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Die 7 gnadenlosesten Survival-Filme aller Zeiten
Reese Witherspoon wandert in Der große Trip - Wild zurück zu sich selbst - und das jetzt auch auf Netflix. Im großartigen Überlebensfilm-Klassiker Into the Wild begibt sich Aussteiger Chris ebenfalls auf eine spirituelle Reise. Wir nehmen den Netflix-Start des packenden Abenteuer-Dramas Der große Trip - Wild zum Anlass, einen Blick auf sieben famose Survival-Geschichten zu werfen…
Into the Wild, Der große Trip – Wild, The Grey – Unter Wölfen und Co.: Im Survival-Genre wird knallharter Realismus groß geschrieben, für die Protagonisten geht es oft um Leben und Tod. Die geradlinig-reduzierten Geschichten handeln von Protagonisten, die unvorbereitet in Extremsituationen geraten.
Oder aber von wahren Überlebenskünstlern mit beeindruckenden Fähigkeiten, die in schier ausweglos erscheinende Lagen geraten und all ihr Können unter Beweis stellen müssen, um doch noch mit ihrem Leben davonzukommen.
So oder so: Im Survival-Genre geht es bis zum Äußersten. Wir haben sieben herausragende Überlebens-Filme für euch zusammengestellt - viel Vergnügen!
Der große Trip - Wild: Reese Witherspoon auf Selbstfindungstrip
In Der große Trip – Wild begibt sich die ehemalige Kellnerin Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) auf eine physisch herausfordernde Selbstfindungs-Wanderung durch die wilde Natur im Westen der USA.
Nach dem Tod ihrer Mutter Bobbi (Laura Dern), Drogensucht und dem Zerbrechen ihrer Ehe hofft Cheryl, durch den 2.000 Kilometer langen Fußmarsch wieder zu sich selbst zurückzufinden.
Hunger, Durst, Blasen an den Füßen und die Entbehrungen eines Camping-Lebens fernab der Zivilisation stellen Cheryls Ausdauer und Durchhaltevermögen auf eine harte Probe. Zugleich durchlebt sie auf ihrem Marsch erlittene Traumata und Schicksalsschläge der Vergangenheit erneut…
Filmemacher Jean-Marc Vallée (Dallas Buyers Club) erschafft in seinem packenden Abenteuer-Drama eine intensive Charakterstudie, die stellenweise einer Psychotherapie-Sitzung gleichkommt.
Der in den vergangenen Jahren auch durch Serien wie Big Little Lies (ebenfalls mit Reese Witherspoon) oder die meisterhaft-düstere Gillian Flynn-Verfilmung Sharp Objects bekannt gewordene Kanadier inszeniert hier in eleganten Rückblenden die prägenden, traumatischen Erlebnisse seiner Hauptfigur.
Into the Wild: Die Freiheit unterwegs
Bereits im Jahr 2007 inszenierte Hollywood-Superstar Sean Penn (Milk) DEN Aussteiger- und Überlebens-Film der vergangenen Jahre.
Chris McCandless (Emile Hirsch) kommt aus gut situiertem Elternhaus und hat an der renommierten Emory Universität sein Studium abgeschlossen. Dem begabten jungen Mann steht die Welt offen. Doch dann wendet sich der hochgebildete und idealistische Student von der westlichen Wohlstandsgesellschaft ab und wird zum Aussteiger. Er will ein Leben „on the road“ führen.
Nur mit einem Rucksack trampt und wandert er durch die ländlichen Weiten des nordamerikanischen Kontinents. Sein nicht unbeträchtliches Vermögen hat er der Wohlfahrt gespendet und die letzten Dollarscheine verbrannt.
McCandless’ Vorbilder sind die ikonischen Aussteiger-Typen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Hippies und Beatniks, Individualisten wie Folk-Musiker Woody Guthrie („This Land is Your Land“) oder Jack Kerouac, Autor der Aussteiger-Bibel On the Road - Unterwegs.
