Inside Vodafone
Wie funktioniert eigentlich das Kabelnetz in Deutschland?
Hunderte Sender, Tausende Signale, Millionen Zuschauer: Von der Aufnahme aus dem Stadion, TV-Studio oder der Sendeanstalt bis zu Deinem Fernseher ist es ein langer Weg für ein TV-Signal, der kaum Zeit in Anspruch nimmt. Wir begleiten eine Sendung von der Aufzeichnung bis zu Deinem Fernseher.
Das Netz hinter Deinem Kabelanschluss
Angefangen hat alles im Jahr 1982. Die Post hatte damit begonnen, in der Bundesrepublik flächendeckend Breitbandkabel im Boden zu versenken, aufgeteilt in vier Netzebenen. Das Netz aus Glasfaser- und Koaxialkabeln ist bis heute die Basis für das Kabelnetz hinter Deinem Kabelanschluss. Anfangs war es einzig für TV-Signale bestimmt. Heutzutage kannst Du über einen Rückkanal auch telefonieren und im Internet surfen.
Die neueste Episode Deiner Lieblingsserie, die Live-Übertragung aus dem Stadion und alle anderen TV-Sendungen, die Du über Deinen Kabelanschluss sehen kannst, werden von den TV-Sendern an die Kabelanbieter ausgeliefert. Das geschieht unkomprimiert und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Gigabit pro Sekunde. So fließen also bis zu 37,5 GB Daten pro Sekunde von einem einzigen TV-Sender in die verschiedenen Sendezentren. Man spricht hier von Netzebene 1. Die beiden Sendezentren von Kabel Deutschland, auch Playout Center genannt, empfangen rund 100 solcher Datenströme mit insgesamt 1200 TV-Signalen direkt per Glasfaser oder von Satelliten. Aus den unkomprimierten Daten der TV-Sender machen über 1000 Signalverarbeitungsprozessoren sendefähige Signale für analoges und digitales Fernsehen. Ab diesem Prozess spricht man von der Netzebene 2. Das fertige Fernsehsignal wird in das Kabel-Glasfasernetz geleitet und gelangt über einige Zwischenstationen zu Deinem Kabelanschluss. Als erstes reist es vom Playout Center zu einem von 24 Hauptverteilern, sogenannten B-PoPs. Die Abkürzung steht für Breitband Point of Presence. Diese Breitband-PoPs vermitteln zwischen nationaler und regionaler Ebene. Hier endet die offizielle Netzebene 2.
Auf regionaler Ebene, also schon ganz in Deiner Nähe und in Netzebene 3, gelangt der Datenstrom Deiner Sendung zu einer der 116 Kopfstationen mit TV-PoP. Insgesamt gibt es knapp 300 Kopfstationen, die Gemeinden und Städte mit Fernseh-, Internet- und Telefonsignalen versorgen. Damit an Deinem Kabelanschluss die volle Leistung ankommt, pegelt ein Signalverstärker Dein Fernsehsignal ein – eventuelle Verluste werden damit kompensiert. Jetzt befindet sich Deine Sendung schon ganz in Deiner Nähe, wahrscheinlich sogar in Deiner Straße: Sie gelangt zum Splitter. Der Splitter ist sozusagen die Autobahn-Ausfahrt für Dein Fernsehsignal und die vorletzte Abzweigung. Meistens ist die Technik am Bürgersteig in den typischen grauen Kästen verbaut. Von dort aus geht es auf direktem Weg zu Deinem Zuhause und dem Hausübergabepunkt. Der liegt häufig im Keller und stellt den Wechsel zwischen Netzebene 3 und 4 dar, denn die vierte und gleichzeitig letzte Ebene des Kabelnetzes ist die Verkabelung in Deinem Haus. Vom Hausübergabepunkt gelangt Dein Fernsehsignal dann in Dein Wohnzimmer zu Deinem Kabelanschluss, Deinem Kabel-Receiver und erscheint schließlich auf dem Display Deines Fernsehers.
Eigentlich ganz einfach, oder? Nur das Popcorn musst Du Dir noch selbst organisieren.