Innovation & Technologie
Intelligente Prothesen dank Virtual Reality
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir uns bewegen? Wie gibt es zum Beispiel den Befehl, einen Ball zu fangen oder über ein Hindernis zu springen? Ein Laborteam an der Technischen Universität Berlin untersucht diese Fragen mithilfe von Virtual Reality. Die daraus resultierenden Erkenntnisse könnten in Zukunft die Grundlage für intelligente Prothesen sein, die nahtlos mit dem Rest des Körpers funktionieren.
Knapp fünf Jahre hat es gedauert, das neue Labor der TU Berlin aufzubauen. Kein Wunder, denn es gibt kaum Vorbilder auf der Welt. Die Zielsetzung: Herausfinden, wie unser Gehirn mit Bewegung umgeht. Zwar gibt es bereits etablierte Methoden, die unser Denkorgan untersuchen (beispielsweise Magnetresonanztomografie, kurz MRT), doch während dieser Untersuchungen bewegt sich der Patient nicht. Und wie sich bereits abzeichnet, arbeitet unser Gehirn in und mit Bewegung auf ganz andere Art und Weise.
Untersuchung mithilfe von Virtual Reality
In der Untersuchungsmethode spielen Virtual-Reality-Brillen eine zentrale Rolle. Probanden werden in der virtuellen Realität mit grünen und roten Bällen beworfen. Die grünen sollen sie mit ihrem Zeigefinger berühren, die roten nicht. Während des Versuchs werden die Gehirnströme gemessen und mit den Daten aus Eye-Tracking und Bewegungssensoren in Verbindung gebracht.
Ziel des Laborteams ist es, herauszufinden, welche Hirnregionen und -ströme für welche Aktionen und Reaktionen äußerer Einflüsse zuständig sind. Das Forschungsfeld ist hochkomplex, denn unser Gehirn folgt in diesem Versuch nicht einem vorgefertigten Ablauf. Es muss sich spontan auf immer neue Situationen einstellen und dabei verschiedenste Einflüsse wie Entfernung, Geschwindigkeit, die Farbe der Bälle und mehr mit einbeziehen.
Prothesen, die mitdenken
Je besser wir das menschliche Gehirn verstehen, umso besser können wir es imitieren und Anwendungen mit künstlicher Intelligenz verbessern. Die Forscher des neuen Labors der TU Berlin denken einem Bericht des Magazins über intelligente Prothesen nach, die die Signale des Gehirns verstehen und in Millisekunden korrekt interpretieren können.
Eine Beinprothese könnte zum Beispiel die Kraft eines Absprungs anhand der durch das Gehirn geschätzten Entfernung justieren. Wird der Befehl zum Losgehen gegeben, kann die Prothese den Widerstand verringern, sodass der Bewegungsablauf geschmeidiger wirkt. Handprothesen könnten durch die Informationen des Gehirns ihre Fähigkeiten im Greifen und Fangen deutlich verbessern. Die Folgen wären so bahnbrechend wie vielseitig.
Was hältst Du von den Forschungen an der TU Berlin? Kannst Du Dir vorstellen, dass intelligente Prothesen mit unserem Körper kommunizieren können? Verrat es uns in den Kommentaren!