Auf seinem Weg trifft der Herumtreiber andere Reisende und Suchende und entwickelt sich auch persönlich weiter. Das eigentliche Ziel des 22-Jährigen ist es aber, jedwede Zivilisation und andere Menschen hinter sich zu lassen. So muss er an die Grenze der Zivilisation, den nördlichen Rand des amerikanischen Kontinents.
Regisseur und Drehbuchautor Sean Penn, der auch Drogenboss „El Chapo“ Guzman für den Rolling Stone interviewte und seitdem um sein Leben fürchtet, inszeniert seinen Aussteigerfilm mit meisterhaften Bildern und unterlegt sie mit einem mittlerweile legendären Score von Pearl Jam-Mastermind Eddie Vedder…
The Grey - Unter Wölfen: Liam Neeson vs. ein Rudel Wölfe
Der schweigsame, vom Tod seiner Frau traumatisierte John Ottway (Liam Neeson) gerät in einen Flugzeugabsturz: Acht Überlebende kriechen aus dem Wrack der Maschine und finden sich in der Eiswüste von Alaska wieder - ohne große Hoffnung auf Rettung.
Die kleine Gruppe rauer Typen begibt sich unter der Führung des erfahrenen Biologen und Wolfsjägers Ottway auf den Weg nach Süden Richtung Zivilisation. Doch Kälte, Verletzungen und ganz besonders ein mörderisches Rudel Wölfe machen ihnen zu schaffen: Die Raubtiere greifen immer wieder an und dezimieren den Trupp…
Das Liam-Neeson-Abenteuer The Grey ist ein kompromisslos harter Film über einen beispiellosen Überlebenskampf. Wie so oft überzeugt der kernige irische 96 Hours-Star in einer Action-Rolle, wie zuletzt auch in The Commuter, den wir ebenfalls unter die Lupe genommen haben.
Regisseur Joe Carnahan inszeniert in The Grey die existenzielle Bewährungsprobe eindrücklich - vom konstanten Pfeifen des eisigen Windes bis zu den blau leuchtenden Augen der Raubtiere, die die Männer nachts permanent umkreisen und immer wieder überraschend attackieren.
The Grey liefert pure Hochspannung!
Spuren: Allein durch die Wüste
In Spuren fasst die 24-jährige Robyn Davidson (Mia Wasikowska, Alice im Wunderland) den verwegenen Plan, allein auf sich gestellt von Alice Springs mitten auf dem australischen Kontinent bis zur Küste zu wandern. Der 2700 Kilometer lange Selbstfindungstrip führt sie durch die Wüste…
Noch bevor es losgeht, stößt Robyn auf Widerstände: Ihr fehlt Geld für Lebensmittel und Ausrüstung. Doch nach einigen Schwierigkeiten macht sich die junge Frau tatsächlich mit Hund Diggity und vier störrischen Kamelen auf die Reise. National Geographic-Fotograf Rick Smolan (Adam Driver, Star Wars: Die letzten Jedi) stößt ab und zu dazu, um ihre Reise durch die lebensfeindliche Natur zu dokumentieren…
Im bildgewaltigen Abenteuer-Drama Spuren sucht die menschenscheue Robyn die Einsamkeit, und wählt deshalb aus freien Stücken und verhältnismäßig unvorbereitet die Extremsituation.
In gemächlichem Erzähltempo entsteht so das Porträt einer hartnäckigen, ausdauernden und außergewöhnlichen Frau. Das Survival-Werk basiert auf einer wahren Begebenheit - die echte Robyn Davidson verfasste einen Bestseller über ihre Reise…
127 Hours: Arm ab oder Leben vorbei
Eine Geschichte, so direkt und unmittelbar, wie es nur irgendwie vorstellbar ist: Bergsteiger Aron Ralston (James Franco) ist in einem Nationalpark unterwegs, fährt Mountainbike und klettert. Dann geschieht das Unfassbare: Ralston stürzt und sein Arm bleibt zwischen Felsen stecken.
