Smart Life
Smart City im Münsterland: In Ahaus ist die Gigabit-Zukunft schon Alltag
Du fährst mit einem vernetzten E-Bike zur automatisierten Disco und bedienst Dich am intelligenten Schankwagen. Bist Du etwa in einer Zukunftsschmiede im sonnigen Kalifornien gelandet? Nein, dieses Silicon Valley findest Du mitten im Münsterland. Das beschauliche Örtchen Ahaus zeigt schon heute, was die Smart City von morgen möglich macht.
Knapp 40.000 Einwohner, 1.000 Jahre Geschichte und grünes Umland bis zum Horizont: Ahaus ist auf den ersten Blick eine Stadt wie viele andere – auf den ersten Klick allerdings nicht. Denn in Ahaus kannst Du den Alltag der hochvernetzten Gigabit-Zukunft schon heute ein Stück weit erleben. Die alteingesessene Software-Schmiede Tobit versorgt und vernetzt das Städtchen seit Jahrzehnten mit den neusten Technologien.
Tobit Labs: Ein „Stadt-up“ im Münsterland
Aus dem Hause Tobit stammen nicht nur eine Vielzahl von Mobile Apps, sondern auch smarte Lösungen wie das Djukebox-Audiosystem oder die vernetzte Kasse Soapox (Self-Order and Pay). Diese Erfindungen testet das Unternehmen mit einem sehr aktiven Partner-Netzwerk in und um Ahaus. 2015 haben die Gadget Inspectors der „Stadt der Zukunft“ schon einen Besuch abgestattet. Nils und Simon checkten per App in ihr vernetztes Hotelzimmer ein, kurvten auf ferngesteuerten E-Bikes herum und bestellten im Take-Away-Restaurant ihr Wunsch-Menü per Smartphone. Seither hat sich viel getan, denn in Ahaus ploppen smarte Locations wie Pilze aus dem Boden – und werden immer schlauer.
Rustikale Ausflugsziele mit smartem Kern
Nur einen Steinwurf vom historischen Barockschloss entfernt gaben das BamBoo! Erlebnisrestaurant und die offsite-Bar in Ahaus den Auftakt für die digitale System-Gastronomie. Seit 2016 können Wanderer und Radfahrer auch im Stadtlohner Park im gemütlichen Hightech-Ambiente eine Pause einlegen. Einen Chef gibt es in den vernetzten Lokalen nicht, denn eine Software managt alle organisatorischen Abläufe. Von der Tischreservierung über die Personalplanung bis zur Bezahlung läuft alles komplett automatisiert. Als Gast stöberst Du auf Deinem Smartphone durch die Speisekarte und kannst per App natürlich bargeldlos bezahlen. Die menschlichen Kollegen werkeln nur noch in der Küche und servieren die Bestellung.
Party 4.0: Einmal Nachtclub ohne alles, bitte
Ewiges Schlangestehen, die hektische Suche nach dem Personalausweis und Drängeln an der Bar kennen die Gäste im Ahauser Nachtclub sicherlich nicht. Das next ist nicht nur eine geniale Event-Location, sondern der wohl smarteste Club Deutschlands: Auch hier läuft vom Einlass bis zum DJ-Booking alles digital. Kameras erleichtern Türstehern die Arbeit, Tickets bestellst Du online und Deine Drinks vor Ort über die Theken-Terminals. Gemixt werden die Getränke von menschlichen Barkeepern – was in Ahaus auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Mit der Bierkiste.digital hat das Städtchen seit 2017 einen vollautomatisierten Schankwagen bekommen, der mit wenigen Klicks kühles Bier in die Becher fließen lässt. Bei Stadtfesten und privaten Feiern ist der smarte Tresen natürlich der Renner.
Abendplanung: Smarte Live-Musik oder Personal Cinema?
Im English-Pub The Unbrexit zapfst Du Dein Bier zwar noch per Hand, dafür aber direkt am Tisch. Gezahlt wird natürlich bargeldlos und völlig automatisch – und zwar in Pfund Sterling, den eine Software zum aktuellen Euro-Wechselkurs berechnet. Die kleine Live-Bühne ist ebenfalls voll digitalisiert. Wer den Musikern eine Spende zukommen lassen möchte, kann das ohne Kleingeld an einem Terminal.
Logisch, dass sich eine Smart City wie Ahaus auch nicht mit einem gewöhnlichen Kino begnügt. Im Cinemy bestimmst Du das Programm, denn das Motto lautet „Bring your own Device“. Du schließt einfach Dein Smartphone oder Tablet an und kannst Entertainment von Netflix, Maxdome und anderen Streaming-Diensten auf der großen Leinwand genießen.
Smart City: Hochvernetzt vom Service bis zur Straße
Das klingt alles gigacool, aber ist Ahaus nicht nur ein futuristischer Ausnahmefall? Weit gefehlt! Pilot- und Modellprojekte in aller Welt zeigen, dass die intelligente Stadt bereits im Kleinen, aber auch größeren Stil existiert. Auch Vodafone demonstriert immer wieder, wie schnell die Gigabit-Zukunft näher rückt. Bei den Innovation Days 2017 drehten fahrerlose Autos ihre Runden, im 5G Mobility Lab kommunizieren Connected Cars über ein hochmodernes 5G-Netz und auf der CeBIT 2017 vernetzte Vodafone Drohnen und Multifunktionsmasten, die in der Smart City vielfältigste Aufgaben übernehmen könnten. Dass Straßenlaternen Informationen austauschen, Mülleimer über den Maschinen-Funk Narrowband IoT ihren Füllstand melden und Wände bei Vandalismus Alarm schlagen, ist ja mittlerweile fast ein alter Hut.
Ahaus ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie das Internet of Things schon heute Deinen Alltag bereichern kann. Die Smart City von morgen bietet aber definitiv mehr als automatisierte Clubs, vernetzte Gebäudetechnik und digitale Speisekarten. Denn die Gigabit-Zukunft hat gerade erst begonnen!
Würdest Du der Smart City im Münsterland auch gerne mal einen Besuch abstatten? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!