Innovation & Technologie
Flyboard-Manöver in Paris: Das steckt hinter dem Fluggefährt
Gleitflieger, Flugmotoren, Zeppeline: Selbstständig in die Lüfte zu steigen, gehört seit jeher zu den Träumen der Menschheit. Noch nie aber konnten Menschen solche Manöver wie heute fliegen. Fluggeräte wie das Flyboard Air erobern jetzt die Lüfte.
Für Aufsehen sorgte eines der sogenannten Flyboard erst kürzlich: Bei der Militärparade zum Jahrestag des Sturmes auf die Bastille in Paris. Beim Nationalfeiertag gab es nämlich eine ziemlich außergewöhnliche Flugshow. Ein einzelner Pilot absolvierte tollkühne Manöver hoch oben im Himmel, ganz ohne Flügel oder Propeller.
Was funktioniert ein Flyboard?
Das Flyboard Air ist eine fliegende, jetbetriebene Plattform, die ein einzelner Mensch im Stand bedienen und damit wie auf einem Skateboard durch die Lüfte segeln kann. Das Fluggefährt wird dabei mit Hilfe von Turbinen anstatt von Propellern betrieben. Den Tank trägt der Pilot auf dem Rücken: In einem Rucksack.
Selbst, wenn eine der Turbinen ausfällt, trägt Dich das Zapata Flyboard weiterhin sicher durch die Luft. Vergleiche zu fiktionalen Sci-Fi-Vehikeln wie dem Hoverboard aus Zurück in die Zukunft II und dem Gefährt von Spider-Mans Erzfeind Green Goblin sind dabei gar nicht so weit hergeholt.
Vor dem Flyboard kam der Wasser-Flieger
An dem Flyboard wird schon seit mehreren Jahren gewerkelt. Erfunden wurde es vom ehemaligen Jetski-Champion Franky Zapata aus Frankreich und seinem Unternehmen Zapata. Er entwickelte zunächst Geräte, die es Dir ermöglichen, über der Wasseroberfläche zu schweben.
Zapatas bislang bekanntestes Flyboard ist der Hydroflyer. Dabei wird ein Schlauchsystem an einen Jetski angeschlossen und mit einem Geschirr verbunden, das sich der wagemutige Pilot anlegt. Dann schießt ein kräftiger Wasserstrahl aus zwei Turbinen und drückt den Passagier nach oben. Inzwischen liefern sich Extremsportler sogar ganze Weltmeisterschaften mit solchen Flyboards.
Jetpack oder Flyboard: Mit rasanter Geschwindigkeit durch die Lüfte
Lange Zeit galten Jetpack-ähnliche Fluggeräte als zu kompliziert und zu teuer in der Herstellung, um sie praktikabel zu gestalten. Die größten Herausforderungen dabei sind die großen Mengen an Energie, die nötig sind, den Raketenrucksack oder die Flugplattform in der Luft zu halten. Dazu kommt die Schwierigkeit, solch ein Gefährt in der Luft zu steuern.
Zapata scheint diese Probleme nun weitgehend in den Griff bekommen haben. In dem neuesten Modell des Flyboards stecken sieben der computergesteuerten Turbinen, die Flugdaten an ein Display in Tablet-Größe senden. So kann beispielsweise Energie umgeleitet werden, falls eine der Turbinen ausfällt. Das nun in Frankreich präsentierte Modell soll bis zu 140 Stundenkilometer erreichen und 150 Meter hoch fliegen können. Der Entwickler prognostiziert jedoch, dass es bald auf 200 Stundenkilometer und bis zu 3.000 Meter Höhe kommen könnte. Innerhalb von zehn Minuten sollte der Pilot aber wieder in Richtung Erde komme. Denn dann ist der Tank leer.
Flyboard könnte in Notsituationen zum Einsatz kommen
Das Flyboard kommt dem menschlichen Traum, zu fliegen, ein gutes Stück näher. Das ist aber noch nicht alles, was vorstellbar ist: Zum Beispiel könnte es bei Katastrophenfällen Menschen aus Gefahrenzonen evakuieren. Oder Helfer schnell an Ort und Stelle bringen. Auch im industriellen Bereich und in der Sicherheitsbranche könnten bald mehr Menschen auf fliegenden Plattformen durch die Gegend sausen.
Was fallen Dir sonst noch für Einsatzgebiete des Flyboards ein? Schreib uns Deine Ideen in die Kommentare!