Fünf Tage steckt der Abenteurer in einer Felsspalte fest, bis er eine folgenschwere Entscheidung trifft: Ralston beschließt, sich selbst den rechten Arm zu amputieren…
Das Abenteuer-Drama 127 Hours von Trainspotting- und Slumdog Millionär-Regisseur Danny Boyle beruht auf einer wahren Begebenheit. Der echte Ralston wurde durch die unglaubliche Geschichte zu einer kleinen Berühmtheit.
Für die filmische Adaption fand Boyle in Tausendsassa James Franco die Idealbesetzung. Der vielseitige Künstler führte zuletzt etwa auch bei der Meta-Komödie The Disaster Artist Regie und spielte zugleich als Hauptdarsteller restlos überzeugend den Supertrash-Halbgott Tommy Wiseau.
Boyles 127 Hours war bei der Oscarverleihung 2011 insgesamt in sechs verschiedenen Kategorien nominiert.
Jungle: Daniel Radcliffe im Dschungel
Im Überlebens-Abenteuer Jungle lernen der aus Israel stammende Yossi Ghinsberg (Daniel Radcliffe, Swiss Army Man) und seine beiden Aussteiger-Kumpel Kevin (Alex Russell) und Marcus (Joel Jackson) in Bolivien den mysteriösen Abenteurer Karl Ruprechter (Thomas Kretschmann) kennen.
Der kernige Ruprechter nimmt die jungen Männer auf eine Wanderung durch den undurchdringlichen bolivianischen Urwald mit.
Doch in der wilden Natur häufen sich Unglücke und Katastrophen: Marcus läuft sich die Füße wund und blutig, dann soll es per Floß weitergehen. Doch durch die reißenden Stromschnellen kentert die kleine Gruppe beinahe - bis es dann zur totalen Katastrophe kommt und Yossi auf sich gestellt um sein Überleben kämpfen muss…
Jungle mit dem ehemaligen Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe basiert auf den Memoiren des echten Yossi Ghinsberg, erschienen im Jahr 2005. Ghinsberg und seine beiden Freunde begaben sich damals auf der Suche nach authentischen Erfahrungen in höchste Lebensgefahr.
Neben Radcliffes Schauspiel-Tour-de-Force bleiben besonders die fesselnden Bilder der „Grünen Hölle“ Regenwald in Erinnerung. Stellenweise – Stichwort Würmer – mutiert Jungle zu einem veritablen Body-Horrorfilm…
The Way Back - Der lange Weg: Freiheit oder Tod
Zu Beginn der 1940er Jahre landet der junge polnische Offizier Janusz Wieszczek (Jim Sturgess) im Gulag, einem jener berüchtigten Strafgefangenenlager der Sowjets unter Josef Stalin.
In dem Lager trifft Janusz auf unterschiedlichste Mitgefangene, etwa den Schauspieler Khabarov (Mark Strong), den amerikanischen Ingenieur Smith (Ed Harris) oder den brutalen Gangster Valka (Colin Farrell).
Die diverse Gruppe beschließt auszubrechen und sich Richtung mongolische Grenze durchzuschlagen. Doch die bedrohliche Reise durch Wüsten, Steppen und Wälder in die Freiheit ist gemeingefährlich…
Der Club der toten Dichter- und Die Truman Show-Regisseur Peter Weir erzählt in The Way Back den packenden Überlebenskampf einer Gruppe Verurteilter, die lieber die mörderische Gefahr der Wildnis wählen, als in Stalins Todeslager elendig zu Grunde zu gehen.
Neben der packenden Survival-Story überzeugt auch das famose Ensemble voller hervorragender Darsteller und Charakterköpfe. Sie vermitteln glaubhaft die verzwickte Dynamik in der kleinen Gruppe der Flüchtigen.