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Date mit der Zukunft: Roboterfrau Elenoide zeigt Gefühl
Können Roboter Dich beruhigen, motivieren oder aufheitern? Diese Zukunftsvision bekommt an der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) ein erstaunlich echtes Gesicht. Roboterfrau Elenoide ist eine humanoide Maschine, die nicht nur aussieht wie ein Mensch, sondern sich auch wie einer verhalten soll. Sprache, Gestik und Mimik sind so trainiert, dass sie Emotionen ausdrücken kann. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel.
Sie begrüßt Dich mit einem Lächeln, ist immer für einen Small Talk zu haben und verabschiedet Dich mit einem warmen Händedruck – auf dem ersten Blick eine gewöhnliche, junge Frau. Doch die Blondine, die sich als „Elenoide“ vorstellt, ist eine Maschine. An der TU Darmstadt lernt die Robo-Frau, sich menschlich zu verhalten und Gefühle zu zeigen. Mit diesen Fähigkeiten könnte sie künftig in Branchen wie der Gastronomie oder Hotellerie aushelfen.
Täuschend echt: Erste Roboterfrau Europas hat einen menschlichen Zwilling
Elenoide ist gut 1,70 Meter groß, wiegt 65 Kilo und trägt Kleidergröße 36. Äußerlich geht sie auf den ersten Blick problemlos als Zwillingsschwester ihres menschlichen Vorbilds Sarah Müller durch. Sie wurde in Japan als Avatar nach ihrem Vorbild modelliert. In Europa ist Elenoide laut Medienberichten als Roboter einzigartig.
Vor gut einem Jahr kam Elenoide dann nach Darmstadt. Hier beschäftigen sich Forscher im Leap in Time Lab mit Technologien, Know-How und Perspektiven der zukünftigen Arbeitswelt, zu der auch Elenoide gehören könnte. Ihr Körper und Gesicht bestehen aus Silikon, ihre Bewegungen werden durch Druckluft angetrieben und hinter den blauen Augen verstecken sich Kameras, mit denen die Roboter-Frau räumlich sehen kann. Doch damit sie künftig dort arbeiten kann, wo zwischenmenschliche Interaktionen gefragt sind, muss die Maschinen-Frau noch jede Menge lernen.
Emotionale Maschine mit großem Wortschatz
Ähnlich wie einen Chatbot füttern die Programmierer Elenoide über eine große Datenbank kontinuierlich mit Inhalten und erweitern ihren Wortschatz. So kann sie sich schon ziemlich flüssig auf Deutsch und Englisch mit ihrem Gegenüber unterhalten. Authentisch wird das Gespräch jedoch erst durch ihre Gestik und Mimik. Lächeln, Blinzeln und Winken sind längst kein Problem. Die Crux liegt darin, Elenoide beizubringen, die programmierten Bewegungsmuster auch autonom umzusetzen, um menschliche Reaktionen zu zeigen..
Probearbeit an der Rezeption: Robo-Frau empfängt zum Mitarbeitergespräch
In den letzten Monaten haben die Darmstädter Forscher Elenoide bereits in unterschiedlichen Arbeitsbereichen eingesetzt. Als Empfangsdame im Hotel könnte sie zum Beispiel beim Einchecken helfen und Schlüsselkarten verteilen. Wie Menschen überhaupt auf die ausdrucksstarke Maschine reagieren, soll sich nun beim Unternehmen und Projektpartner Merck zeigen. Bei der hessischen Pharma- und Chemiefirma können sich Mitarbeiter bereits mit Elenoide unterhalten – auch, um sie auf Zukunftstechnologien wie humanoide Roboter vorzubereiten.
Neue Arbeitsfelder für Maschinen-Menschen?
Eine Erkenntnis haben die Forscher schon gewonnen: Maschinen mit menschlichen Eigenschaften können tatsächlich emotional „anstecken“ und so auch abseits der Industrie in vielen Arbeitsfeldern aushelfen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass humanoide Roboter wie Elenoide Patienten oder Menschen in Senioren- und Pflegeeinrichtungen durch ihre Kommunikationstechnik Gesellschaft leisten.
Wie gut solche Technologien schon heute angenommen werden, zeigt Robo-Kollege Pepper: Obwohl er sich ganz offen als Maschine zu erkennen gibt, sorgt er beim Tanzen, Singen und Witze erzählen fürgute Stimmung. Elenoide gibt dieser Zukunft ein verblüffend echtes Gesicht und macht sie greifbarer. Die Hände der Roboterfrau sind übrigens beheizt. Einen kalten Händedruck empfinden die meisten Menschen schließlich als unangenehm.
Kannst Du Dir vorstellen, Dich mit einem menschenähnlichen Roboter zu unterhalten? Schreib es uns in den Kommentaren!