Eine Frau mit einer Krypto-Farm
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Mehr Sicherheit mit Kryptotechnologie: Funktionen & Verwendung

Kryp­totech­nolo­gie und ins­beson­dere die Blockchain sind die Basis für das dezen­trale Buch­führungssys­tem von Kryp­towährun­gen wie Bit­coin. Doch das ist nur der Anfang: Mith­il­fe der Tech­nolo­gie entste­hen Apps mit neuen Sicher­heits­stan­dards und nie dagewe­sene Ökosysteme. 

Die Men­schen sehnen sich nach mehr Pri­vat­sphäre und Daten­schutz bei der Nutzung von sozialen Net­zw­erken, Apps und son­sti­gen Online-Dien­sten. Schon heute zeigt die Kryp­totech­nolo­gie vielver­sprechende Ansätze, mit denen genau das möglich wird. Und in naher Zukun­ft kön­nten Dich sog­ar Blockchain-Phones mit speziellen Sicher­heits­fea­tures erwarten. Grund genug, das The­ma noch ein­mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zum Verständnis: Was ist eigentlich eine Blockchain?

Was hin­ter dem Begriff Blockchain steckt, haben wir Dir an dieser Stelle ja bere­its mehrfach ver­rat­en. Für den Fall, dass sich Dir das zugegeben­er­maßen nicht ganz unkom­plizierte Konzept immer noch nicht voll­ständig erschlossen haben sollte, möcht­en wir es Dir mith­il­fe ein­er kleinen Ani­ma­tion und ein­er vere­in­facht­en Beschrei­bung der Prozesse erläutern. Am Anfang ste­ht die Frage, wie diese Tech­nolo­gie in Bezug auf Kryp­towährun­gen die Unab­hängigkeit von Finanzin­sti­tuten als Mit­tler und gle­ichzeit­ig ein aus­re­ichen­des Maß an Sicher­heit gewährleis­ten kann. Bei Transak­tio­nen von Bit­coin, Ethereum und Co. kannst Du Dir die Blockchain als dezen­tral­isiertes Kassen­buch vorstellen. Und so funk­tion­iert es:

Die Chain ist im Prinzip ein in Blöcke aufgeteiltes Daten­reg­is­ter, das kon­tinuier­lich erweit­ert wer­den kann. Die einzel­nen Datensätze/Blöcke sind via kryp­tografis­ch­er Ver­fahren miteinan­der ver­bun­den. Eine Blockchain ermöglicht zum einen die Har­monie der Knoten­punk­te in einem dezen­tralen Net­zw­erk und bietet zum anderen ein unaus­löschbares, trans­par­entes Daten­buch zu sämtlichen Transak­tio­nen. Von der ältesten noch aktiv­en Blockchain haben die meis­ten Men­schen sich­er schon ein­mal gehört: Die Rede ist von dem bere­its 2009 ins Leben gerufe­nen Buchungssys­tem zur dig­i­tal­en Währung Bit­coin – ein gutes Prax­is­beispiel für die Funktionsweise.

Video: Eigenkreation

Nehmen wir an, Du möcht­est über eine Soft­ware (Wal­let) eine gewisse Menge Bit­coin erwer­ben. Hast Du die Wal­let auf Deinem Smart­phone instal­liert, gener­iert die App automa­tisch Deine erste Bit­coin-Adresse. Eine solche Adresse kön­ntest Du zum Beispiel für eine Transak­tion an jeman­den weit­ergeben – Bit­coin-Adressen soll­ten allerd­ings prinzip­iell nur ein­ma­lig ver­wen­det wer­den. Die Anwen­dung gewährt Dir als Nutzer den Zugang zur Blockchain, ohne Dich dabei zu iden­ti­fizieren. Der Anbi­eter der Coins weist die Blockchain an, die jew­eilige Menge aus sein­er Wal­let zu nehmen und in Deine zu trans­ferieren. Automa­tisch wird dann anhand bere­its vorhan­den­er Blocks geprüft, ob genü­gend Coins für den Trans­fer vorhan­den sind und ob sich diese Coins auch wirk­lich recht­mäßig im Besitz des Anbi­eters befinden.

