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„The Tech Divide“ Part II: Wie digital ist die globale Arbeitswelt?
Die digitale Revolution durchdringt längst alle Wirtschaftszweige, stellt bewährte Geschäftsmodelle auf den Kopf und wälzt bisherige Arbeitsprozesse um. Weltweit schreitet dieser Wandel in einem beispiellosen Tempo voran – aber empfinden das auch die Menschen auf den verschiedenen Kontinenten so?
In welchen Nationen sind Begriffe wie „Industrie 4.0“ oder das „digitale Büro“ nicht nur Buzzwords? Auf diese und andere Frage geben das Vodafone Institut und das Marktforschungsinstitut Ipsos im zweiten Teil der globalen Vergleichsstudie „The Tech Divide: Industrie und Arbeit“ jetzt Antworten.
Digitale Elite-Nationen: Nur ein europäisches Land ist dabei
Neben China und den USA zählen die Teilnehmer der repräsentativen Online-Umfrage als einziges europäisches Land Schweden zu den digitalen Elite-Nationen. Erfolgsgeschichten bekannter Global Player aus dem Silicon Valley sowie führender chinesischer Konzerne dürften diese Wahrnehmung maßgeblich mitgeprägt haben. Schweden ist hingegen mit Services wie Spotify auf dem globalen Markt verankert. In anderen Ländern musst Du solche Erfolgsgeschichten lange suchen.
Dementsprechend sind die Hälfte aller Befragten in Deutschland, Indien, Bulgarien und Italien der Ansicht, dass ihr Land in Sachen Digitalisierung hinter anderen Nationen zurückbleibt. Deutsche sind in diesem Punkt besonders selbstkritisch und so pessimistisch wie keine andere Nation. 59 Prozent von ihnen stimmen der Aussage zu, dass ihr Land bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterherhinkt.
Angst vor Jobverlust versus Fachkräftemangel: Was bremst die Digitalisierung?
„Dass eine Mehrheit der Deutschen ihr Land digital abgehängt sieht, ist ein Weckruf an Politik und Wirtschaft“, kommentiert Inger Paus, Geschäftsführerin des Vodafone Instituts, die Ergebnisse der Studie, und ergänzt: „Digitalisierungsstrategien in Politik und Wirtschaft werden nur greifen, wenn Menschen konkrete Verbesserungen in ihrem Alltag erfahren.“
Weit verbreitet ist auch die Angst vor Arbeitsplatzverlust. Über die Hälfte aller Befragten ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze verdrängen und reduzieren wird. Besonders groß ist diese Sorge in Großbritannien (70 Prozent), den USA (66 Prozent) und Deutschland (65 Prozent). Lediglich in China findet diese These keine Mehrheit (45 Prozent). Das könnte daran liegen, dass die Digitalisierung gerade im asiatischen Raum bereits viele neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Ein globales Problem – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt – bleibt der Fachkräftemangel. In China und Deutschland beklagt fast die Hälfte, dass es nicht genügend Fachleute für die Weiterentwicklung und Implementierung digitaler Technologien gibt. In Schweden sind hingegen nur 31 Prozent dieser Auffassung.
Digitale Bildung am Arbeitsplatz: China nimmt sich mehr Zeit
Generell schätzen Europäer ihre Arbeitgeber in Sachen Digitalisierung nicht besonders fortschrittlich ein. Ein zentraler Schlüssel zur Bewältigung dieser und weiterer Herausforderungen ist Bildung. Bei den eigenen digitalen Fähigkeiten sieht über die Hälfte aller Befragten großen Nachholbedarf. Vor allem in Asien beschreibt eine Mehrheit ihre Digitalkompetenzen als unzureichend für ihren künftigen Beruf. Und das, obwohl asiatische Arbeitgeber ihren Angestellten laut der Studie deutlich mehr Zeit für den Erwerb digitaler Qualifikationen einräumen als Arbeitgeber in Europa und den USA. So würden 40 Prozent der Chinesen zwischen einer und fünf Stunden ihrer wöchentlichen Arbeitszeit zur Weiterbildung nutzen. In Deutschland investieren gerade einmal 19 Prozent der Arbeitnehmer so viel Zeit in den Ausbau ihres digitalen Know-hows, in Großbritannien sogar nur 12 Prozent.
Digitale Fähigkeiten setzen eine lebenslange Lernbereitschaft voraus
Auch die Bereitschaft, sich in der Freizeit weiterzubilden, ist im asiatischen Raum wesentlich ausgeprägter. Rund die Hälfte aller Menschen in China und Indien ergreifen die Eigeninitiative außerhalb des Arbeitsplatzes bis zu fünf Stunden pro Woche, während es in Deutschland nur 35 Prozent sind Inger Paus vom Vodafone Institut stellt fest, dass es auch hierzulande mehr Eigeninitiative braucht. Nicht nur der Staat und Unternehmen seien bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen gefragt, sondern jeder Einzelne.
Dass lebenslanges Lernen künftig unverzichtbar sein wird, haben immerhin zwei Drittel aller Befragten erkannt. Dafür nutzen Menschen in Asien jedoch deutlich häufiger Online-Kurse als Europäer und Amerikaner. Das dürfte zum einen an der mangelnden Verfügbarkeit von traditionellen Bildungseinrichtungen liegen, aber auch an ihrer größeren Offenheit für neue Technologien, die bereits im ersten Teil der Studie Menschen und Gesellschaft deutlich wurde.
Digitising Europe Summit: „The Future of Made in Europe“
Mit der Frage, wie die digitale Zukunft Europas nun tatsächlich aussehen könnte, beschäftigen sich am 19. Februar Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung beim Digitising Europe Summit in Berlin. Unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nick Read, CEO der Vodafone Group. Denn, um mit einer Digitalstrategie im globalen Wettbewerb innovations- und zukunftsfähig zu bleiben, ist Europa als Staatengemeinschaft gefragt. Mit dem Digitising Europe Summit schafft das Vodafone Institut bereits zum zweiten Mal eine Plattform, um über die digitale Zukunft der Europäischen Union zu debattieren.
Außerdem hat das Vodafone Institut eine spezielle Session rund um die Arbeit und das Potenzial des European Institute of Innovation and Technology (EIT) ins Leben gerufen. Der „Innovation Made in Europe Pitch“ soll aufzeigen, wie Innovationen „Made in Europe“ durch gemeinsame EU-Initiativen und sektorübergreifende Partnerschaften gefördert werden können. Alle Reden werden auf der Seite des Vodafone Institus live übertragen. Somit kannst auch Du hautnah dabei sein, wenn es um die digitale Zukunft Europas geht.
The Tech Divide: Teil drei erscheint im Februar
Mit der Studie „The Tech Divide“ wollte das Vodafone Institut aufzeigen, ob die scheinbar zunehmenden Unterschiede hinsichtlich der Akzeptanz neuer Technologien zwischen Europa, den USA und China mit der tatsächlichen Einstellung repräsentativer Teile der Bevölkerung übereinstimmen. Dafür befragte das Meinungsforschungsunternehmen Ipsos über 9.000 Menschen in neun Ländern sowie ausgewählte Experten der Digitalbranche.
Nachdem die ersten beiden Abschnitte der Studie bereits veröffentlicht wurden, wird das Vodafone Institut den dritten Teil „Politik“ am 14. Februar vorstellen. Die Ergebnisse findest Du natürlich auch hier auf featured.
Was meinst Du: Stimmen die Ergebnisse der Vodafone-Studie mit Deinem persönlichen Empfinden überein? Schreib uns, wie digital Dein Alltag ist!