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4G vs. 5G: So unterscheidet sich LTE vom Highspeed-Mobilfunkstandard
4G vs. 5G: Als Smartphone-Nutzer:in bekommst Du die Begriffe 4G, LTE und 5G häufig zu hören. Die Mobilfunkstandards bringen jeweils ganz eigene Vor- und Nachteile mit sich. Doch welche Technik ist am Ende zukunftssicher und eignet sich für Dich?
Im Vergleich 4G vs. 5G erfährst Du alles Wichtige über die beiden Mobilfunkstandards. Zudem zeigen wir Dir, welche Herausforderungen bei der Umstellung auf 5G auftreten und warum 4G noch einige Jahre aktiv bleiben wird.
LTE vs. 5G: Das Wichtigste in Kürze
- LTE (oder auch 4G) ist der Vorgänger von 5G. Der neue Mobilfunkstandard baut auf dessen technischen Errungenschaften auf.
- 5G ist dabei deutlich schneller als 4G und bietet niedrigere Latenzzeiten unter einer Millisekunde.
- 4G wird uns dennoch viele Jahre begleiten, in denen 5G ausgebaut und weiterentwickelt wird.
Von Glasfaser bis 5G, wir haben das Internet, das zu Dir passt.
— Vodafone Deutschland (@vodafone_de) July 11, 2022
Was ist 4G?
Der Begriff LTE steht für „Long Term Evolution“, also langfristige Weiterentwicklung. LTE ist der Mobilfunkstandard der vierten Generation. Der Begriff wird deshalb häufig synonym mit 4G verwendet. Tatsächlich gibt es LTE bereits seit 3G. 4G ist eine Erweiterung von LTE, die unter Expert:innen als LTE Advanced bezeichnet wird.
Erste 4G-Smartphones erschienen 2014 in Deutschland. Im Laufe der Jahre ist die Technik zum Standard geworden und flächendeckend verfügbar. Der Grund: Die verfügbaren LTE-Basisstationen mit 3G brauchten nur ein Update, um 4G zu unterstützen. Große Umbauphasen gab es beim Wechsel zu LTE Advanced nicht.
Zudem wurde die Umstellung erleichtert, da 4G abwärtskompatibel ist. Heißt: Sämtliche Endgeräte, die schon 2G und 3G empfangen konnten, wechselten mit einem passenden LTE-Tarif einfach ins 4G-Netz.
Was ist 5G?
5G ist der Mobilfunkstandard der fünften Generation. Seit 2019 erfolgt die schrittweise Einführung der Highspeed-Technik. Der Ausbau geht dabei deutlich langsamer als bei 4G voran. Das liegt daran, dass die Wellen, mit denen 5G übertragen wird, deutlich weniger Reichweite haben. Es braucht deshalb zusätzliche 5G-Zellen, die das Signal weitertragen und verbreiten.
Denn 5G sendet im Bereich zwischen 3,4 und 3,7 Gigahertz. Die genutzten Wellen sind deutlich kürzer als bei 4G, das im Bereich zwischen 800 Megahertz und 2,6 Gigahertz funkt. Um diesen Nachteil zu umgehen, bündeln viele 5G-Sendestationen das Signal und senden es in eine bestimmte Richtung aus. So können unter anderem Hindernisse vermieden werden. Zudem spart 5G dadurch etwas Energie im Vergleich zu 4G-Sendeanlagen, die in alle Richtungen funken.
5G erfordert allerdings ein Gerät mit 5G-Support. Wenn Du also noch kein 5G-Smartphone hast, aber den neuen Mobilfunkstandard nutzen willst, bleibt nur ein Gerätewechsel.
4G vs. 5G: So schnell sind die beiden Mobilfunkstandards
4G kann mit einer maximalen Downstream-Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde aufwarten. Das ist im Vergleich zum Vorgänger eine enorme Steigerung. 3G konnte lediglich Daten mit Kilobyte-Geschwindigkeit übertragen.
Doch im Vergleich 4G vs. 5G legt der neue Mobilfunkstandard noch einmal deutlich an Geschwindigkeit zu. Stand 2024 sind über 5G bereits Übertragungen mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde möglich. Expert:innen gehen davon aus, dass sogar bis zu 20 Gigabit pro Sekunde möglich sind, wenn die Technologie weiter ausgebaut wird.
Neben der Geschwindigkeit ist auch die Latenzzeit von 5G deutlich geringer. Diese liegt unter einer Millisekunde. Zum Vergleich: 4G schafft es auf etwa 50 bis 80 Millisekunden. Durch 5G sind auch zeitkritische Anwendungen möglich. Etwa dann, wenn autonome Fahrzeuge in unter einer Millisekunde entscheiden müssen, wie sie auf ein Hindernis reagieren.
