deutsches ChatGPT
Mann hält das iPhone 15 Plus in der Hand.
Frau schreibt mit Apple Pencil auf dem iPad Pro.

Deutscher Chatbot Luminous kann es bereits mit ChatGPT aufnehmen

Mit Chat­G­PT von Ope­nAI find­et Kün­stliche Intel­li­genz (KI) auf den Com­put­ern viel­er Men­schen Anwen­dung. Doch Ope­nAI ist längst nicht das einzige Unternehmen, das an intel­li­gen­ten Sprach­mod­ellen arbeit­et. Das Start-up Aleph Alpha schickt mit ihrem Chat­bot „Lumi­nous” ein deutsches Pen­dant zu Chat­G­PT in Ren­nen. Ob die KI mit der kali­for­nischen Konkur­renz mithal­ten kann und was sie unter­schei­det, erfährst Du jetzt. 

Wer die deutsche Antwort auf Ope­nAI sucht, find­et sie in Hei­del­berg. In einem unschein­baren Gebäude am Rand eines typ­is­chen Gewer­bege­bi­ets hat sich das Start-up Aleph Alpha ein­gerichtet. Hier ver­fol­gen die Entwickler:innen ein klares Ziel: Sie möcht­en eine prax­is­na­he KI pro­gram­mieren und sich als eines der führen­den europäis­chen Unternehmen für Kün­stliche Intel­li­genz etablieren. Mit ihrem Sprach­mod­ell namens Lumi­nous scheinen sie auf einem guten Weg dor­thin zu sein.

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KI aus Deutschland macht OpenAI Konkurrenz 

Was ein biss­chen klingt wie ein Zauber­spruch, ist im Grunde nichts anderes als das deutsche Chat­G­PT: Lumi­nous ist ein KI-Sprach­mod­ell, das Antworten auf unter­schiedliche Fra­gen geben kann. Im Gegen­satz zum Chat­bot von Ope­nAI wurde Lumi­nous jedoch von Anfang an auf ein­er mehrsprachi­gen Textba­sis mit aus­gewählten Quellen in Englisch, Deutsch, Franzö­sisch, Ital­ienisch und Spanisch trainiert.

Der wohl größte Unter­schied zur KI aus Kali­fornien liegt aber darin, wie Du den Aleph Alpha Chat­bot nutzen kannst. Während Chat­G­PT mit­tler­weile für alle kosten­los zugänglich ist (wenn auch mit gedrossel­ter Per­for­mance), bietet das Start-up aus Hei­del­berg keine Lösung für pri­vate Zwecke an. Lumi­nous richtet sich auss­chließlich an Unternehmen und die öffentliche Ver­wal­tung, die das Sprach­mod­ell per Plug-and-play mit ihren Dat­en verbinden kön­nen. Selb­st Charak­tereigen­schaften sollen sich hinzufü­gen lassen, um den Assis­ten­ten zu per­son­al­isieren und den Sprach­stil anzu­passen. Und es gibt bere­its eine konkrete Anwendung.

Aleph Alpha Chatbot im öffentlichen Dienst

Im Okto­ber 2022 hat die Stadt Hei­del­berg mit „Lumi“ einen Bürg­eras­sis­ten­ten in Betrieb genom­men, der auf dem KI-Mod­ell Lumi­nous basiert. Das Gesprächsmod­ul nutzt eine kuratierte Daten­ba­sis und soll den Aus­tausch zwis­chen Ver­wal­tung und Bürger:innen vere­in­fachen. Das Sys­tem kann auf indi­vidu­elle Fra­gen antworten und verzei­ht dabei auch Gram­matik- oder Rechtschreibfehler. Auf diese Weise soll Lumi Sprach­bar­ri­eren abbauen und Hür­den nehmen, die son­st in der Behör­denkom­mu­nika­tion üblich sind.

Kann das deutsche ChatGPT mit der internationalen Konkurrenz mithalten? 

