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Hologramm-Telefonie: Vodafone und Co. arbeiten an der Kommunikation der Zukunft
Hologramme, Avatare und Begegnungen in virtuellen Welten sind längst nicht mehr nur Science Fiction à la Hollywood. Realitätsnahe 3D-Nachbildungen könnten in naher Zukunft ihren Weg in die Wirklichkeit finden – und so alltäglich werden wie heutige Telefonate. Vier große Mobilfunkanbieter Europas arbeiten gemeinsam daran, Hologramm-Telefonie für uns alle möglich zu machen.
Stell Dir vor, Du unterhältst Dich beim Telefonieren mit jemandem, als stünde er oder sie direkt vor Dir. Hologramm-Telefonie macht es möglich. Vodafone, Deutsche Telekom, Orange und Telefónica haben sich zusammengetan, um diese Zukunftstechnologie netzübergreifend für alle Kund:innen zugänglich zu machen.
Mehr Science als Fiction: Telefonieren über Hologramme
Technisch ist die Kommunikation über Hologramme schon heute möglich. Der hohe Aufwand und die Kosten für die Produktion tragen jedoch dazu bei, dass die Technologie bislang selten zum Einsatz kommt. Das wollen die vier europäischen Netzanbieter nun ändern. Gemeinsam mit dem Software-Entwickler MATSUKO arbeiten die Partner an einer Lösung für Hologramm-Telefonie, die keine teure Spezialtechnik erfordert, sondern mit jedem gängigen Smartphone und einer VR-Brille möglich ist. So sollen Mobilfunk-Kund:innen künftig nicht mehr nur über Sprache und Videoübertragung kommunizieren können, sondern auch über Hologramme.
Telefonieren als virtuelles Erlebnis
Für die Umsetzung der holografischen Telefonate gibt es bereits konkrete Vorstellungen. Wenn Du einen Anruf tätigst, könnte es zunächst ablaufen wie bei einem normalen Video-Call: Du blickst auf Dein Smartphone und die Selfie-Kamera filmt Dein Gesicht. Nimmt der oder die Empfänger:in den Anruf an, können er oder sie Dich hingegen dreidimensional vor sich sehen – und zwar als digitales Hologramm mit einer VR-Brille. Für den realitätsnahen 3D-Effekt des virtuellen Abbilds sorgt ein 3D-Rendering-Engine und künstliche Intelligenz, die zum Beispiel nicht abgefilmte Körperbereiche wie den Hinterkopf ergänzt.
5G und neue Netz-Technologien für die Kommunikation der Zukunft
Für die Mobilfunkanbieter geht es nun darum, die Infrastruktur für benutzer:innenfreundliche holografische Dienste vorzubereiten. Denn beim Telefonieren müssen die 3D-Bilder in annähernder Echtzeit übertragen und in ein digitales Abbild übersetzt werden. Die Live-Kommunikation via Hologramm erfordert also hohe Bandbreiten und Geschwindigkeiten, um qualitativ hochwertige virtuelle Erlebnisse zu ermöglichen. Genau diese Voraussetzungen erfüllt das superschnelle 5G-Netz. Mit dem neuesten Standard 5G+ (Standalone) hat Vodafone bereits Ende vergangenen Jahres als erster Anbieter den Grundstein für den flächendeckenden Ausbau des modernen Echtzeit-Netzes gelegt. Ein weiterer Schlüssel für die Umsetzung der Hologramm-Telefonie ist das sogenannte Edge Computing. Dabei wird die notwendige Rechenleistung für die Live-Übertragung und Erstellung der 3D-Bilder in eine Cloud verlagert.
Vier Partner – ein Ziel: Hologramm-Telefonie für alle Mobilfunk-Kund:innen
Michael Reinartz, Innovations-Chef bei Vodafone Deutschland, erklärt: „Mit Hologrammen und dem Metaversum entstehen auch neue Formen der Kommunikation. Daran arbeiten wir schon heute – nicht gegeneinander, sondern gemeinsam als Branche.‟
Der Anspruch bei diesem Kooperationsprojekt ist klar: Holografische Telefonate sollen massentauglich werden und künftig bei allen Verbindungen funktionieren – nicht nur unter den Kund:innen eines Netzanbieters.
„Ob privat für den Anruf bei Oma oder für den Business-Call mit Kollegen und Kunden: Durch Hologramm-Telefonie rücken wir in der virtuellen Welt näher mit unseren Freunden und Mitmenschen zusammen. Unser Ziel ist, diese neue Form der Kommunikation für alle zugänglich zu machen,“ so Michael Reinartz.
Bist Du auch gespannt, wann holografische Telefonate möglich sein werden? Und wirst Du künftig Hologramm-Telefonie für Deine Anrufe nutzen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!