Robots
The Future is Exciting: 3D-Drucker bauen Brücke in die Zukunft
Bei Deiner nächsten Sightseeing-Tour durch Amsterdam könnte eine Fußgängerbrücke zum Touristenmagneten werden – denn die Metallkonstruktion führt direkt in die Zukunft. Das holländische Start-up MX3D hat Roboter entwickelt, die Stahl in jeder Form und Größe drucken können. Die Brücke aus dem 3D-Drucker findet nicht nur wegen ihres futuristischen Designs den Weg in unsere Reihe #TheFutureIsExciting. Warum noch, erfährst Du hier. Ready?
Brücken gibt es in Amsterdam eigentlich genug. Trotzdem wird eine neue Kanalüberführung im Zentrum der niederländischen Hauptstadt mit besonderer Spannung erwartet. Das Start-up MX3D kündigte 2015 an, mit Roboter-3D-Druckern eine Metallkonstruktion herstellen zu wollen. Drei Jahre später ist sie fertig: die erste gedruckte Stahlbrücke der Welt.
Edelstahl aus dem 3D-Drucker
Ursprünglich sollten zwei MX3D-Roboter an Ort und Stelle die Stahlbrücke über eine Gracht in Amsterdam drucken. Ohne Gerüst und menschliche Arbeitskraft sollten sich die Maschinen von beiden Ufern aufeinander zu bewegen. Von dieser Idee mussten sich die Ingenieure aber vorläufig verabschieden, um den Termin für die Fertigstellung einhalten zu können. Letztendlich arbeiteten vier Metalldruck-Roboter sechs Monate in einer Lagerhalle an der futuristischen Stahlkonstruktion. Das rostfreie Gestell bringt es jetzt auf stolze 12 Meter Länge und rund 4.500 Kilogramm.
Schicht für Schicht: Roboter zeichnen Metall in die Luft
Der niederländische Designer Joris Laarman gründete das Hightech-Start-up als Ableger seines Designlabors, um 3D-Skulpturen zu drucken. Mit herkömmlichen 3D-Druckern haben die Industrieroboter von MX3D aber nicht mehr viel gemeinsam. Schweißgeräte an den Roboterarmen erhitzen Metall auf bis zu 1.500 Grad Celsius, bevor die beweglichen Maschinen die vorprogrammierte Stahlstruktur praktisch in die Luft zeichnen. Pro Stunde druckt jede Drüse ein bis drei Kilo Metall. Vorläufer dieser Fertigung war das eigens entwickelte MX3D-Resin-Verfahren, wobei Roboter Schicht für Schicht dreidimensionale Objekte aus superschnell aushärtendem Harz formten. Ähnlich flexibel können die Industrieroboter nun Kunststoff und andere schweißbare Metalllegierungen wie Edelstahl, Aluminium oder Bronze drucken – noch dazu deutlich kostengünstiger als bisherige 3D-Druckmethoden.
Beeindruckende Technik: Smart Bridge mit dem Internet of Things
Die individuellen Bau- beziehungsweise Druckpläne entstehen am Computer mit einer Software von Autodesk. Technisch vollendet ist die neue Brücke in Amsterdam aber noch nicht. Sie soll intelligent werden, bevor sie 2019 an ihrem finalen Standort installiert wird. Mit einem vernetzten Sensor-System soll das Internet of Things bei der Echtzeit-Überwachung der Konstruktion helfen. Die Sensoren erfassen zum Beispiel Daten zur Dehnung, Verschiebung und Vibration der Brücke. Anhand dieser Daten will das MX3D-Team ein digitales Zwillingsmodell erstellen, um künftige Druck-Konstruktionen zu verbessern. Parallel arbeiten Forscher am Londoner Alan Turing Institute an Algorithmen für das maschinelle Lernen, mit denen die Smart Bridge künftig intelligent auf ihre Umgebung reagieren soll.
#TheFutureIsExciting: Wenn Roboter die Zukunft gestalten
Die MX3D-Brücke in Amsterdam ist nur ein kleiner Baustein und erster Schritt in eine aufregende Zukunft. Gründer Joris Laarman möchte die Technologie weiterentwickeln, damit Roboter und 3D-Drucker in der automatisierten Produktion bald Standard werden. Mit dem Fortschritt von künstlicher Intelligenz und maschineller Lerntechniken sollen die Roboter ihre Aufgaben künftig noch präziser ausführen können. Gedruckte Metallkonstruktionen jeder Form und Größe können dann so komplex sein, wie die Fantasie ihrer Designer.
Noch mehr spannende Innovationen rund um Deine aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und auf Youtube in unserer Playlist „The Future Is Exciting“.
Bist Du auch so beeindruckt wie wir? Schreib uns, warum die Roboter-3D-Drucker die Zukunft für Dich noch aufregender machen!