Bitcoin WebChart

Kryp­towährun­gen wie Bit­coin basieren auf Blockchain-Technologie.

Für Sicher­heit sorgt die Sig­natur der Transak­tion: Wal­lets besitzen eigens zu diesem Zweck einen Daten­block, der häu­fig auch als „pri­vater Schlüs­sel“ oder „Seed“ beze­ich­net wird. Durch ihn ist es aus­geschlossen, dass Dritte vor dem Absenden den Aus­tausch der Bit­coin-Anteile in irgen­dein­er Weise manip­ulieren kön­nen. Natür­lich steckt hin­ter der Tech­nolo­gie noch sehr viel mehr, doch das würde an dieser Stelle den Rah­men spren­gen. Stattdessen wer­fen wir nun einen Blick auf das Zukun­ftspoten­zial der Blockchain-Tech­nolo­gie und ins­beson­dere auf den Sicherheitsaspekt.

Wie kann Kryptotechnologie für mehr Sicherheit sorgen?

Durch die Ver­schlüs­selung und die dezen­trale Zugriffsver­wal­tung kön­nen auch große Daten­men­gen bess­er geschützt und aus­gew­ertet wer­den. Auf dieser tech­nol­o­gis­chen Grund­lage kön­nten App­lika­tio­nen der Zukun­ft sowie kom­plett neue Ökosys­teme fußen. Vor allem in Zeit­en, in denen Daten­schützer die Ver­bre­itung sen­si­bler, pri­vater Infor­ma­tio­nen via Inter­net extrem kri­tisch bew­erten, sehen viele Beobachter in der Blockchain eine Möglichkeit, wieder mehr Kon­trolle über die Online-Pri­vat­sphäre zu erlan­gen. Als Nutzer von Online-Ange­boten gener­ierst Du tagtäglich große Daten­men­gen; zum Beispiel wenn Du ein neues Browser­fen­ster öffnest oder wenn Du online etwas bezahlst. Und genau hier kommt die Blockchain-Tech­nolo­gie ins Spiel.

Du weißt ja bere­its, dass Blockchains als dezen­trale Haupt­buch­sys­teme ver­standen wer­den kön­nen. Das Sys­tem legt die Inhalte also nicht in ein­er einzel­nen Daten­bank, son­dern an ein­er poten­ziell unendlichen Anzahl von Orten ab. Da die unverän­der­lichen Daten­sätze unter den Anwen­dern verteilt wer­den und jed­er von ihnen seinen eige­nen kryp­tografis­chen Schlüs­sel ver­wen­det, ist ein denkbar sicher­er Umgang mit den sen­si­blen Dat­en möglich: Deine Dat­en müssen dann nicht mehr direkt an das jew­eilige, in eine Transak­tion einge­bun­dene Unternehmen oder eine Online-Plat­tform gehen. Ein­mal in heute bere­its beste­hende Zahlungssys­teme einge­bun­den kön­nte die Tech­nolo­gie auch durch bio­metrische Fea­tures mobil­er Endgeräte noch eine Opti­mierung in Sachen Sicher­heit erfahren. Als Nutzer kön­ntest Du sehr viel effek­tiv­er bee­in­flussen, welche Dat­en von wem einge­se­hen wer­den dürfen.

