen zu machen, empfiehlt sich ebenfalls der StereoPhoto Maker. Folge der Schritt-für-Schritt-Anleitung oben und speichere das Bild schließlich als MPO-Datei ab. Als Betrachtungssoftware dient ebenfalls der StereoPhoto Maker.
Zusammenfassung
- Stereobilder bestehen aus zwei Fotos, leicht auf horizontaler Ebene versetzt.
- Bewegte Elemente sollten im Bild nicht vorkommen.
- Um 3D-Bilder zu betrachten, kommen mehrere Methoden infrage: Kreuzblicktechnik-Anaglyph-Brille oder VR-Brille.
- Nutze die kostenlose Software StereoPhoto Maker, um Deine Aufnahmen zusammenzusetzen und anzuschauen.