Innovation & Technologie
Connecting4Good: Leise rieselt der Strom – Nanogenerator erzeugt Energie aus Schnee
Wind, Wasser und Wärme sind als erneuerbare Energiequellen bekannt. Aber Schnee? Ausgerechnet unter kalifornischer Sonne haben Forscher das Potenzial der weißen Flocken entdeckt und ein Gerät entwickelt, das aus Schnee Strom erzeugen kann. In unserer Reihe #Connecting4Good erfährst Du, wie das funktioniert.
Über Schneefall freuen sich bislang vor allem Pistenflitzer im Skiurlaub. Auf die Idee, dass in der verschneiten Winterlandschaft eine erneuerbare Energiequelle schlummern könnte, kommen wohl die Wenigsten. Die Universität in Los Angeles (UCLA) hat jetzt spannende News aus dem Lehrstuhl „Material-Innovation“ veröffentlicht und berichtet von einem Gerät, das aus Schnee Strom generieren kann.
Grüner Strom aus Schnee und Silikon
Wusstest Du, dass Schnee elektrostatisch positiv geladen ist, wenn er auf die Erde fällt? Das heißt, er neigt dazu, Elektronen abzugeben. Das UCLA-Team nutzt diese Eigenschaft mit einem sogenannten „Triboelektrischen Nanogenerator“, kurz TENG. Was nach einer Science-Fiction-Erfindung aus Hollywood klingt, ist solide Wissenschaft. Durch die Wechselwirkung zweier unterschiedlich geladener Materialien erzeugt das Gerät statische Elektrizität. Dafür brauchten die Forscher lediglich ein negativ geladenes Pendant, das die Elektronen möglichst effektiv aus dem Schnee extrahiert. Nach unzähligen Tests stießen sie schließlich auf Silikon. Dieses synthetische Material würde besonders stark dazu neigen, Elektronen anzuziehen, sobald Schnee auf dessen Oberfläche fällt. Daraus entwickelten die Forscher einen Mini-Generator, der die freigesetzte Energie einfängt und nutzbar macht.
Nachhaltige Energiequelle für Wetterstationen und Wintersportler
Im sonnigen Kalifornien ist der Stromgenerator natürlich nicht besonders praxistauglich. Sinnvoll wäre diese Art der erneuerbaren Energiegewinnung jedoch überall, wo regelmäßig Schnee fällt. Zum Beispiel könnte das Silikon-Gerät für abgelegene Wetterstationen in Hochgebirgen und anderen kühlen Regionen ein praktischer Ersatz oder eine Ergänzung zu Sonnenkollektoren sein, um eine kontinuierliche Stromversorgung sicherzustellen. Ebenso ließe sich die Technik für den Betrieb von Sensoren und Wearables nutzen, die die Leistung von Wintersportlern messen.
Kostengünstig und flexibel aus dem 3D-Drucker
Die US-Forscher sind optimistisch, dass ihr Schnee-Strom-Generator bald Anwendung finden könnte. Da das Gerät im 3D-Druck-Verfahren hergestellt wird, wäre es vergleichsweise kostengünstig. Noch dazu sei ihre Erfindung sehr klein und flexibel, was die Einsatzmöglichkeiten erweitert.
Vielleicht bringt Dir ein kräftiger Schneefall in Zukunft also tatsächlich nicht nur Pistenspaß und Vorweihnachtsstimmung, sondern liefert auch nachhaltige Energie für viele Geräte Deines vernetzten Alltags.
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Kennst Du ein Projekt, eine App, ein Gadget oder eine technische Innovation, die wir im Rahmen dieser Reihe unbedingt vorstellen sollten? Dann hinterlasse uns Deinen Kommentar. Vielleicht handelt unsere nächste #Connecting4Good-Story ja davon?
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