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Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch – dank Deep Learning
Seit über 50 Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler rund um den Globus mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Bisher konnten viele vielversprechende Ideen zwar noch nicht umgesetzt werden. Doch in den letzten Jahren werden die Fortschritte immer größer. Die ersten Entwicklungen könnten tatsächlich schon bald Einzug in den Alltag halten. Ein Grund für uns, mal genauer hinzusehen.
Kennst Du das Video von Watson? Nein, gemeint ist nicht der Assistent von Sherlock Holmes, sondern der Supercomputer von IBM. Mit Hilfe von Big Data, maschinellem Lernen und Spracherkennung trat er im Jahr 2011 gegen zwei Champions der Show „Jeopardy!“ an – und gewann eindeutig. Zuvor wurde der Computer mit diversen Enzyklopädien und dem Wissen der gesamten Wikipedia gefüttert. Das gespeicherte Wissen konnte er dann dank seiner Software selbstständig untereinander verknüpfen und anwenden. Diese Art des Lernens ist für Computer nichts Neues und dem neuronalen Netzwerk des menschlichen Gehirns nachempfunden.
Stichwort Deep Learning
Nun machen sich auch immer mehr Forscher diese Methode zu Eigen. So lernen Computersysteme jetzt automatisch, wie ein Mensch aussieht, indem man ihnen Millionen von Bildern zeigt. Anhand eindeutiger Charakteristika versteht das System dann, was einen Menschen auszeichnet. Das Ganze funktioniert selbstverständlich auch mit Katzen, Hunden oder Autos. Auch einfachere Vorgänge wie das Zusammenfalten der Wäsche oder das Öffnen einer Flasche erlernt die Software mit nur einer Handvoll an Vorführungen. Je mehr Erfahrung und Daten der Computer sammelt, desto besser passt er sich an die jeweilige Situation an. Diesen Vorgang nennt man Deep Learning.
Künstliche Intelligenz im Alltag
Seit einigen Monaten gibt es bereits die ersten Apps für das Smartphone, die Sprache in Echtzeit übersetzen können. Voraussetzung ist eine ständige Internetverbindung, da die Sätze und Wörter in der Cloud von leistungsstarken Rechnern analysiert und übersetzt werden müssen. Doch schon bald sollen die ersten Computerchips für Deep Learning marktreif sein, die direkt im Smartphone verbaut werden. Diese sind vorerst auf die Bildverarbeitung spezialisiert. Damit könnte der Chip beispielsweise Fotos von Familie und Freunden erkennen und automatisch auf Facebook verlinken oder in entsprechende Fotoalben ablegen.
Ausblick und Risiken
Die heutige Technik macht fast alles möglich, doch es gibt auch Gesetze, die eingehalten werden müssen. Sollten künftig etwa Smart Glasses mit dem Chip ausgestattet werden, könnten die Kameras jederzeit Menschen unbemerkt aufzeichnen und möglicherweise gleichzeitig identifizieren, indem das Bild mit Facebook abgeglichen wird – eine große Herausforderung für den Umgang mit den Möglichkeiten der neuen Technik, vor allem in Hinsicht auf das Persönlichkeitsrecht. Auf der anderen Seite ließen sich zum Beispiel Produkte im Supermarkt allein am Aussehen erkennen, ohne dass der Barcode gescannt werden müsste. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten für interaktive Einkaufszettel und Preisvergleiche. Selbstfahrende Autos, die jetzt schon Menschen und Straßenschilder erkennen, könnten sich mit Hilfe von Deep Learning selbstständig an neue Gegebenheiten wie Umleitungen durch Baustellen anpassen. Zahlreiche weitere Anwendungsgebiete sind inzwischen in konkreter Planung. Es scheint, als wäre künstliche Intelligenz tatsächlich auf dem Weg, erwachsen zu werden.
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