Und es ergibt sich durch die Blockchain zumin­d­est in der The­o­rie noch ein weit­er­er Vorteil: Die größte Sicher­heit­slücke in vie­len Sys­te­men sind Pass­wörter, die ein­fach nicht genü­gend Sicher­heit bieten. Übri­gens haben wir Dir an ander­er Stelle ja schon einige Tipps gegeben, wie Du mith­il­fe von Pass­wort-Safes für Android die Sicher­heit Dein­er Dat­en erhöhen kannst. Durch das Blockchain-Sys­tem und die Kryp­to-Ver­schlüs­selung kön­nte das Pass­wort-Prinzip bald ganz obso­let sein. Aber ergeben sich durch ein dezen­tral­isiertes Sys­tem nicht auch ganz neue Sicher­heit­slück­en? Und wenn die Dat­en qua­si mit allen geteilt wer­den, wie soll gle­ichzeit­ig der Schutz der Pri­vat­sphäre vol­lends gewährleis­tet sein?

Könnte die Blockchain neue Angriffsflächen bieten?

Sobald Deine Dat­en via Blockchain eben nicht mehr an einem zen­tralen Ort konzen­tri­ert sind, bedarf es ein­er Erweiterung der Tech­nolo­gie. Genau daran arbeit­en ger­ade Sicher­heits­forsch­er wie das MIT-Team, welch­es am soge­nan­nten Enig­ma-Pro­jekt tüftelt. Dabei han­delt es sich um ein spezielles Pro­tokoll, das auf vorhan­de­nen Blockchains basiert. Mit Enig­ma (der Name wurde nicht grund­los der berüchtigten Schlüs­sel­mas­chine entliehen) sollen bei Transak­tio­nen statt der heute einge­set­zten „intel­li­gen­ten Verträge“ nur noch „geheime Verträge“ mit Blockchain-Knoten zum Ein­satz kom­men. Diese berech­nen die Dat­en, ohne sie dafür jemals wirk­lich „sehen” zu müssen.

So kön­ntest Du als Nutzer die Mon­e­tarisierung beziehungsweise Analyse durch Unternehmen ver­hin­dern und stärk­er Ein­fluss auf Deinen Daten­fluss nehmen. Die Wis­senschaftler prophezeien zudem ein ganz neues Kred­it­sys­tem, in dem Ver­trauens- beziehungsweise Kred­itwürdigkeit ohne den direk­ten Zugriff auf per­sön­liche Dat­en ermit­telt wer­den kön­nte. Wenn Du noch mehr Infor­ma­tio­nen über das Blockchain-basierte Pro­tokoll erfahren möcht­est, kannst Du über diesen Link die offizielle Web­seite des Pro­jek­ts besuchen.

Das Blockchain-Phone der Zukunft

Gle­ich mehrere Smart­phone-Her­steller pla­nen den Launch eines Kryp­to-Smart­phones – wohl auch, weil der Ruf nach bess­er geschützter Pri­vat­sphäre seit­ens der Nutzer immer lauter wird. Auf der offiziellen Seite des tai­wanis­chen Unternehmens HTC find­est Du zum Beispiel einige Infor­ma­tio­nen zum Smart­phone-Mod­ell Exo­dus. Dort heißt es: „Unsere Vision ist es, das Blockchain-Ökosys­tem zu erweit­ern, indem wir das weltweit erste Tele­fon für dezen­trale Anwen­dun­gen und Sicher­heit entwick­eln. Mit der Veröf­fentlichung des HTC Exo­dus kön­nen wir dies nun Real­ität wer­den lassen.“ Das native Blockchain-Phone ist also speziell auf die dezen­tral­isierten Apps (DApps) und die oben bere­its beschriebe­nen Wal­lets für Kryp­towährun­gen aus­gelegt. Auch das Start­up Sirin Labs hat in Zusam­me­nar­beit mit Fox­conn ein ähn­lich­es Gerät namens Finney Phone entwick­elt. Mehr zum Pro­jekt Finney erfährst Du in diesem Video:

