Robots
The Future is Exciting: Roboter-Arm nur durch Gedanken steuern
Derzeit arbeiten Forscher an immer besseren Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine. In einer neuen Studie steuern die Testpersonen einen Roboter-Arm allein mit ihren Gedanken. Doch wie ist das möglich und wo könnte das nützlich sein? In unserer Reihe #TheFutureIsExciting erfährst Du heute, was Du in Zukunft vielleicht nur mit Deiner Gedankenkraft alles machen kannst. Ready?
Futuristische Prothesen, die fehlende Gliedmaßen ersetzen, kennen wir schon eine ganze Weile. Sportler, denen ein oder sogar beide Beine fehlen, können dank Karbon-Unterschenkeln Spitzenleistungen bringen. Neuartige Konstruktionen aus dem medizinischen Bereich helfen behinderten und kranken Menschen, sich eigenständig zu bewegen und selbstständiger zu werden. Richtig interessant wird es, wenn diese Prothesen eine Schnittstelle zum Gehirn bekommen. Dann kann der Träger seine künstliche Hand oder seinen Fuß mit reiner Gedankenkraft bewegen. Kommt noch Machine Learning hinzu, verbessert sich das Zusammenspiel zwischen Mensch und Prothese mit jeder Bewegung.
Extra Körperteile dank Brain-Machine-Interface
Aber warum sollten nur beeinträchtigte Menschen künstliche Körperteile tragen? Erste Entwicklungen wie die smarte Daumenprothese, bei der ein zweiter mechanischer Daumen an eine gesunde Hand angeschlossen wird, zeigen, dass eine Zukunft, in der jeder hocheffiziente Extra-Gliedmaßen tragen kann, durchaus in Reichweite ist.
Forscher am Advanced Telecommunications Research Institute in Kyoto arbeiten derzeit an einer Technologie, die es Menschen erlaubt, ihre natürlichen Arme und einen Roboter-Arm gleichzeitig für verschiedene Tätigkeiten zu nutzen. Bei dem sogenannten Brain-Machine-Interface (BMI) for Multitasking bekommt die Versuchsperson zwei Elektroden an den Kopf, die per EEG (Elektroenzephalografie) die Hirnströme messen und mit einem künstlichen Arm verbunden werden. Dann kann die Person mit ihren eigenen Händen eine Tätigkeit ausführen und mit dem dritten Arm gleichzeitig eine andere. Konkret hält die Testperson ein Tablett in der Hand, auf dem sie einen Ball in einer vorgegebenen Weise hin- und her balanciert, während sie den künstlichen Arm eine Flasche Wasser greifen und zum Mund führen lässt.
Erweiterung der Multitasking-Fähigkeiten
Multitasking kennen wir aus unserem Alltag, zum Beispiel wenn wir beim Autofahren mit Händen und Füßen gleichzeitig das Fahrzeug steuern und dabei Musik hören. Oder wenn wir spazieren gehen, etwas essen und uns dabei unterhalten. Die neuen Forschungsergebnisse zeigen, dass wir diese motorisch-gedanklichen Fähigkeiten zum Multitasking auch auf Gerätschaften außerhalb unseres Körpers ausweiten können.
Die großartigen Möglichkeiten, die solch ein Fortschritt mit sich bringt, sind endlos. Praktisch jede Tätigkeit, bei der Muskelkraft und Koordination gefragt ist, ließe sich durch Cyborg-Verstärkung verbessern. Die japanischen Forscher sprechen von verbesserten Fabrikarbeitern und auch von drei- oder vierarmigen Schlagzeugern. Und warum sollte man nicht mehrere Instrumente gleichzeitig spielen können? Auch im Sportbereich könnten die Grenzen neu gesetzt werden: Fußballer mit zwei Extrabeinen für besseres Dribbling und spektakuläre Torabschlüsse? Oder Handballspieler mit ausfahrbaren Wurfarmen?
BMI-Technologien können auch für Senioren der Zukunft hilfreich sein. Die Multitasking-Fähigkeiten schwinden mit dem Alter, können aber durch Übungen mit kybernetischen Hilfsmitteln weiter trainiert und verbessert werden.
Noch mehr spannende Innovationen rund um Deine aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und auf Youtube in unserer Playlist „The Future Is Exciting“.
Was würdest Du mit zusätzlichen Cyborg-Gliedmaßen alles anstellen wollen? Schreib uns Deine Ideen in die Kommentare!