Erst im Feb­ru­ar 2023 hat Aleph Alpha einen starken Leis­tungs­bericht vorgelegt: Bei einem Bench­mark-Test haben die Entwickler:innen ihr Sprach­mod­ell mit GPT-3, Chat­G­PT, Bloom von Big­Science und OPT von Meta ver­glichen. Das Ergeb­nis kann sich dur­chaus sehen lassen. Lumi­nous schlug sich in fast allen Auf­gaben genau­so gut oder sog­ar bess­er als die KI von OpenAI.

Der Test umfasste fünf Auf­gaben: Klas­si­fizierung, Beant­wor­tung von Fra­gen zu geschlosse­nen The­men, Men­schen­ver­stand, Schlussfol­gerung in natür­lich­er Sprache und Lesev­er­ständ­nis. Lediglich im Bere­ich der Klas­si­fizierung schnitt Lumi­nous etwas schlechter ab. Auf der Web­site von Aleph Alpha kannst Du den voll­ständi­gen Leis­tungs­bericht nach­le­sen.

Transparenz und Sicherheit haben Priorität bei der KI Made in Europe

Ein stark­er Fokus bei dem Sprach­mod­ell von Aleph Alpha liegt auf der Nachvol­lziehbarkeit und Erk­lär­barkeit der KI. Nach eige­nen Angaben besitzt und betreibt das Start-up den größten kom­merziell ver­füg­baren Hochleis­tungs-KI-Clus­ter in Deutsch­land. Dadurch wür­den sen­si­ble Dat­en unter Ein­hal­tung europäis­ch­er Anforderun­gen an Daten­schutz und -sicher­heit ver­ar­beit­et wer­den. Ähn­lich wie bei Chat­G­PT legt Aleph Alpha außer­dem die Kern­code­ba­sis offen. Das soll kon­struk­tive Diskus­sio­nen mit Forschungs- und Open-Source-Gemein­schaften ermöglichen und Anwen­dun­gen her­vor­brin­gen, die Ver­trauen und Akzep­tanz für KI schaffen.

Wer steckt hinter dem Aleph Alpha Chatbot?

Aleph Alpha wurde Anfang 2019 von den Entwick­lern Jonas Andrulis und Samuel Wein­bach gegrün­det. Der studierte Wirtschaftsin­ge­nieur Andrulis hat zuvor Erfahrun­gen bei Apple gesam­melt. Im Inter­view mit SWR Aktuell sagt er, ihn hät­ten die tief­er­en Möglichkeit­en der Kün­stlichen Intel­li­genz fasziniert. Schon 2014 grün­dete er das Start-up Pal­las Ludens, das sich mit maschinellem Ler­nen und Com­put­er Vision beschäftigte und 2016 von Apple über­nom­men wurde. Mit­tler­weile ist Andrulis CEO bei Aleph Alpha. 2021 haben er und sein Team für ihre Grund­la­gen­forschung den Deutschen KI-Preis gewonnen.

Aleph Alpha: Deutsches OpenAI oder eher David gegen Goliath?

Bis­lang gibt es die KI-Mod­elle von Aleph Alpha in drei Größen mit bis zu 70 Mil­liar­den Para­me­tern. Die näch­ste Gen­er­a­tion namens „Lumi­nous-World“ soll mit 300 Mil­liar­den Para­me­tern noch kom­plexere Anwen­dun­gen ermöglichen. Sie befind­et sich ger­ade in der Test­phase und soll noch in diesem Jahr veröf­fentlicht werden.

Es bleibt span­nend, ob es Aleph Alpha gelingt, Europa in der Entwick­lung von KI inter­na­tion­al auf Augen­höhe zu brin­gen. Fair­erweise ist anzumerken, dass zwis­chen dem kali­for­nischen Sil­i­con Val­ley und dem Kurpfälz­er Gewer­bege­bi­et noch ein weit­er­er großer Unter­schied liegt: Im Gegen­satz zum mil­liar­den­schw­eren Tech-Gigan­ten Elon Musk und Microsoft hat das Team aus Hei­del­berg weit weniger Geld zur Ver­fü­gung. Konkret seien es 30 Mil­lio­nen statt 20 Mil­liar­den, so der Aleph Alpha CEO im Inter­view.

In welchen Bere­ichen wün­schst Du Dir Unter­stützung vom deutschen Chat­G­PT? Schreib es uns in die Kommentare!

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