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Serien wie Babylon Berlin: Die besten Alternativen
Die Prestige-Serie Babylon Berlin, eine Großproduktion aus deutschen Landen, ist endlich auch im Free-TV gestartet. Im Zuge unseres Themen-Specials „Die Goldenen Zwanziger: Sünde, Exzesse und Glamour“ empfehlen wir euch weitere spannende Serien wie Babylon Berlin...
Im Stile großer, aufwendig produzierter (und meist aus den USA stammender) Serien wie etwa Breaking Bad, Westworld oder Game of Thrones entwerfen die Serienmacher Tom Tykwer (Lola rennt, Cloud Atlas), Achim von Borries und Hendrik Handloegten in Babylon Berlin ein breit angelegtes Panorama der knisternden Metropole Berlin zu Zeiten der endenden Weimarer Republik.
Im Jahr 1929 nimmt Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) in einem Erpressungsfall die Ermittlungen auf. Unterstützung erhält Rath von Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries). Die moderne, unkonventionelle Ritter führt zu Serienbeginn simple Bürotätigkeiten für die Berliner Polizei aus, doch möchte sie die erste Polizistin in der Kriminalkommission werden - unvorstellbar für eine Frau!
Im Zuge der polizeilichen Untersuchung kommen Rath und Ritter langsam einer großangelegten Verschwörung auf die Spur: Weltkriegs-Veteranen streben in der fragilen Weimarer Republik nach der Macht.
Die Ermittlungen des Duos führen auch immer wieder ins turbulente und dekadente Berliner Nachtleben der Goldenen Zwanzigerjahre, einem Jahrzehnt, in dem der Glamour allgegenwärtig war. Die fesselnde Großstadt Berlin in diesem Jahrzehnt bildete Filme, die in die Zwanzigerjahre entführen, lassen diese Dekade wieder auferstehen.
Falls du Babylon Berlin magst, und nun nach weiteren ähnlichen Serien suchst, haben wir für dich einige empfehlenswerte Qualitätsserien zusammengetragen, die thematisch auf die eine oder andere Art mit der deutschen Großproduktion verwandt sind.
Wie gut du dich mit dem Leben von damals auskennst, kannst du übrigens in unserem Zwanzigerjahre-Quiz testen.
Taboo: Breit angelegtes Panorama
Vom Luxus des Moka Efti und der vornehmen Villa des Regierungsrates Benda bis hin zur ärmlichen Arbeiterwohnung der Ritters: In Babylon Berlin taucht das Publikum ganz tief in das Berlin der 1920er Jahre ein.
Taboo mit Tom Hardy (Mad Max: Fury Road, Venom) in der Hauptrolle ist eine empfehlenswerte Serie, die mit ebenso viel faszinierendem Zeitkolorit aufwartet.
Die von der BBC produzierte historische Mystery Drama-Serie entführt ins geschäftige London des Jahres 1814: Hardy verkörpert Hauptfigur James Keziah Delaney, einen düsteren Briten mit schwarzer Seele, der nach zehn Jahren aus Afrika heimkehrt, um das Erbe seines Vaters anzutreten.
Delaney wurde in Afrika von Schamanen in Geheimlehren unterwiesen, seine Widerstandskräfte sind übermenschlich, und zurück in London macht er sich mit der Ostindien-Kompagnie schnell mächtige Feinde. Mit Halbschwester Zilpha Geary (Oona Chaplin, Game of Thrones) verband den undurchschaubaren Delaney einst eine inzestuöse Beziehung…
Wie in Babylon Berlin führt Taboo quer durch alle Gesellschaftsschichten – vom Palast des Königs bis in billige Absteigen und Bordelle im Hafenviertel. Dabei entsteht ein graues, schmutziges und grimmiges London vor den Augen der Zuschauer. In diesem Fall gilt also nicht: Früher war alles besser - wie du in unserem Video sehen kannst.
Wem Tom Hardy allerdings zu viel Testosteron verströmt - und das wäre durchaus nachvollziehbar! – der möge sich die historische Serie Outlander einmal zu Gemüte führe. Sie spielt im Jahr 1743 und auch diese Epoche wird in der historischen Serie beeindruckend in Szene gesetzt.
True Detective: Ermittlerteam(s) mit Reibungspunkten
Wer gar nicht genug bekommen kann von Ermittler-Duos im Stil von Gereon Rath und Charlotte Ritter, der schaue sich die Anthologie-Serie True Detective einmal genauer an:
In der ersten Staffel der Krimi-Serie begeben sich Familienmensch Marty Hart (Woody Harrelson) und der von seiner Vergangenheit als Undercover-Drogen-Cop gezeichnete Rust Cohle (Matthew McConaughey) in den Sümpfen Louisianas auf die Jagd nach einem Serienmörder.