5G is here. Literally. So I am sitting in #5G coverage right now at W Hotel in Barcelona, Thanks to @Vodafone_Group which completed 5G smartphone call with @huawei @samsung recently. #MWC19 #HWDay0 pic.twitter.com/7kcQz4Cgjd
— Susan Welsh de Grimaldo (@SWdeG) February 24, 2019
So gut ist die Abdeckung bei LTE und 5G
Bei der Abdeckung gibt es große Unterschiede zwischen 4G vs. 5G. Wie eine Grafik bei Statista zeigt, ist LTE deutlich weiter verbreitet. Etwa 97 Prozent der gesamten Fläche Deutschlands sind durch 4G abgedeckt. Im Vergleich: 5G kommt auf etwa 90 Prozent Netzabdeckung in ganz Deutschland.
Gerade in ländlichen Gebieten ist der Ausbau schwierig, da 5G keine großen Gebiete abdecken kann. Zumindest nicht ohne den Bau von weiteren Basisstationen. Wie eine weitere Grafik bei Statista zeigt, geht der Ausbau aber stetig voran. Im Jahr 2021 gab es noch rund 30.000 Basisstationen für 5G. 2022 waren es bereits rund 42.000.
Ist 4G noch zukunftsfähig?
Laut einer Prognose von GSMA Intelligence (via Statista) soll 5G die Zukunft von deutschen Smartphone-Nutzer:innen bestimmen. Waren 2022 lediglich 17 Prozent aller Menschen in Deutschland mit einem 5G-Tarif unterwegs, sollen es bis 2030 94 Prozent sein.
Das liegt nicht nur daran, dass 4G langsamer ist. Die neuen Generationen der Mobilfunktechnologie bringen neben dem Geschwindigkeitszuwachs noch weitere Vorteile. So etwa die niedrigen Latenzen, die Autonomie auf ein neues Level bringt. Durch 5G etwa Fahrzeuge, die autonom fahren und Entscheidungen im Straßenverkehr in Millisekunden treffen.
Das heißt allerdings nicht, dass 4G in den nächsten Jahren überholt ist. Bis 5G LTE komplett abgelöst hat, braucht es noch einige Schritte. Dennoch kann es sich schon jetzt lohnen, auf einen 5G-Tarif umzusteigen. Gerade dann, wenn eines Deiner Endgeräte den Mobilfunkstandard bereits unterstützt.
Vor seinem endgültigen Ende dürfte 4G noch als Backup fungieren. Etwa dann, wenn ein Endgerät keinen 5G-Empfang hat. Solltest Du also noch ein 4G-Smartphone haben, das einige Jahre vom Hersteller mit Updates versorgt wird, ist kein Wechsel nötig.
Ist Dein Handy allerdings schon älter und der Support-Zeitraum nähert sich dem Ende, solltest Du zu einem 5G-Smartphone greifen. Auch wenn Du noch keinen passenden Tarif hast, kann sich das in den nächsten Jahren ändern. So vermeidest Du künftig zusätzliche Kosten für ein weiteres Gerät.
Fazit: 4G vs. 5G – welcher Mobilfunkstandard passt zu Dir?
Im Wettstreit zwischen 4G und 5G zeigen beide Mobilfunkstandards ihre spezifischen Stärken und Einsatzgebiete. Während 4G, bekannt als LTE, seit seiner Einführung eine flächendeckende und zuverlässige Internetverbindung bietet und noch viele Jahre eine wichtige Rolle im Mobilfunknetz spielen wird, markiert 5G den nächsten Schritt in der Evolution der mobilen Datenübertragung.
Mit deutlich höheren Geschwindigkeiten und geringeren Latenzzeiten als sein Vorgänger ermöglicht 5G neben schnellerem Surfen und Downloaden auch die Realisierung zeitkritischer Anwendungen wie autonomes Fahren. Trotz der fortschreitenden Einführung des neuen Mobilfunkstandards und den technischen Vorteilen von 5G wird 4G aufgrund seiner weitreichenden Verfügbarkeit und der langsameren, aber stetigen Ausbreitung von 5G-Netzen weiterhin eine tragende Säule in der mobilen Kommunikation bleiben.
Als Nutzer:in stehst Du somit vor der Entscheidung, je nach Bedarf und Verfügbarkeit zwischen den beiden Technologien zu wählen, wobei ein Wechsel zu 5G bereits jetzt oder in naher Zukunft für viele eine lohnenswerte Investition in die Zukunft darstellt.