Mann hält das iPhone 15 Plus in der Hand.
Frau schreibt mit Apple Pencil auf dem iPad Pro.

Connecting4Good: Wie 3D-gedruckte Organe Leben retten

Im Liv­er­pool­er Alder Hey Kinderkranken­haus gehören mod­ern­ste Tech­nolo­gien zum All­t­ag und unter­stützen die klas­sis­che Medi­zin. Wie das Klinikum zum renom­mierten Stan­dort für Pädi­a­trie wurde und wie die Ärzte 3D-Druck ein­set­zen, um Oper­a­tio­nen bess­er vorzu­bere­it­en und präzis­er durchzuführen, erfährst Du heute in unser­er Rei­he #Connecting4Good.

Bis zu sechs Stun­den kann eine Oper­a­tion am offe­nen Herzen dauern. Das Alder Hey Kinderkranken­haus hat gemein­sam mit der Fir­ma 3D-Life-Prints eine Meth­ode entwick­elt, mit der die Narkosezeit deut­lich verkürzt wer­den kann. Außer­dem hat das Klinikum hochmod­erne Hybrid-Oper­a­tionssäle, welche die ersten ihrer Art im pädi­a­trischen Umfeld in Großbri­tan­nien sind. Deshalb eige­nen sie sich her­vor­ra­gend für pädi­a­trische Herz-, Gehirn- oder Wirbelsäulenchirurgie.

Sehr hohe Erfolgsquote bei Herz-OPs dank 3D-Druck

Direkt im Kranken­haus befind­et sich seit zwei Jahren ein Inno­va­tion Hub mit Tech-Spezial­is­ten, die Hand in Hand mit den Ärzten arbeit­en. 3D-Life-Prints heißt das Unternehmen, das sich auf den 3D-Druck von men­schlichen Orga­nen und Teilen des Skeletts spezial­isiert hat. Diese Meth­ode nutzen die Ärzte, um sich schon vor der OP ein Bild von der indi­vidu­ellen anatomis­chen Struk­tur des Organs machen zu kön­nen. So erken­nen sie etwaige Fehlbil­dun­gen vor­ab und entwick­eln entsprechende Strate­gien für die eigentliche Oper­a­tion. Da die Ärzte nicht erst während des Ein­griffs Ein­blick in die Anatomie des zu behan­del­ten Kindes haben und dann über­legen, wie sie vorge­hen, verkürzt sich so die Narkosezeit immens.

Um ein 3D-Mod­ell eines Organs anzufer­ti­gen, wird mit Hil­fe ein­er Soft­ware aus einem CT- oder MRT-Scan des Patien­ten ein dig­i­tales 3D-Mod­ell erstellt. Die Dat­en wer­den an einen 3D-Druck­er geschickt und inner­halb von drei bis vier Stun­den hal­ten die Medi­zin­er ein plas­tis­ches Mod­ell in ihren Hän­den. 3D-Life-Prints arbeit­et mit speziellen Siliko­nen, deren Struk­tur der von men­schlichen Orga­nen gle­icht. So kön­nen die Chirur­gen die Nach­bil­dung wie das echte Organ bear­beit­en und behan­deln. Du kannst Dir sich­er vorstellen, dass diese Vor­bere­itun­gen für eine enorme Zeit­erspar­nis im Oper­a­tionssaal sor­gen und auch die Risiken ein­er OP sich deut­lich reduzieren. Ist es da ein Wun­der, dass die Erfol­gsquote bei Herz-OPs im Alder Hey Kinderkranken­haus sehr hoch ist?

Teamwork zum Wohle der kleinen Patienten

Rafael Guer­rero, Leit­er der pädi­a­trischen Herzchirurgie am Alder Hey, ist begeis­tert von der Koop­er­a­tion mit 3D-Life-Prints: „Wir set­zen uns mit dem Tech­niker im Kranken­haus zusam­men und entschei­den gemein­sam, welche Teile des Herzens wir druck­en, welch­es Mate­r­i­al wir ver­wen­den, in welch­er Farbe wir es druck­en und welche Schnitte wir im Herzen machen wollen, um hineinzuschauen.“ Guer­rero freut sich, dass auch die Eltern der Tech­nolo­gie ver­trauen. Das liege nicht zulet­zt daran, dass Ange­hörige und Patien­ten anhand des 3D-gedruck­ten Herz­mod­ells den Ein­griff bess­er nachvol­lziehen können.

Der 3D-Druck von Orga­nen erweist sich jedoch nicht nur im Rah­men der Oper­a­tio­nen als Segen. Auch zu Übungs- und Schu­lungszweck­en wer­den die Mod­elle eifrig genutzt. So kön­nen ange­hende Ärzte und Kranken­schwest­ern an den real­itäts­ge­treuen Nach­bil­dun­gen üben und beispiel­sweise gesunde und beschädigte anatomis­che Struk­turen unter­schei­den lernen.

Alder Hey Kinderkrankenhaus als Tech-Vorreiter

Nicht nur in Sachen 3D-Druck wagt sich das Alder Hey Kinderkranken­haus auf neues Ter­rain. Auch son­st gilt das 2015 gen­er­alüber­holte Haus mit mehr als hun­dertjähriger Geschichte als Vor­re­it­er, wenn es um Tech-Inno­va­tio­nen in den Bere­ichen Forschung und Kin­der­medi­zin geht. In den 16 speziell entwick­el­ten dig­i­tal­en Oper­a­tionssälen befind­en sich hochau­flösende 27-Zoll-Mon­i­tore und mod­erne Kam­eras für diag­nos­tis­che Auf­nah­men. Dadurch ste­hen dem OP-Team während ein­er Oper­a­tion viel mehr Infor­ma­tio­nen in Echtzeit zur Verfügung.
Die 360-Grad-Bildge­bungs- und Nav­i­ga­tion­ssys­teme sor­gen für eine wesentlich präzis­ere Diag­nose und Oper­a­tion, was die Über­leben­srat­en deut­lich erhöht. Dank dieser mod­er­nen Soft­ware und Tech­nolo­gie wer­den mögliche Neben­wirkun­gen von Oper­a­tio­nen und Strahlen­be­las­tung min­imiert sowie die Notwendigkeit von Wieder­hol­ung­sop­er­a­tio­nen eines Kindes reduziert.

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Bild: 3D-Life-Prints

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