Innovation & Technologie
Alles Easy: Wie 3D-Drucker heute schon die Welt verändern
Was macht 3D-Druck eigentlich so besonders und was können die Hightech-Drucker heute schon alles herstellen? Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand der Technologie und zeigen Dir verblüffende Dinge aus dem 3D-Drucker.
In einer neuen Folge Alles Easy nimmt Vanessa Dich mit in die spannende Welt des 3D-Drucks. Sie verrät Dir alles Wissenswerte und zeigt Dir, wie 3D-Drucker heute und in Zukunft die Welt verändern können.
Wie funktioniert 3D-Druck eigentlich?
3D-Druck klingt ziemlich futuristisch, doch eigentlich ist es ganz einfach. Stell Dir Deinen Drucker zuhause vor, der eine Schicht Tinte auf Papier aufträgt. Ein 3D-Drucker funktioniert fast genauso, bloß mit anderem Material als Tinte und ohne Papier. Und damit tatsächlich ein dreidimensionales Objekt entsteht, gibt es nicht nur eine Schicht, sondern richtig viele übereinander. Dazu macht ein 3D-Drucker das jeweilige Druckmaterial erst einmal flüssig, zum Beispiel durch Schmelzen. Dann trägt er eine Schicht auf und lässt sie hart werden. Danach kommt die nächste Schicht. Dein 3D-Drucker wiederholt diesen Vorgang so lange, bis das Objekt fertig ist.
Oft verwenden 3D-Drucker Kunststoffe als Material, denn die lassen sich leicht schmelzen und härten auch schnell wieder aus. In der Industrie oder beim Bau eines ganzen Hauses kommen natürlich auch andere Materialien zum Einsatz, zum Beispiel Metall, Beton oder Keramik.
Damit der 3D-Drucker weiß, wo er wann welches Material auftragen soll, gibt es virtuelle 3D-Modelle. Diese beinhalten alle Informationen und lassen sich fast wie ein Textdokument ausdrucken. Nur eben nicht flach auf Papier, sondern Schicht für Schicht in 3D.
Was 3D-Druck so besonders macht
Eine weitere Gemeinsamkeit mit einem herkömmlichen 2D-Drucker ist die Tatsache, dass Du natürlich ganz verschiedene Dinge drucken kannst. Mit Tinte oder Laser auf Papier ist das keine Innovation. Schließlich druckt ein 2D-Drucker sowohl Text als auch Fotos problemlos hintereinander aus. Doch in 3D entstehen durch diese Individualität ganz neue Möglichkeiten. Was vorher Industrie-Maschinen im starren Fließbandmodus erledigt haben, können 3D-Drucker heute ganz individuell angepasst erledigen.
3D-Drucker in der Medizin
In der Medizin können bereits Prothesen nach Maß angefertigt werden. Sie passen dann nicht nur optimal, sondern ermöglichen auch viel natürlichere Bewegungen.
Und sogar Organ-Modelle kommen inzwischen aus dem 3D-Drucker. Wenn eine Operation ansteht, können sich Ärzte das Organ des Patienten in seiner individuellen Beschaffenheit von einem 3D-Drucker erschaffen lassen. So kann ein Chirurg den anstehenden Eingriff schon vorab planen. Solch eine originalgetreue Vorlage wäre ohne 3D-Drucker nicht so einfach möglich. Stattdessen müssten die Ärzte sich während der Operation einen Einblick verschaffen, während der Patient länger unter Narkose und damit einem höheren Risiko ausgesetzt ist.
Doch vor allem in der Forschung sind 3D-Drucker hilfreich. Weltweit arbeiten unzählige Forscher mit Hilfe von 3D-Druckern an der Lösung für die unterschiedlichsten Gesundheitsprobleme. So könnte in Zukunft ein bionisches Auge Blinden wieder das Augenlicht schenken und die Sehkraft bei sehenden Menschen deutlich verbessern. Der erste Schritt dorthin ist dank 3D-Druck bereits erfolgreich absolviert.
Ein Haus aus dem 3D-Drucker
Stein auf Stein, das Häuschen wird bald erst fertig sein. Wer fleißige 3D-Drucker sehen möchte, sollte sich beim Hausbau beeilen. In Russland haben die Maschinen nämlich innerhalb von nur drei Tagen den Rohbau einer Villa mit satten 1.000 Quadratmetern gedruckt. Noch beeindruckender sind allerdings die 3D-Druck-Projekte für diejenigen auf der Welt, die dringend ein Dach über dem Kopf benötigen. Innerhalb von nur 24 Stunden schafft das Start-up Icon es, ein fertiges 60-Quadratmeter-Haus zu drucken.
Chefkoch 3D-Drucker: Das Food-Ink-Restaurant
Mit dem Slogan „Taste tomorrow today“ (Probiere heute schon die Zukunft) heißt das Food-Ink-Restaurant Dich willkommen. Dort kannst Du genüsslich in ein Stück Zukunft beißen. Das besondere Restaurant serviert Dir nämlich Speisen aus dem 3D-Drucker. Das Menü aus insgesamt neun Gängen besteht aus speziellen Lebensmittelpasten, die Schicht für Schicht übereinander gedruckt werden. Super schick sieht es auf jeden Fall aus. Ein Bild vom Geschmack kannst Du Dir vor Ort in London machen.
3D-Druck wird alltagstauglich
Bislang waren 3D-Drucker ziemlich teuer und deshalb oft nur für Unternehmen interessant. In Zukunft soll sich das jedoch ändern. So könnte es demnächst schon völlig normal sein, einen 3D-Drucker zu besitzen und damit allerlei nützliche Dinge selbst auszudrucken. Stell Dir vor, Du möchtest am Sonntag noch kurz ein Bild aufhängen, doch Dir fehlt der passende Dübel, um es sicher zu befestigen. Anstatt das Vorhaben abzublasen, kannst Du Dir das benötigte Teil einfach selbst mit dem 3D-Drucker herstellen und im Handumdrehen verwenden. Eine ganz individuelle Hülle für Dein neues Smartphone? Absolut kein Problem. Eine Bastel-Unterlage für Deinen Schreibtisch? Ist selbstverständlich möglich. Dein Handtuchhaken ist abgebrochen? Druck Dir einfach einen neuen aus.
Was würdest Du mit einem 3D-Drucker bei Dir zuhause als erstes ausdrucken? Hinterlasse uns einen vielschichtigen Kommentar.