Innovation & Technologie
FinMarie: Maßgeschneiderte Investitionspakete von Frauen für Frauen
Das Start-up FinMarie weiß, was Frauen wollen: Investieren. Die Berliner Gründerinnen Karolina Decker und Kamila Danilowicz-Gösele haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, maßgeschneiderte Investitionspakete von Frauen für Frauen zu schnüren.
Und ihr Ansatz kommt gut an. Auch deshalb gehört das Start-up zu den fünf Finalisten des Start-up Accelerators F-LANE, dem Förderprogramm des Vodafone Instituts zur Stärkung von Frauen im Technologiesektor ist. Am 2. Mai wird FinMarie bei der Republica am finalen F-LANE-Pitch teilnehmen.
Mind the Gap: Wie feminin ist die Finanzbranche?
Karolina ist erst 33 Jahre alt, arbeitet aber schon seit vielen Jahren im Bankensektor. Immer ist sie am Tisch allein mit Männern, keine Frau weit und breit ist zu sehen. Dementsprechend männlich sind die Arbeitskultur und die Herangehensweise an die Konzipierung von neuen Finanzprodukten. Karolina beginnt sich Mitte 2017 zu fragen: Wo sind all die Frauen, die sich für Finanzprodukte interessieren? Wie investieren Frauen? Welche speziellen Bedürfnisse müssen Finanzprodukte berücksichtigen? Und was hält sie vom Investieren ab?
Nach und nach entwickelt Karolina eine neue Sicht auf eine maskuline Wirtschaftsbranche und es entsteht die Idee von FinMarie. Um ein Finanzprodukt für Frauen entwickeln zu können, musste Karolina aber erst einmal diejenigen befragen, um die es geht: junge Frauen, Mütter, Unternehmerinnen und Angestellte.
Sie organisiert „Mind the Gap”-Events. Hier kommen jeden Monat Frauen zusammen, um sich über Möglichkeiten zu informieren, wie sich das hart verdiente Geld anlegen oder mit Wealth Management gewinnbringend anlegen lässt. Ergebnis der Veranstaltung: Frauen wollen investieren, blicken aber oft in dem ganzen Gewirr aus Banken-Sprech und Finanzprodukten nicht durch.
So funktioniert FinMarie
Karolina holte Kamila an Bord und feilte mit ihr an der Idee von FinMarie. In den vergangenen Monaten entstand mit dem Start-up die erste deutsche Online-Investment-Plattform von Frauen für Frauen. Interessentinnen füllen einen Online-Fragebogen aus, in dem sie über sich und ihre Lebenssituation erzählen und warum und wie sie investieren möchten. So bietet FinMarie maßgeschneiderte Investmentportfolios an, die auf jede einzelne Anlegerin abgestimmt sind.
Durch das tägliche Portfolio-Monitoring können die Investments immer wieder neu ausjustiert oder sogar komplett neu ausgerichtet werden, damit gesteckte Ziele wirklich erreicht werden. Das Start-up bietet Investorinnen 23 Fonds an, die sie auf Herz und Nieren geprüft und für wichtig befunden hat.
F-LANE: Final-Pitch auf der Republica 2018
Nach einer kurzen Entwicklungszeit nimmt FinMarie jetzt bereits die wichtigsten Hürden: Aktuell bereiten sich Kamila und Karolina auf die Prüfung für die BaFin-Lizenz vor, die sie benötigen, um in der FinTech-Branche erfolgreich durchzustarten. Gleichzeitig entwickeln sie das Finanzprodukt mit ihrer Partnerbank DAB BNP Paribas weiter. Auch Männer und Finanzexperten finden die Idee hinter dem Start-up interessant. Deshalb soll FinMarie trotz weiblicher Zielgruppe auch Männern offenstehen, die anders investieren wollen als „klassisch maskulin“.
Bevor es aber soweit sein wird, steht erst einmal die nächste Herausforderung an: Am 2. Mai tritt FinMarie beim F-LANE-Pitch, der im Rahmen der Republica 2018 in Berlin stattfindet, zusammen mit vier weiteren Start-ups vor das Publikum. Karolina und Kamila haben sich auf dem Weg in die Top 5 bereits gegen fast 180 Start-ups aus 57 Ländern durchgesetzt, nun heißt es, die letzte Hürde zu nehmen. Zuvor haben alle fünf Finalisten-Teams ein sechswöchiges Förderprogramm durchlaufen, das sie in Sachen Gründen fit machte und eine finanzielle Starthilfe bot. Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken und go FinMarie!
Wie findest Du die Idee einer Investment-Plattform, die sich an Frauen richtet? Wir sind gespannt auf Deine Meinung, schreib sie uns als Kommentar.