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Video: YouTube / SIRIN LABS

Globale Umstellung auf Blockchain-Technologie

Ob sich diese Tech­nolo­gie auf dem Markt durch­set­zt oder ob ein alter­na­tiv­er tech­nol­o­gis­ch­er Ansatz das Ren­nen macht, ist eine ganz andere Frage. Klar ist jedoch, dass in vie­len Lebens­bere­ichen schon heute Blockchain-basierte Sys­teme zum Ein­satz kom­men. Ein pop­uläres Beispiel ist der ohne­hin schon als „Dig­i­tal First“ bekan­nte Staat Est­land, der ger­ade einige sein­er nationalen Sys­teme dezen­tral­isiert. Unter anderem hat das fortschrit­tliche kleine Land nach und nach sämtliche sein­er Bürg­er­dat­en auf ein verteiltes Haupt­buch­sys­tem umgestellt. Mit seinem Ausweis kann jed­er Bürg­er seine dig­i­tale Akte mit allen gesam­melten Dat­en ein­se­hen. Die User kön­nen darüber hin­aus selb­st entschei­den, wer Zugang zu diesen Infor­ma­tio­nen erhal­ten darf. Über ein Log­buch hält das Sys­tem zudem fest, wer, wann und von wo aus zuge­grif­f­en hat. Ein solch­es Sys­tem wür­den sich­er auch die hiesi­gen Daten­schützer begrüßen. Und in den USA geht die Stadt Illi­nois mit gutem Beispiel voran: Die Stadtver­wal­tung testet dort zur Stunde mehrere auf Blockchains basierende Sys­teme. Eines davon ist ein sich teil­weise selb­st reg­ulieren­des Geburts­daten­reg­is­ter. In der­sel­ben Stadt soll der „Blockchain Tech­nol­o­gy Act“ dafür sor­gen, dass die smarten Blockchain-Verträge offiziell anerkan­nt werden.

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Video: YouTube / PBS NewsHour

In Sin­ga­pur denkt die Stadtver­wal­tung der­weil darüber nach, sich einem Blockchain-Sys­tem zuzuwen­den, um den Bürg­ern eine naht­lose Inter­ak­tion mit den Regierungs­di­en­sten zu ermöglichen. Wenn auch Du zu den Bürg­ern gehörst, die nicht nur auf erhöhte Daten­sicher­heit, son­dern auch auf die Reduzierung über­flüs­siger bürokratis­ch­er Arbeits­gänge hof­fen, ist das sich­er ein beson­ders span­nen­der Ansatz. In Sachen Blockchain-Tech­nolo­gie passiert ger­ade also sehr viel. Dabei ver­schiebt sich mehr und mehr der Fokus vom Finanzsek­tor hin in sämtliche Lebens­bere­iche – beson­ders in solche, in denen Pri­vat­sphäre und Spe­ich­er eine große Rolle spie­len. Wir hal­ten Dich über die Entwick­lung dieser Tech­nolo­gie natür­lich auch weit­er­hin auf dem Laufenden.

Zusammenfassung

  • Die Blockchain ist ein in Blöcke aufgeteiltes, dezen­trales Datenregister.
  • Die einzel­nen Blöcke sind via kryp­tografis­ch­er Ver­fahren miteinan­der verbunden.
  • Zum einen ist das die Grund­lage für Kryp­towährun­gen wie Bit­coin oder Ethereum.
  • Zum anderen kön­nen mit der Tech­nolo­gie dezen­trale Apps und neue Ökosys­teme umge­set­zt werden.
  • Um die Sicher­heit in der­art bre­it verteil­ten Haupt­buch­sys­te­men zu gewährleis­ten, müssen neue tech­nis­che Stan­dards etabliert werden.
  • HTC und andere Her­steller arbeit­en bere­its an Blockchain-Smartphones.
  • Einige Staat­en und Städte nutzen die Tech­nolo­gie bere­its für ihre lokalen Register.

Hat­test Du bere­its Kon­takt mit Kryp­totech­nolo­gie – vielle­icht im Bere­ich Kryp­towährung? Siehst Du hin­sichtlich neuer Daten­schutzmöglichkeit­en eine große Zukun­ft für die Blockchain? Schreibe uns Deine Mei­n­ung gerne in die Kommentare.

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