Robots
The Future is Exciting: Die Robotik-Pioniere von Boston Dynamics
Menschenähnliche Maschinen, die über Hindernisse springen und problemlos Salti schlagen können. Ein mechanisches Hundewesen, das Treppen steigen und mit einem Extra-Arm Türen öffnen kann. Das sind nur zwei Beispiele, die die Robotik-Pioniere von Boston Dynamics in den vergangenen Jahren entwickelt haben. In unserer Reihe #TheFutureIsExciting zeigen wir Dir diesmal die aufregende Welt der Robotik. Ready?
Ein wenig unbehaglich kann es einem schon zumute werden, wenn man die Fortschritte sieht, die derzeit auf dem Gebiet der Robotik geschehen. Die Maschinen werden immer schneller, stärker und filigraner. Da wir hoch entwickelte Roboter bisher nur aus Science-Fiction-Geschichten und Filmen kennen, denken wir bei dem Anblick vielleicht schon automatisch an den Aufstand der Maschinen und bösartige Kampfroboter. Aber eine Zukunft, in der Roboter unsere Freunde und Helfer sind und keinerlei Rebellion im Sinn haben, ist sehr viel wahrscheinlicher. Wie diese neuen Technologien zukünftig eingesetzt werden, entscheiden letztendlich wir Menschen. Wird die Zukunft mit Robotern aufregend? Oh ja!
Boston Dynamics: 26 Jahre Forschung
Zu den Unternehmen, die derzeit die spektakulärsten Ergebnisse auf dem Gebiet der Robotik liefern, gehört Boston Dynamics. 1992 startete der Pionier als Ableger des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Hier haben Forscher unter anderem mit Robotern experimentiert, deren Bewegungen denen von Tieren nachempfunden sind. In den folgenden Jahren präsentierte Boston Dynamics immer bessere Modelle, besonders auf dem Gebiet der Laufroboter. Erstes großes Interesse an den Robotertechnologien kam vom amerikanischen Verteidigungsministerium und dessen Forschungsorganisation Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Die Militärforscher sind zunächst an Robotern interessiert, die in Katastrophengebieten Aufklärungs-, Hilfs- und Rettungsarbeiten leisten können. 2012 kaufte Google (inzwischen Alphabet) Boston Dynamics auf. Seit Juni 2017 gehört das Unternehmen dem japanischen Telekommunikationskonzern Softbank.
Mit Atlas durch den Wald laufen
Zu den bekanntesten Errungenschaften von Boston Dynamics gehört der humanoide Roboter Atlas. Er kann auf zwei Beinen durch schwierige Terrains – etwa ein verschneites Waldstück – laufen, hüpfen und Salti schlagen. Wenn ihn jemand schubst, kann er sein Gleichgewicht halten oder sich nach einem Sturz selber wiederaufrichten. Mit seinen Armen kann er verschiedene Arbeiten verrichten, die eigentlich für Menschen ausgelegt sind. So kann er in Umgebungen, in denen Menschen nicht überleben würden, wie zum Beispiel Strahlungsgebieten, Hindernisse wegräumen, Ventile auf- und zudrehen oder Türen öffnen. Der KI-Experte Gary Bradski bezeichnete Atlas als einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer neuen Spezies: dem Robo Sapiens.
Natur als Inspiration und Innovationsgeberin
Roboteringenieure nehmen die Inspiration für die Körperformen ihrer Maschinen nicht nur vom Menschen, sondern überall von aus der Natur. So haben Boston Dynamics bereits zahlreiche Roboter gebaut, die Tiere als Vorbild haben. Cheetah, also Gepard, ist ein Vierbeiner, der mit 45 km/h schneller laufen kann als Usain Bolt und dabei an eine Wildkatze auf der Jagd erinnert. Rise ist wie ein Insekt mit sechs Beinen ausgestattet und klettert dank Mini-Klauen Wände hoch wie eine Fliege. Sandflea ist ein Sprungroboter, der wie ein Floh aus dem Stand das zigfache seiner Körpergröße überwinden kann. Der kleine Roboter springt knapp zehn Meter hoch.
Erst kürzlich hat Boston Dynamics die neueste Version seines Roboterhundes Spotmini auf der Cebit in Hannover vorgestellt. Der Kleine kläfft zwar nicht, kann auf seinen vier Beinen aber in alle Richtungen laufen und Hindernisse überwinden. Mit dem Extra-Arm, den er anstelle eines Kopfes auf seinem Rumpf trägt, kann er Dinge greifen und seinem Herrchen bringen. Mögliche Anwendungen für Spotmini sind Lieferdienste, Aufräumarbeiten und sogar Pflegedienstleistungen in Altersheimen.
Unternehmen wie Boston Dynamics stehen erst am Anfang der Entwicklung von neuen Roboterhelfern. Die rasanten Fortschritte in der Elektronik, bei mechanischen Designs und bei Navigations- und Sensor-Software bis hin zu künstlichen Intelligenzen eröffnen Dir also eine Zukunft mit tausenden neuen Möglichkeiten. Was Du daraus machst, liegt an Dir.
Noch mehr spannende Innovationen rund um Deine aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und auf Youtube in unserer Playlist „The Future Is Exciting“.
Die Frage, wofür Roboter in der Zukunft eingesetzt werden sollen und wofür nicht, geht uns alle etwas an. Auch wenn die Massenproduktion solcher Maschinen noch ein paar Jahre entfernt ist, ist die Diskussion über deren Anwendungen schon jetzt nötig. Fang an und schreibe uns Deine Meinung hier in die Kommentare!