Mann hält das iPhone 15 Plus in der Hand.
Frau schreibt mit Apple Pencil auf dem iPad Pro.

Sprachmodell PEER: Mit dieser KI-Schreibassistenz will Meta die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine verbessern

Mit PEER hat Meta ein Sprach­mod­ell entwick­elt, das den gemein­schaftlichen Schreibprozess mit ein­er kün­stlichen Intel­li­genz (KI) ermöglicht. Men­schen kön­nen damit nachvol­lziehen, wie die KI zu einzel­nen Textstellen gekom­men ist und bess­er ein­greifen. Gle­ichzeit­ig kann die KI sich selb­st beib­rin­gen, Kor­rek­turen und Updates in ihren eige­nen Tex­ten vorzunehmen. Wie das funk­tion­iert und was das Vor­bild dafür war, ver­rat­en wir Dir jetzt. 

Kün­stliche Intel­li­gen­zen haben sich in den ver­gan­genen Jahren rasend schnell entwick­elt. Auch bei geschrieben Tex­ten find­en sie immer öfter Anwen­dung. Derzeit sind Sprach-KIs wie GPT-3 von Ope­nAI oder OPT von Meta in der Lage, eigen­ständig Nachrich­t­en­texte zu schreiben, die selb­st von Muttersprachler:innen kaum noch von men­schlich ver­fassten zu unter­schei­den sind. Oben­drauf kön­nen sie bei der Ideen­find­ung für fik­tionale Geschicht­en aushelfen und sog­ar Gedichte schreiben.

Die aktuellen KIs basieren auf neu­ronalen Deep-Learn­ing-Net­zw­erken, die mit Hil­fe von Mil­liar­den von Lern­pa­ra­me­tern trainiert sind. Sie brauchen nur min­i­malen men­schlichen Input, um neue Texte zu ver­fassen. Was allerd­ings dabei auf der Strecke bleibt, ist der Prozess der Kol­lab­o­ra­tion, bei dem men­schliche Autor:innen und Lek­to­ri­erende in den Text ein­greifen, kor­rigieren und ergänzen. So lässt sich bei derzeit­i­gen KI-Tex­ten nur schw­er nachvol­lziehen, woher genau zum Beispiel eine bes­timmte Infor­ma­tion kommt, oder wie eine einzelne Aus­sage zus­tande gekom­men ist. Die men­schliche Kon­trolle über die maschinell erstell­ten Tex­ten zu behal­ten, ist schwierig und aufwändig. PEER, das neue Sprach­mod­ell von Meta, will dies ändern.

 

So funktioniert Metas neueste KI-Schreibassistenz PEER

Metas PEER soll die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Men­sch und großen Sprach­mod­ellen vere­in­fachen und gemein­schaftlich geschriebene Texte ermöglichen. PEER ste­ht für Plan, Edit, Explain, Repeat (deutsch: Pla­nen, Bear­beit­en, Erk­lären, Wieder­holen) und beschreibt die Arbeitss­chritte des kol­lab­o­ra­tiv­en Sprach­mod­ells schon sehr deutlich.

Ein Men­sch kann für einen vorhan­de­nen KI-Text einen Plan erstellen, wie dieser über­ar­beit­et wer­den soll. Das kann etwa die Kor­rek­tur von möglichen Fehlin­for­ma­tio­nen, das Ergänzen von Quel­lenangaben und Fußnoten, For­matierun­gen oder Updates sein. PEER kann dann den Text edi­tieren und seine Änderun­gen Schritt für Schritt nachvol­lziehbar erk­lären. Dieser Vor­gang kann beliebig oft wieder­holt wer­den, bis die Lesenden zufrieden mit dem Text sind. Die KI kann diesen Prozess aber auch eigen­ständig durch­laufen und sich selb­st korrigieren.

Vorbild für die Schreib-KI ist die Wikipedia-Bearbeitung

So gut wie jed­er men­schliche Text, der redak­tionell in Büch­ern, Mag­a­zi­nen und Onlineme­di­en veröf­fentlicht wird, durch­läuft Feed­back- und Kor­rek­turschleifen. Dabei sind mehrere Kor­rigierende beteiligt. PEER bringt sich diesen Prozess dort bei, wo er massen­haft akribisch doku­men­tiert und online frei ver­füg­bar ist: bei Wikipedia. Durch maschinelles Ler­nen trainiert die KI sich anhand Mil­lio­nen men­schlich­er Vor­bilder, die im Laufe der Jahre unzäh­lige Anpas­sun­gen, Kor­rek­turen und Diskus­sio­nen vorgenom­men haben.

In dem Whitepa­per zu PEER (PDF) beschreiben die KI-Forscher:innen, dass sie  PEER so trainieren wollen, dass es jegliche men­schlichen Instruk­tio­nen ver­ste­hen und umset­zen kann, auch über Wikipedia hin­aus. Dafür wird das Sprach­mod­ell unter anderem darauf getrimmt, einen bere­its edi­tierten Text mit Hil­fe ursprünglich­er Doku­mente so zu bear­beit­en, dass es den ursprünglichen Text ohne Änderun­gen pro­duziert. Eine Art Reverse Engi­neer­ing für Texte sozusagen. Die Entwick­lung der KI-Schreibassis­tenz ist ein wichtiger Schritt hin zu ein­er Tech­nolo­gie, die zuver­läs­sigere Texte ver­fassen kann. Da der Schreibprozess hier­durch bess­er nachvol­lziehbar wird und Men­schen gezielt prüfen und ein­greifen kön­nen, kön­nten die Sprach­mod­elle trans­par­enter, glaub­würdi­ger und bess­er werden.

Chat­bots, Gesicht­serken­nung und Sprachas­sis­ten­ten: KI erle­ichtert Dir schon heute den All­t­ag enorm. Doch es gibt auch verblüf­fende Anwen­dun­gen, die mit dem All­t­ag rein gar nichts mehr zu tun haben:

Kuriose KI: Die ungewöhn­lich­sten Anwen­dun­gen für kün­stliche Intelligenz

Mehr über die Geschichte der KI liest Du in unser­er zweit­eili­gen Artikel-Serie „Die Geschichte der Kün­stlichen Intel­li­genz

Was glaub­st Du, welchen Ein­fluss KIs als Schreibassis­tenz und eigen­ständi­ge maschinelle Autor:innen in Zukun­ft für einen Ein­fluss haben wer­den? Schreib uns Deine Gedanken in die Kommentare!

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