True Detective glänzt mit einer ausgefallenen, verschachtelten Erzählstruktur - die spannende Krimi-Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von 17 Jahren.
Doch so richtig unwiderstehlich und faszinierend wird die von Nic Pizzolatto kreierte Serie durch die fesselnde Dynamik der beiden Cops: Der lebensbejahende Marty Hart hat zuhause Frau Maggie (Michelle Monaghan) und zwei kleine Töchter, geht jedoch auch fremd.
Rust Cohle hingegen wird von Halluzinationen heimgesucht und seine Tochter verstarb in einem fürchterlichen Unfall. Der hochtalentierte zynische Einzelgänger glaubt fest an die Bedeutungslosigkeit aller Dinge und ist von tiefem Pessimismus geprägt…
Die Gespräche zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Figuren während ausgedehnter Autofahrten gehören eindeutig zu den Höhepunkten von True Detective. Sowohl McConaughey wie auch Harrelson spielen hier groß auf.
Wem jedoch eher der Sinn nach einem Mann/Frau-Ermittlerteam steht, der ist mit der zweiten Staffel von True Detective besser bedient. Hier kämpfen sich Rachel McAdams und Colin Farrell in einem ganz neuen Mordfall durch ein neues Setting.
Die Einkreisung: Historische Ermittler
Babylon Berlin sehr ähnlich ist auch die historische Thriller-Serie mit (kriminal-)psychologischem Einschlag The Alienist - Die Einkreisung. Der deutsche Hollywoodstar Daniel Brühl (The First Avenger: Civil War) übernimmt in der Serie eine Hauptrolle.
Im Moloch New York gegen Ende des 19. Jahrhunderts treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Der Killer ermordet auf grausame Art Straßenkinder, genauer jugendliche männliche Prostituierte.
Theodore Roosevelt (Brian Geraghty), der neue Polizeichef der Stadt, bildet eine Art geheime Sonderkommission bestehend aus Kriminalpsychologe Dr. Laszlo Kreizler (Daniel Brühl), Illustrator und Lebemann John Moore (Luke Evans) und Sara Howard (Dakota Fanning), einer eigenwilligen Sekretärin.
Das ungewöhnliche Trio stößt - neben der Jagd nach dem Mörder - auf einige Widerstände: Die Mächtigen New Yorks behindern die Ermittlungen, eine Frau als Polizistin ist in der damaligen Zeit schlicht nicht vorstellbar und auch die gerade erst aufkommende Psychologie gilt nicht als ernstzunehmende Wissenschaft. Dr. Kreizler wird immer wieder angefeindet ob seiner Methoden und Überzeugungen.
In The Alienist wird das New York der 1890er Jahre vollends zum Leben erweckt - nicht unähnlich des Londons aus Taboo. In beiden Serien wird die Großstadt zu einer Art Protagonist und zum heimlichen Star.
Eine rundum gelungene historische Serie, nicht unähnlich der BBC-Produktion Peaky Blinders, einer historischen Netflix-Gangsterserie, die zur Babylon Berlin-Zeit in der englischen Industriestadt Birmingham spielt.
Utopia: Verschwörungen und undurchschaubare Agenden
Die britische Produktion Utopia könnte all jenen Zuschauern zusagen, die an Babylon Berlin die zahlreichen Verschwörungen und Intrigen besonders schätzen.
In Utopia dreht sich alles um eine Geheimorganisation, die nur als „Netzwerk“ bekannt ist. Ian (Nathan Stewart-Jarrett), Becky (Alexandra Roach) und Wilson (Adeel Akhtar) kennen sich lediglich aus einem Internetforum. Ihnen fällt Utopia Experimente 2 in die Hände, eine Graphic Novel, die einen schrecklichen, weltverändernden Plan enthält.
Fortan versucht die neue Gemeinschaft, die üblen Machenschaften des Netzwerks zu stoppen. Verfolgt von Killern fragen sich Becky, Ian und Wilson, was das Netzwerk eigentlich vorhat, und um wen es sich bei dem geheimnisvollen Mr. Rabbit handelt…
Utopia gehört zu jener Art Serien bzw. Geschichten, die man als Zuschauer vollständig selbst entdecken sollte. Je weniger vorab bekannt ist, desto mehr Spaß macht die Verschwörungs-Thriller-Serie.
In den USA ist übrigens aktuell ein Remake von Utopia in Arbeit. Showrunnerin und damit Hauptverantwortliche für die US-Adaption ist Gone Girl-Autorin Gillian Flynn, die bereits für andere packende Verfilmungen verantwortlich war.